Die neuen Sportförderrichtlinien der Stadt, die der Sportausschuss kürzlich verabschiedet hat, sorgen nicht überall für Freude. Die Bayerische Sportjugend übte kürzlich bei ihrer Jahresversammlung deutliche Kritik, vor allem an der Art, wie die Gelder verteilt wurden. In der Sache geht es darum, dass die Stadt pauschal für die Sportförderrichtlinien eine Anhebung um 20 Prozent beschloss. Am meisten profitieren Vereine mit eigenen Liegenschaften, also Sportplätzen oder Turnhallen, die sie selbst verwalten. Die 79 Sportvereine und Betriebssportgemeinschaften in der Stadt vertreten gut 22 000 Mitglieder, viele Vereine nutzen auch die städtischen Liegenschaften wie das Willy-Sachs-Stadion oder die Sportplätze in den Wehranlagen, der DJK oder bei den Freien Turnern.
Insgesamt wurde die Sportförderung um 160 000 Euro erhöht, nicht nur für den Erhalt der Liegenschaften gibt es mehr, auch die Übungsleiterzuschüsse wurden erhöht. Gegen die in deutlichen Worten vom früheren BSJ-Vorsitzenden Sebastian Bauer geäußerte Kritik an den neuen Richtlinien wendet sich nun der Vorsitzende des MHV Schweinfurt, Martin Feuerbacher, in einer Stellungnahme.
Feuerbacher war als Vereinsvertreter in das Gremium geladen, das die Vorschläge der Verwaltung vorgestellt bekam und dazu Stellung nahm. Mit dabei waren auch Vertreter der TG 48, der DJK, des ERV, von Soli Schweinfurt, oder der Vorsitzende des Stadtverbands für Sport, Klaus Schuler. Feuerbacher schreibt, er habe "mit großem Erstaunen den Artikel über den Kreisjugendtag der Bayerischen Sportjugend gelesen." Die Bewilligung von zusätzlichen Fördergeldern für Schweinfurter Sportvereine sei "an sich eine sehr positive Sache."
Die Sportverwaltung ist auf die Vereine zugegangen, um deren Meinung einzuholen
Er betont, die Sportverwaltung habe sich im Rahmen der Überarbeitung der Sportförderrichtlinien stark gemacht, zusätzliche Mittel im städtischen Haushalt vorzusehen. Um über die Neureglung zu beratschlagen, habe man sich im Vorfeld mit einigen Vereinen an einen Tisch gesetzt, bevor die Vorschläge in die entsprechenden Gremien der Stadt eingebracht wurden. "Ich halte das für sehr positiv, dass man vorab die Meinungen der Vereine dazu hört. Dass man nicht alle Vereine fragen kann, ist denke ich auch jedem klar. Es war eine sehr konstruktive Besprechung, in der auch durchaus kontrovers über die Vorschläge für die Regularien der Sportförderrichtlinien zwischen den Vereinen diskutiert wurde", so Feuerbacher.
Letztlich sei "ein durchaus brauchbarer Vorschlag erarbeitet worden, von dem ganz allgemein nahezu alle Vereine in Schweinfurt profitieren, die aktiv Jugendarbeit betreiben bzw. eigene Liegenschaften haben." Er betont: "Wir haben also insofern nur die Verwaltung im Vorfeld beraten." Gegen die von Sebastian Bauer vorgetragene Polemik, ein „nebulöses Gremium“ habe über die Verteilung der Mittel entschieden, verwahrt sich Feuerbacher. Wer sich nur ein bisschen mit der Materie befasse, wisse, dass die städtischen Gelder ausschließlich von der Verwaltung verteilt und den Stadträten genehmigt werden. Ein "Vereinsvorsitzender, dessen Verein (ISB) sich meines Wissens nach nahezu ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert, sollte dies wissen."
Es sei "schlichtweg falsch" zu behaupten, dass die Teilnehmer aus den Vereinen an dieser Besprechung über die Verteilung der Gelder entschieden hätten. "Somit schafft man es dann, etwas Gutes, nämlich eine bessere Unterstützung von nahezu allen Vereinen durch die Stadt, doch wieder schlecht zu machen. Nebulös bleibt für mich nur eines: Warum macht Herr Bauer das und hat Herr Bauer eigentlich inhaltlich etwas an dem Beschluss des Stadtrates auszusetzen?", schließt Feuerbacher.