Mit einem offenen Brief wenden sich die Vertreter von vier Bürgerinitiativen gegen die Reaktivierung der Steigerwaldbahn an die Landräte von Schweinfurt und Kitzingen, an die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region, an den Schweinfurter Oberbürgermeister und an die Bürgermeister der Anrainergemeinden sowie an die Vertreter von Bund Naturschutz und des "Fördervereins Steigerwald-Express": Man sehe mit "wachsendem Unverständnis" die Entwicklungen der jüngsten Zeit rund um die Trasse.
Absender des Schreibens sind Cornelia Wingler (Bürgerinitiative Prichsenstadt), Jörg Bergmann (BI Gerolzhofen), Gert Drost (BI Gerolzhofen), Bruno Saalmüller (BI Grettstadt) und Gerd Frackenpohl (BI Gochsheim). Die Initiativen reagieren auf die neue Nachricht, wonach eine Firma aus Thüringen beim Verkehrsministerium in München den Antrag gestellt hat, die Bahntrasse wieder in einen befahrbaren Zustand zu bringen. Auf der Trasse soll dann, so die Planungen, ein Eisenbahnverkehrsunternehmen gemeinsam mit dem "Förderverein Steigerwald-Express" einen privatwirtschaftlichen Zugverkehr organisieren.
Die Bürgerinitiativen fragen in ihrem Brief, was aus dem Hauptargument der Befürworter geworden sei, mit der Steigerwaldbahn ein tragfähiges Konzept für einen zukunftsgewandten ÖPNV zu erstellen. "Sollte nicht laut Förderverein und den Vertretern der Grünen eben diese Steigerwaldbahn das Rückgrat eines modernen, innovativen ÖPNV-Konzepts sein? Hat man sich nicht gegen den Vorwurf gewehrt, nur aus Eigeninteresse die Strecke am Leben erhalten zu wollen, um dort eine Museumsbahn verkehren zu lassen?"
Hohes Lied des Umweltschutzes
In zahllosen Kommentaren der immer gleichen Akteure sei stets das hohe Lied des Umweltschutzes gesungen worden, "es wurde uns von modernen, leisen Zügen vorgeschwärmt und wir durften uns anhören, dass wir von den neuesten Entwicklungen im Schienenverkehr keine Ahnung hätten". Auch die Argumente der BI, das grüne Band der Trasse und die darin entstandenen Biotope zu erhalten, seien nahezu ungehört verhallt. Stattdessen sei man der Rückwärtsgewandtheit bezichtigt worden und "es wurde uns purer Eigennutz unterstellt".
Jetzt, da mit dem Antrag auf Betriebsgenehmigung eine neue Faktenlage geschaffen wurde, lasse sich "die Mär von der Stärkung des ÖPNV wohl nicht mehr aufrechterhalten", heißt es in dem offenen Brief der Bürgerinitiativen. Angesichts der offenbar geplanten "touristischen und historischen Fahrten" stelle sich die Frage: "Wo bleiben da die viel beschworenen Pendler, die laut dem Förderverein und den Grünen nur darauf warten, endlich in den Zug steigen zu können?" Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hierbei jetzt tatsächlich – "wie von uns zunächst provokant unterstellt" – allein um das Privatvergnügen einiger weniger zum Nachteil vieler geht.
Appell an Städte und Kreise
Die Bürgerinitiativen schreiben weiter: "Wir wenden uns ausdrücklich an die Städte Schweinfurt und Gerolzhofen sowie an die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen mit der Forderung, uns nun endlich in unserem Engagement auf Entwidmung der Strecke aktiv zu unterstützen. Und wir wiederholen unser Unverständnis für das Taktieren der Grünen, des Bund Naturschutz und des Fahrgastverbands Pro Bahn in dieser Angelegenheit. Es ist gerade auch für eine politische Partei wie die Grünen, die sich als Partner für Regierungskoalitionen anbietet, entscheidend, dass sie glaubwürdig bleibt. Und hier – sorry – verspielen Sie Ihre Glaubwürdigkeit!"
Der Brief endet mit einem Appell an alle politisch Verantwortlichen: "Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und handeln Sie im Sinne der Anrainergemeinden, deren Bevölkerung und im Sinne Ihrer künftigen Wähler."
Wer kommt eigentlich in diesem Fall für die Kosten der Instandsetzung auf? Die Thüringer Bahn, oder der Freistaat Bayern? Wenn es auch möglicherweise durch ein Tempolimit nicht nötig ist, die Schienen auszutauschen, müsste ja zumindest der Pflanzenbewuchs beseitigt werden. (Sorry, wenn das schon in einem anderen Artikel erwähnt worden ist, ich hab nicht alle gelesen).
1. Touristische & historische Fahrten
2. Regulärer Betrieb (wie an der Mainschleifenbahn als 2. Stufe)
3. Regionalstraßenbahn mit Zugteilung am Sennfelder Bf., Citybahn durch SW und Anschluss an Bf. KT mit wasserstoffbetriebenen Zügen
4. Selbstfahrende Züge, die den ÖPNV retten, weil es inzwischen viel zu wenig Busfahrer und Lokführer gibt
5. Starke Werterhöhung der Immobilien entlang der Strecke
Meinen Sie das ironisch? Manche im südlichen Landkreis waren offensichtlich noch nie in einem großstädtischen ÖPNV-Verbundsystem unterwegs. Orte an S-Bahnstationen sind dort 1. Wahl für Wohnungssuchende & Bauträger!
Beispiel: Die Steigerwaldbahn hat eines Tages als eingleisige Strecke keinen S-Takt (15 oder 20 Min.) aber minutengenauen Stundentakt und GEO & Gochsheim haben jeweils 3 Halte (Nord, Mitte/Bf, Süd). Dann erreichten viele fußläufig diese 6 Stationen und säßen mit 1x Umsteigen an SW-Hbf ab 2028 im Intercity BA-SW-WÜ-Stuttgart und mit einem weiteren Umstieg in BA oder WÜ im ICE München-Berlin bzw. ICE München-HH und wären von ihrem Wohnort GEO oder Gochsheim in München & Berlin schneller als von Frankfurt/Main aus! Was bedeutete das für GEO & Gochsheim als Firmenstandort & Wohnort! Die Steigerwaldbahn-Gegner gehörten dann wohl zu den ersten, die Kassa machen und Mieten und Immobilienpreise stark erhöhen, da sie egoistisch denken.
Wir Anreinergemeinden sicherlich nicht!!
Alle die hier pro schreiben, sollten die Strecke mal zu Fuß ablaufen um sich vielleicht dann selber ein zu gestehen, dass der Zug hier tatsächlich längst abgefahren ist. Eine Instandsetzung würde Jahre und Millionen verschlingen.
Dann doch lieber für diese vielen Millionen Euros, Bäume Pflanzen um das Klima weiter zu verbessern.
Es ist schon beachtlich wie in den letzten Wochen dieses Thema, immer heftiger fokussiert und diskutiert wird. Ich denke, derzeit gibt es wichtigere Themen und Bereiche als diese dämliche Bahn wieder zu reaktivieren.
Ganz schön großspurig, finden Sie nicht?
Ich habe nicht geschrieben ich bin eine Anreinergemeinde sondern wir Anreinergemeinden!! Das ist definitiv ein Unterschied.
Sie maßen sich also nicht nur an, für IHRE Anrainergemeinde (schreibt man ürigens mit AI - sorry!) eine allgemeinverbindliche und für alle gültige Aussage zu treffen, sondern wollen das gleich für ALLE Anrainergemeinden tun.
Als ob Sie als Einzelperson die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten und in irgendeiner Art und Weise berechtigt wären, für alle Anrainergemeinden ("Wir Anrainergemeinden") zu sprechen und ein Statement abzugeben!
- @ MaWo8721 -
alle die hier behaupten diese Eisenbahn braucht keiner mehr lassen ab sofort das Auto stehen und gehen zu Fuß bzw. nehmen das Fahrrad.
Das hätte außer dem Klimaschutz noch folgende Vorteile:
- weniger Lärm
- weniger Stau
- weniger Parkplatzmangel
- weniger Unfälle
- weniger Ausgaben für Straßenunterhalt
- weniger überfahrene Tiere
- sinkende Abhängigkeit vom Rohstoffimport
- kann man auch noch weiter treiben; soll ich?
Allerdings wäre das wohl zu unbequem, und für die eigene Bequemlichkeit muss das Klima (und der ganze andere grüne Idiotenkram) schon mal hintenanstehen. Geben Sie mal nen Tipp, wie lange wir uns diese Denke noch leisten können? Ich tippe mal auf "Ihnen wurscht, Sie wird es nicht mehr treffen". Kann das sein?
Die Bagger waren bereits angerollt - erst kurz vor dem Abriss-Beginn wurde alles wieder gestoppt (Juli 1995)
Dann folgte lange Jahre genau der oben genannte "Museumsbetrieb" - also ein touristischer Ausflugsbetrieb am Wochenende.
Und heute? Ist der Reaktivierungsprozess für eine Wiederinbetriebnahme des ganz regulären Fahrbetriebs in vollem Gange!
Und genau so soll es (hoffentlich!) bei der Steigerwaldbahn auch laufen!
Pariser Klimaziele einhalten heißt Alternativen zum Auto schaffen und dafür brauchen wir diese Bahnstrecke. Und deswegen bleibt sie auch.
Oder - um hier die Überschrift eines Artikels vom 7. 4. zu zitieren: "Bürgerinitiativen: BEFÜRWORTER SOLLEN 'TATSACHEN AKZEPTIEREN'"
Diese TATSACHEN sehen dann allerdings folgendermaßen aus - Zitat aus einem Artikel ebenfalls hier aus der MP ("Neue Wendung - fahren auf der Steigerwaldbahn bald wieder Züge" vom 11.4.): Den Anträgen darf nach Paragraf 23 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) nämlich nur dann stattgegeben werden, wenn für die Bahnlinie "kein Verkehrsbedürfnis mehr besteht" und langfristig eine Nutzung der Strecke "im Rahmen der Zweckbestimmung nicht mehr zu erwarten ist".
Wenn es jemanden gibt, der eine Nutzung der Strecke im Rahmen der Zweckbestimmung - also für Eisenbahnverkehr (Welcher Art von Verkehr ist egal) anbieten will, darf die Strecke gar nicht entwidmet werden!
DAS sind die TATSACHEN - diese rechtlichen Regelungen - die gilt es zu akezptieren!