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Schweinfurt
Arbeiten von zuhause aus: Wie Schweinfurts Unternehmen das regeln
Die einen nennen es Homeoffice, die anderen mobiles Arbeiten. Wie die Betriebe ihre Mitarbeiter ausstatten, ob es Sonderzahlungen gibt und wie die Zukunft aussehen könnte.
Statt im Büro arbeiten auch bei ZF viele Mitarbeiter von zuhause aus.
Foto: ZF | Statt im Büro arbeiten auch bei ZF viele Mitarbeiter von zuhause aus.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 16.02.2024 00:17 Uhr

Möglichst viele Menschen in Homeoffice bringen – die Vorgabe kommt vom Bund. Und viele Arbeitgeber scheinen das umfassend umzusetzen. Fünf große Betriebe in Schweinfurt haben wir gefragt, wie sie es mit Homeoffice halten, wie sie ihre Arbeitnehmer ausstatten, welche Vorteile sie sehen und welche Rolle das Modell "Arbeiten von zuhause aus" in Zukunft spielen könnte: ZF, Schaeffler, SKF, Bosch-Rexroth und Fresenius Medical Care.

Klar ist danach: Von den Mitarbeitern, die es von ihrer Arbeit her können, sind viele im Homeoffice. Die Betriebe fordern dazu auf, halten ihre Belegschaft an. Doch dazu verdonnern kann der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht. Gibt es Gründe, warum der- oder diejenige nicht von zuhause aus arbeiten kann? Dann muss der Arbeitgeber das akzeptieren.

Mitarbeiter, die noch vor Ort arbeiten, werden auf die Büros verteilt. Andere wechseln sich tageweise ab, wenn die Anwesenheit im Büro nötig ist. Technisch ausgerüstet wurden laut Aussagen der Pressestellen alle Mitarbeiter. Nachjustiert hat man bei Bosch-Rexroth, wo mobiles Arbeiten schon seit langem Standard ist, wie Nicole von  Killisch-Horn von der Pressestelle sagt. Für den Ausbau habe man weitere Mitarbeiter mit Notebooks, Headsets und Webcams ausgestattet. Bei Bosch-Rexroth gibt es eine Vereinbarung in Sachen mobiles Arbeiten und 2020 eine einmalige Sonderprämie für alle für das Engagement in der Krise. Und in Zukunft? Welche Rolle spielt mobiles Arbeiten? Das hängt davon ab, wie sich die Krise entwickelt, so die Sprecherin. Langfristig müsse man die "bekannten" Vor- und Nachteile abwägen – wie "beispielsweise die Reduzierung von Arbeitszeiten einerseits und erschwerter Informationsfluss andererseits". 

Wer zuhause arbeitet, hat doch auch höhere Kosten, beispielsweise durch den Anstieg des Stromverbrauchs. Gleichen Unternehmen das aus? Bisher gab es solche Zahlungen bei Fresenius Medical Care nicht, sagt Leif Heussen. Für die Zukunft könne man noch keine Aussagen treffen. Der Sprecher verweist in dem Zusammenhang aber auch auf die Einsparungen durch entfallene Arbeitswege und die 2020 neu geschaffenen Möglichkeiten, solche Mehrkosten steuerlich abzusetzen. Stichwort: Homeoffice-Pauschale. Auch Fresenius hat seine Mitarbeiter weiter technisch ausgerüstet. Erlaubt wurde auch, Equipment wie Monitore oder Desktop-PCs vom Arbeitsplatz mit nach Hause zu nehmen. Klare Vorteile von Homeoffice sieht der Unternehmenssprecher in der flexibleren Arbeitszeit-Gestaltung, gesparte Zeit durch eingesparte Arbeitswege und damit eine Verbesserung der Work-Life-Balance. Nachteile sieht Heussen vor allem im sozialen Miteinander. Private Gespräche in der Pause fänden nicht mehr statt, für manchen werde die Isolation auch zur psychischen Belastung.

Welche Nachteile sehen Unternehmen?

Daneben, so Klara Weigand von SKF, sei auch die Sicherheit von IT-Systemen vor Hackerangriffen ein Thema, wenn es um Homeoffice gehe. Ein Risiko, ebenso wie der Schutz von Betriebsgeheimnissen. Auch SKF stellt die Ausstattung fürs Homeoffice, Ausstattung durfte mit nach Hause genommen werden. Mittelfristig könnte die neue Arbeitsweise auch bedeuten, dass weniger Büroarbeitsplätze gebraucht würden, Mitarbeiter sich Büros, Schreibtische teilen, abwechselnd arbeiten. Für manchen Arbeitnehmer sei die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, auch attraktiv, so Weigand.

Und: Gerade aktuell könnte mobiles Arbeiten in einigen Fällen – bei der Pflege von Angehörigen und der Betreuung von Kindern – eine große Erleichterung sein, sagt Marco Bosch von Schaeffler. Auch dort gibt es seit Juli 2020 eine unbefristete Konzernbetriebsvereinbarung. Die Erfahrung bei Schaeffler: mobiles Arbeiten funktioniere gut.

Auch bei ZF spricht man von mobilem Arbeiten. Auch hier gibt es eine Betriebsvereinbarung, ist mobiles Arbeiten wo möglich "die bevorzugte Arbeitsform", solange die Pandemie andauert, sagt Pressesprecher Michael Lautenschlager. Und in Zukunft? Sie wird mobiles Arbeiten sicher beinhalten. Wie und wie stark, das wird sich zeigen.

 
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  • coburgerlerchelurch
    Wenn man so manchen Parkplatz anschaut, glaubt man, das geschriebe hier nicht. Ist das auch eine von vielen Fake Nachrichten?
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  • tobias.ament@gmail.com
    Wo genau meinen Sie denn? Also beim ZF Hauptwerk (Ernst-Sachs-Straße) ist die Parkplatzsituation total entspannt. Genauso am Entwicklungszentrum. Da arbeiten halt viele Ingenieure usw die zu Hause arbeiten können. Im Werk Süd sieht es wieder anders aus, da viel Produktion.
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  • hihattel@web.de
    Für die einfachen Arbeiter, die oft auf engstem Raum arbeiten müssen, wird nichts getan außer ganz schlechte, fusselige, hauseigene, Masken ausgegeben. Lockdown gibt es nur, wenn es die Konjunktur zulässt, wie im Frühling. Wenn Geld zu verdienen ist, steht der Mensch an letzter Stelle.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Der Arbeiter am Band und in der Produktion sowie Handwerker und viele andere Berufe haben von der aktuellen Entwicklung gar nichts. Die dürfen weiterhin unter Dauerbeobachtung oftmals im Dreck arbeiten - von den hygienischen Gegebenheiten (Pauseräume, sanitäre Anlagen, Sauberkeit allgemein) ganz zu schweigen. Da hat auch Corona nichts dran geändert (höchstens auf dem Papier).

    Leider ist es so, dass Verantwortliche sich nicht mit diesen Problemen rumschlagen wollen, diese nicht wahrhaben wollen, Probleme schön reden oder wegsehen während sie selbst im sauberen, sicheren Homeoffie werkeln.

    Interessant ist bei der "Homeoffice-Debatte", dass versucht wird immer negative Dinge zu finden; ich hab wirklich noch niemanden gehört der im Homeoffice arbeitet und diese Möglichkeit der Arbeitsform bereut - v.a. wird niemand dazu gezwungen. Wer also im Homeoffice arbeitet, macht das weil es ihm zum Vorteil gereicht bzw. persönlich besser passt. Hier ist also sämtliches Jammern künstlich erzeugt.
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