Im Sommer verkündeten die vier Schweinfurter Sozialverbände Diakonie, Caritas, Paritätischer und BRK, in Schweinfurt gebe es entgegen der offiziellen Sicht sehr wohl Wohnungsnot: Menschen und Familien, die zwar nicht obdachlos seien, aber seit langem keinen geeigneten Wohnraum fänden. Anfang Oktober wurde ein Bürgerbegehren unter der Überschrift "Bezahlbar wohnen in Schweinfurt" angestoßen, das in der kommenden Wahlperiode des Stadtrats (2020 bis 2026) den Bau von 600 Wohnungen mit Sozialbindung fordert. Bisher hat es 1000 Unterschriften gesammelt.
Die Arge hat 8000 Wohnungen
Am Freitag nun bezog die Arbeitsgemeinschaft Schweinfurter Wohnungsunternehmen (Arge) dazu Stellung. Ihr gehören der Bauverein Schweinfurt eG, die Eisenbahner-Baugenossenschaft Schweinfurt eG, die Postbaugenossenschaft Schweinfurt eG und die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt an. Diese vier Unternehmen bewirtschaften in Schweinfurt rund 8000 Wohnungen, etwa ein Drittel des städtischen Wohnungsmarktes. Der Anspruch der Arge bei diesem Pressetermin: Die seit langem laufende Diskussion mit Schlagworten wie Wohnungsnot, Mietpreisbremse oder Verstaatlichung zu versachlichen und Behauptungen Zahlen und Fakten gegenüberstellen.
Für die Stadt Schweinfurt heißt das laut SWG-Geschäftsführer Alexander Förster und Bauverein-Vorstand Klaus Krug: Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt mit 6,70 Euro unter der fränkischen (7,66 Euro) und der in Bayern (8,28 Euro). Die durchschnittliche Vergleichsmiete in den Schweinfurter Arge-Wohnungen liege noch tiefer – bei 5,13 Euro. Die Mietbelastung in Prozent der Mieterkaufkraft liegt mit 17 Prozent ebenfalls unter der fränkischen (19 Prozent) und der bayerischen (20 Prozent). Das heiße: "Bei uns kann man gut, sicher und günstig wohnen", so Förster.
"Überhang an Angeboten"
Dem SWG-Chef zufolge liegt der Wohnungsbestand in Schweinfurt seit zehn Jahren gleichbleibend etwa bei 28 000. Der Wohnungsmarkt werde von Angebot und Nachfrage bestimmt – und in Schweinfurt herrsche "ein konstanter Überhang von Angeboten". Nachdem die ihm bekannten Prognosen "kein wesentliches Bevölkerungswachstum" voraussagten, sei die Forderung nach mehr Angebot sogar kontraproduktiv. Und: Unverhältnismäßige Preissteigerungen seien nicht zu befürchten.
Klagen darüber, man finde keine passende Wohnung, liegen laut Förster und Krug auch in überhöhten Ansprüchen und sehr speziellen Wünschen vieler Mietinteressenten begründet. Etwa, dass sich Mieter hochwertigeren Wohnraum wünschten, den sie sich aber nicht leisten könnten, oder eine Wohnung in einem bestimmten Stadtteil in spezieller Lage. Dies könne auch bei den Wohnungsunternehmen der Arge, die nicht auf Gewinnmaximierung aus seien, zu längeren Wartezeiten führen. Interessenten, denen Obdachlosigkeit drohe, könnten dagegen sehr schnell versorgt werden.
Sozialer Neubau ist teuer
Unabhängig von der Finanzierungsart – ob sozial gefördert oder frei finanziert – übernehme die Stadt Schweinfurt die Miete für Bedürftige. Je nach Größe der Wohnung liegt der aktuelle Höchstsatz für die Monatsmiete bei 5,60 bis 6 Euro pro Quadratmeter. Die Miete werde hier ganz oder in Teilen übernommen, so Förster. "Bei uns sind frei finanzierte Wohnungen billiger als öffentlich geförderte." Krug ergänzte: "Neu gebaute Sozialwohnungen sind nicht automatisch günstiger, da sind wir auch bei um die 9 Euro pro Quadratmeter." Wenn geringer Verdienende sich die nicht leisten könnten, sei das aber nichts, was Wohnungsunternehmen lösen könne. Dann müsse man an andere Fördersätze denken oder höhere Einkommen. Beides könnten Wohnungsunternehmen nicht beeinflussen.
In Neubauprojekten sind laut der Arge Mieten von mindestens 9,50 Euro pro Quadratmeter nötig, "um eine niedrige, einstellige Rendite zu erwirtschaften". Dies gelte unabhängig davon, ob es sich um öffentlich geförderte oder frei finanzierte Wohnungen handle. Entgegen den laut werdenden Forderungen nach mehr Sozialwohnungen in Schweinfurt plädieren die vier Arge-Wohnungsunternehmen lieber dafür, "die bestehende Praxis weiterzuführen und flächendeckend in den Bestand zu investieren, anstatt erhebliche Summen in ein Teilsegment des Wohnungsbaus zu investieren". Laut Förster ist eine Ausweitung des Wohnungsangebots sogar "kontraproduktiv".
Dem SWG-Chef zufolge liegt der Wohnungsbestand in Schweinfurt seit zehn Jahren gleichbleibend etwa bei 28 000. Der Wohnungsmarkt werde von Angebot und Nachfrage bestimmt – und in Schweinfurt herrsche "ein konstanter Überhang von Angeboten". Nachdem die ihm bekannten Prognosen "kein wesentliches Bevölkerungswachstum" voraussagten, sei die Forderung nach mehr Angebot sogar kontraproduktiv. Und: Unverhältnismäßige Preissteigerungen seien nicht zu befürchten.
#Ein sehr informativer Beitrag über FAKE-Diskussionen der steuerfinanzierten milliardenschweren SOZIALKONZERNE + PARTEIEN und der REALITÄT was Wohnungen in SW betrifft
PS: Auch der Beirat für Menschen mit Behinderung BMB Herr Hennlich sieht keinen Mangel an barrierefreien Wohnungen in unserer Stadt
Cui Bono ?!
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