
Gut 23 Betriebe aus der gesamten Region sind der Einladung des Schulleiters André Kraus in die Mittelschule Gerolzhofen gefolgt. Der Fachkräftemangel macht sich auch in Unterfranken bemerkbar. Das soll sich künftig ändern, wenn es nach den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Gerolzhofen geht.
Praktika ab der siebten Klasse begleiten die Schülerinnen und Schüler an der Schule in Gerolzhofen. Die Jugendlichen sollen den Anschluss an die Berufswelt finden, sagt Schulleiter André Krauß. Für ihn sei es von Bedeutung, dass seine Schülerinnen und Schüler rechtzeitig die richtige Ausbildung für sich finden. Die Berufsmesse an der Mittelschule soll eine Ergänzung zum bisherigen Angebot in der Stadt sein.
28 regionale Unternehmen nahmen an der Berufswahlmesse der Gerolzhofer Mittelschule teil
Die regionalen Unternehmen auf der Messe zeigen sich zufrieden von den gut informierten Schülerinnen und Schülern aus der Mittelschule, wie André Maschke, der Personalleiter von Edeka Didis. Die Kinder sind gut vorbereitet, meint er. Judith Stöckler, die Pflegedienstleiterin von der Geomed-Kreisklinik, zieht ebenfalls ein positives Fazit: "Die Kinder sind sehr interessiert und haben sich oft nach Praktika erkundigt."

Einige Jugendliche der Mittelschule, wissen bereits, was sie später mal beruflich machen wollen. Ob Drogistin, Kfz-Mechatroniker oder Industriekauffrau – sechs Schülerinnen und Schüler von der Mittelschule Gerolzhofen erzählen, was sie später mal werden wollen:
1. Kiara Markert (14) aus Alitzheim glaubt, dass sie ein Büromensch ist

"Mein Traumjob ist Industriekauffrau. Ich habe ihn auf der Berufsmesse bei dem Unternehmen Finstral tatsächlich gefunden. Die Ausbildung dauert drei Jahre, aber man kann die Ausbildung auch verkürzen auf zweieinhalb Jahre, wenn der Durchschnitt gut ist", erzählt Kiara Markert. Der Job der Industriekauffrau reizt sie besonders, weil der telefonische Kundenkontakt international sei. Ihr Onkel, der auch in der Branche arbeitet, erzählte Kiara Markert, was den Beruf so ausmacht. Ihre eigene Recherche bestärkte sie zudem in der Berufsauswahl. Der Bürojob reizt sie, weil sie gern Englisch spricht, gern am PC arbeitet und es mag, mit Zahlen zu arbeiten. "Ich bin, glaube ich, ein Büromensch."
2. Bera Ersoy (14) aus Herlheim liebt es anderen zu helfen

Der 14-jährige Bera Ersoy will in ein paar Jahren ins Handwerk oder einen sozialen Beruf erlernen. Vor allem die Berufe des Kfz-Mechatronikers oder des Pflegefachmannes haben es ihm angetan. Zum Beruf des Kfz-Mechatronikers ist er durch ein Praktikum gekommen. "Es hat mir Spaß gemacht, Autos zu reparieren und Öl zu wechseln", erzählt er. An dem Beruf des Pflegefachmannes gefällt ihm besonders der enge Kontakt mit den Menschen. "Ich liebe es, Menschen zu helfen." Es mache ihn glücklich, zu sehen, wenn Menschen durch seine Hilfe weiter im Leben vorankommen.
3. Luana Detsch (14) aus Dingolshausen will Drogistin werden

"Ich würde gern Drogistin werden", erzählt die 14-Jährige. "Ich habe ein Schulpraktikum bei DM gemacht. Da habe ich herausgefunden, dass mir der Beruf gefällt." Im Praktikum habe sie gemerkt, dass dieser Beruf ihr mehr liegt als andere. Luana Detsch gefällt besonders der Kundenkontakt und die Arbeit mit den Kosmetikprodukten. Die Tätigkeit sei sehr abwechslungsreich. Wenn es nicht mit der Lehre als Drogistin klappen sollten, wäre ihr Plan B die Ausbildung zur Friseurin.
4. Nevio Figura (14) aus Kolitzheim ist ein Teamplayer

Was Nevio Figura später mal nach der Schule machen möchte, das weiß der junge Mann noch nicht genau. "Am liebsten würde ich in die soziale Richtung gehen", erzählt er. Ihm mache es Spaß, Menschen zu helfen. Er habe auf der Berufswahlmesse ein paar soziale Berufe kennengelernt, die sein Interesse geweckt haben. Beim Stand von der Geomed-Kreisklinik habe er sich bereits vorgestellt. Ein paar weitere Unternehmen stehen noch auf seiner To-do-Liste. Er sei eher ein Teamplayer als Einzelkämpfer, sagt der Schüler, deshalb möchte er später lieber in einem Team arbeiten.
5. Nelli Mauer (14) aus Unterspiesheim will Erzieherin werden

Nelli Mauer möchte nach der Schule Erzieherin werden, berichtet sie auf der Berufswahlmesse der Gerolzhofer Mittelschule. "Ich möchte Kindererzieherin werden, seitdem ich selbst ein Kind war." Bei der Berufswahlmesse konnte sie auch etwas zu diesem Beruf finden. Mauer weiß auch ganz genau, was sie später im Beruf nicht machen will: Sie will auf keinen Fall in einem Büro arbeiten. Das fände sie langweilig. Sie möchte auch nicht am Wochenende arbeiten. Als Alternative zur Erzieherin findet Nelli Mauer den Beruf der Polizistin interessant.
6. Luca Marschner (15) aus Michelau will in die Fußstapfen seiner Eltern treten

"Mein Traumberuf, das kann ich noch nicht genau sagen, aber ich bin ein sozial eingestellter Mensch und ich möchte anderen helfen", sagt Luca Marschner. Er überlegt, ob er in die Fußstapfen seiner Eltern treten will. Mutter und Vater sind Sanitäter in der Bundeswehr, erzählt der junge Mann. "Ich finde den Beruf sehr spannend." Mit dem Job könne er Menschen helfen. "Ich bin gespannt auf die Dinge, die meine Grenzen austesten werden. Ich glaube, ich bin ein sehr resistenter Mensch." Eine Alternative zum Sanitäter wäre für den 15-Jährigen der Beruf des Kfz-Mechatronikers. Er schraubt gern an Motorrädern herum und hilft seinem Vater, wenn der sein Auto repariert, erzählt er.