Allerorten steigen die Preise. Nicht nur im Supermarkt oder beim Tanken müssen die Menschen derzeit mehr zahlen. Auch bei manchen Gebühren kündigen sich Mehrausgaben an. In Gerolzhofen werden die Friedhofsgebühren zum Januar stellenweise kräftig steigen.
Der Stadtrat verabschiedete am Montag eine neue Satzung. Während die Gebühren für Grabnutzungen, welche die Stadt selbst erhebt, unverändert bleiben, werden die Vergütungen für die Leistungen der Bestatter zum neuen Jahr angepasst.
Diese externen Leistungen hatte der Stadtrat zuvor neu ausgeschrieben. Aufgrund der eingegangenen Angebote habe man neue Verträge geschlossen, berichtete Bürgermeister Thorsten Wozniak. Die Ratsmitglieder stimmten der neuen Gebührensatzung einstimmig zu.
Erhebliche Gebührensteigerung bei der Abfuhr des Bodenaushubs
Besonders spürbar sind die Erhöhungen bei der Gebühr für die Abfuhr des Bodenaushubs: Ab dem kommenden Jahr kostet diese Leistung 95,20 Euro statt bislang 63,73 Euro. Dies entspricht einer Verteuerung von 49 Prozent.
Ebenfalls erheblich steigen werden die Gebühren für die Übernahme einer Leiche von einem anderen Bestattungsunternehmen (95,20 Euro, plus 44 Prozent) und für die Grabherstellung für eine Urnenbeisetzung in einer Urnenröhre zur Baumbestattung (119 Euro, plus 33 Prozent) beziehungsweise in einer Urnenmauer (100 Euro, plus 23 Prozent). Um einiges teurer werden auch die Reinigung der Friedhofskapelle (47,60 Euro, plus 27 Prozent) und die Bestattung von Verstorbenen ab fünf Jahren im Reihen- oder Familiengrab (357 Euro, plus 22 Prozent).
Andererseits gibt es finanzielle Entlastungen für die Angehörigen von Verstorbenen, die Dienstleistungen von Bestattern auf dem Friedhof in Anspruch nehmen. Auffällig ist die drastisch gesunkene Gebühr für die Herstellung eines Grabes zur Beisetzung von Totgeburten, die statt 94 Euro künftig nur noch 11,90 Euro kostet. Zwischen sieben und elf Prozent günstiger werden mehrere Gebühren für Ausgrabungen und Umbettungen.
Stundensatz der Feuerwehr wurde ebenfalls angepasst
Ohne Gegenstimme verabschiedete der Stadtrat die neue Satzung zu den Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr. Dort sind vor allem der Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze geregelt. Angepasst wurde zum Beispiel der Stundensatz für die Feuerwehr um vier Euro auf 28 Euro gemäß einem Vorschlag des bayerischen Gemeindetags.
Neu kalkuliert, wurden das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-L und mehrere Leistungen ins Kostenverzeichnis aufgenommen. Erhöht haben sich zudem verschiedene Pauschalen: Für Einsätze bei Fehlalarmen werden künftig 545 Euro statt bisher 500 Euro berechnet. Die Wäsche eines Schlauchs kostet neuerdings 10,50 Euro.
Die Stadt hat weiterhin ihren Förderbedarf zum Bund-Länder-Städtebauförderprogramm "Sozialer Zusammenhalt" im kommenden Jahr beschlossen und bei der Regierung angemeldet. Einhellig befürwortete der Stadtrat die vorgelegten Zahlen für eine Vielzahl von aufgelisteten Vorhaben. Dazu zählen unter anderem die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes von 2009, das Quartiersmanagement und Quartiersbüro sowie das Stadtmarketing.
Stadt beantragt Fördermittel für Maßnahmen zur Barrierefreiheit
Um die Barrierefreiheit zu verbessern, beantragt die Stadt Fördermittel unter anderem für die geplante Querungshilfe in der Kolpingstraße (75.000 Euro) und für weitere Maßnahmen an der Ampelanlage in der Grabenstraße (58.000 Euro) und Erlöserkirche (8000 Euro). Darüber hinaus hofft sie auf Zuschüsse zum Beispiel bei Projekten wie der Erweiterung des VG-Parkplatzes sowie für die Parkplätze Grabenstraße und an der Breslauer Straße, und bei der Umgestaltung des Marktplatzes.
Bei den Baumaßnahmen stechen das VG-Nebengebäude sowie die Sanierung der Stadtmauer (jeweils 100.000 in 2024 und 2025) heraus. Vor allem an dem historischen Mauerwerk besteht stellenweise Handlungsbedarf. „Da werden wir sehr aktiv in den nächsten Jahren“, stellte Bürgermeister Wozniak fest.