Die Premiere der "Nacht der Ausbildung", bei der Schülerinnen und Schüler sich direkt in den 23 teilnehmenden Gerolzhöfer Betrieben über Ausbildungsberufe informieren konnten, sorgte für viel Bewegung. Beinahe in der gesamten Stadt waren am Mittwochabend Jugendliche unterwegs, um die Stationen aufzusuchen. Ob mit dem eigens von der Stadt eingesetzten Kleinbus, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gemeinsam mit den Eltern im Auto, viele hatten sich auf den Weg gemacht, um ihre vielleicht künftige Lehrstelle kennenzulernen.
Die exakte Teilnehmerzahl bei der "Nacht der Ausbildung" ließ sich am Tag danach noch nicht exakt ermitteln. Die Bögen, auf denen die Betriebe die Besucher erfassten, waren noch nicht beim Organisator von Seiten der Stadt Gerolzhofen, Daniel Hausmann, eingetroffen. "Mein Eindruck war, dass es sehr gut angenommen wurde. Ich hatte vorhin erst einen Anruf, bei der uns die Mutter eines teilnehmenden Schülers ein Lob ausgesprochen hat. Ihr Sohn sei total begeistert gewesen", berichtete Hausmann. Er hatte sich am Abend selbst ein Bild gemacht und schaute sich bei zwölf Firmen um.
Die Unternehmen seien angetan davon gewesen, dass sie sich für potenzielle Auszubildende präsentieren konnten und hätten sich auch sehr ins Zeug gelegt, so Hausmann. Gerade im Gewerbegebiet im Bereich der Alitzheimer Straße sei viel los gewesen. Nicht nur dort. Am Rathaus, das ebenfalls mitmachte, hätten bereits zum Start um 17 Uhr zehn Jugendliche vor der Türe gestanden.
Eine der teilnehmenden Firmen im Stadtgebiet war die K&K Software AG. Firmenchef Arnulf Koch, gleichzeitig Stadtrat in Gerolzhofen, hatte maßgeblich bei der Idee und dem Konzept der Ausbildungsbörse mitgewirkt. Recht kurzfristig sei das Projekt auf die Beine gestellt worden, die Resonanz bestätige das Ganze.
Vorstellungsgespräch als Speed-Dating zur Probe
In Kochs Geschäft herrschte reger Betrieb, "wir tun uns mit Sicherheit leichter, junge Leute anzusprechen", meinte der Inhaber. Neben den allgemeinen Infos zum Beruf Informatiker wurde den Schülerinnen und Schülern dort auch ein Vorstellungsgespräch als Speed-Dating zur Probe angeboten, was gut genutzt wurde.
Dazu konnten sich die Jugendlichen an einem kleinen Wettbewerb im Programmieren versuchen, was viele gerne taten. Das kennen sie aus der Schule, sagten Salome Knecht und Ema Stemmke. Die beiden Siebtklässlerinnen hatten sich vorgenommen, an dem Abend so viele Betriebe wie möglich zu besuchen. "Wir wollen mal schauen, was uns gefällt", meinten sie.
Ähnliches hörte man von nahezu allen Teilnehmenden. So besuchte eine Gruppe mit fünf Mädels aus der 9. Jahrgangsstufe der Gerolzhöfer Mittelschule mit der Döpfner GmbH einen großen Schreiner- und Fensterbaubetrieb. Auch diese fünf hatten als Ziel, einmal in möglichst viele Betriebe zu blicken. "Das ist schon interessant, aber Handwerk ist nicht so meins," blieb Malika Sawari als Erkenntnis. Sie wisse schon, in welche Richtung sie später gehen wolle. "Aber für die anderen, die noch keine Vorstellung haben, ist das schon gut", sagte ihre Freundin Sara Mudeva zur Nacht der Ausbildung.
"Mal sehen, was in Gerolzhofen so möglich ist"
Firmenchef Mario Döpfner und seine Mitarbeiter hatten immer wieder Gruppen, denen sie das Unternehmen zeigten. "Es waren auch Besucher aus Gochsheim, oder sogar Ebern hier", freute er sich über die Resonanz. Nicht so weit hatten es Michael Müller, der mit seinem Sohn Jonas aus Kammerforst gekommen war. "Wir wollten überhaupt mal sehen, was in Gerolzhofen so möglich ist", sagte der 14-jährige Realschüler, der später selbst einmal an einem Stück Holz sägen durfte. "Das wäre schon was für mich", bilanzierte Jonas seine ersten Erfahrungen im Schreinerberuf.
Insgesamt zeigte sich Daniel Hausmann vom Veranstalter guter Dinge, dass es eine weitere Auflage der Nacht der Ausbildung in Gerolzhofen geben werde. "Wir werden mal die Rückmeldung der Firmen abwarten und sie zu einem Austausch einladen."
Gefragt bei den jungen Besucherinnen und Besuchern schien auch die Firma Hiestand, die nicht nur ihre Ausbildungsberufe vorstellte. "Es sind einige bei den Führungen auf dem Firmengelände unterwegs. Wir wollen uns entsprechend präsentieren und nicht nur die vier Ausbildungsberufe bei uns präsentieren", berichtete Gunther Geiling vom Unternehmen. Wer wollte, konnte auch von den süßen Backwaren probieren, die dort hergestellt werden.
