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Schweinfurt
Alle suchen händeringend Flüchtlingsunterkünfte: Jetzt ziehen im Kloster Heidenfeld Flüchtlinge ein
Die Regierung von Unterfranken hat das leerstehende Kloster der Würzburger Erlöserschwestern in Heidenfeld angemietet. Doch es ist nur eine Zwischenlösung.
Das Kloster Heidenfeld wird zur Flüchtlingsunterkunft. Die Regierung von Unterfranken hat das leerstehende Gebäude angemietet. Im April sollen die ersten Flüchtlinge einziehen.
Foto: Thomas Friedrich | Das Kloster Heidenfeld wird zur Flüchtlingsunterkunft. Die Regierung von Unterfranken hat das leerstehende Gebäude angemietet. Im April sollen die ersten Flüchtlinge einziehen.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 16.02.2024 21:56 Uhr

Das Kloster Maria Hilf in Heidenfeld wird zur Flüchtlingsunterkunft. Die Regierung von Unterfranken wird das seit Herbst 2021 leerstehenden Klostergebäude der Würzburger Erlöserschwestern für Geflüchtete aus der Ukraine anmieten. Platz ist für 45 Menschen. Ab Mitte April sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Das teilt Regierungssprecher Johannes Hardenacke auf Nachfrage mit.

Erst im Sommer vergangenen Jahres waren die letzten Schwestern ausgezogen. Ihre Zahl war in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Lebten 2003 noch 140 Schwestern auf den weit über 10.000 Quadratmetern im Kloster Heidenfeld, waren es zuletzt nur noch 17. Angesichts der zusehends schrumpfenden Gemeinschaft entschied deshalb die Kongregationsleitung in Würzburg, die Kommunität der Erlöserschwestern im Kloster Heidenfeld aufzulösen.

Noch ist nicht entschieden, was mit den erst von 2006 bis 2010 sanierten Räumlichkeiten passiert. "Wir sind in Nachnutzungsgesprächen", heißt es auf Nachfrage bei der Kongregation. Eine Veräußerung des Klosters ist nicht ausgeschlossen. Die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft sei deshalb nur als Zwischenlösung anzusehen.

Flüchtlingsunterkunft in der Breiten Wiese wurde wegen baulicher Mängel aufgelassen

Die Regierung von Unterfranken betreibt in Eigenregie 41 Gemeinschaftsunterkünfte mit 3380 Bewohnern. Drei befinden sich in Stadt und Landkreis Schweinfurt: in Röthlein eine mit 33 Personen, in Gochsheim eine mit 26 Personen und in Schweinfurt in der Sattlerstraße eine mit 32 Personen.

Bis November 2021 gab es in der Stadt noch eine Unterkunft in der Breiten Wiese. Das seit 1966 als Flüchtlingsheim angemietete Gebäude war die älteste Unterkunft im Zuständigkeitsbereich der Regierung von Unterfranken. Aufgrund großer baulichen Mängel habe man das Haus mit 75 Plätzen aber aufgeben müssen. "Ein Weiterbetrieb war nicht mehr zu rechtfertigen", sagt Regierungssprecher Hardenacke. Eine Übernahme der Sanierungskosten wäre ausgeschlossen gewesen. "Die Regierung investiert nicht in Privateigentum."

Neben den 41 Gemeinschaftsunterkünften der Regierung gibt es 128 dezentrale Unterkünfte in Unterfranken in der Zuständigkeit der Landratsämter, in denen 1701 Menschen leben. Weil alle Häuser voll belegt sind, suchen sowohl Regierung als auch die Kreisbehörden händeringend nach weiteren  Mietobjekten. Nicht erst seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, sondern schon seit Monaten, angesichts der steigenden Asylbewerberzahlen nach dem Abzug der Amerikaner und ihrer Verbündeten aus Afghanistan.

Neue Unterkunft in der Heimburgstraße

Gesucht werden sowohl Liegenschaften für Asylbewerber als auch für humanitäre Aufnahmen. Im Rahmen des humanitären Aufnahmeverfahrens bekommen in Deutschland Menschen Schutz, die wegen einer akuten Krisensituation aus ihrem Herkunftsland geflohen sind. Zum Beispiel Syrer oder die ehemaligen Ortskräfte der Bundeswehr in Afghanistan. Für diesen Personenkreis hat die Regierung in Schweinfurt nun ein Mietobjekt gefunden. Es handelt sich um ein Gebäude im Staatseigentum in der Heimburgstraße mit Platz für 25 Menschen. Im Sommer sollen die ersten Schutzsuchenden dort einziehen.

Und es wird nach weiteren Objekten gesucht. Wer also bezugsfertige Immobilien besitzt, die als Gemeinschaftsunterkunft genutzt werden können, das heißt mehr als 40 Schlafplätze vorhanden sind, soll sich bei der Regierung von Unterfranken oder beim Landratsamt Schweinfurt melden.

 
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Kommentare
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  • klafie
    klar angemietet. bis jetzt leben immer noch schwestern dort und somit muss vater staat die räumlichkeiten anmieten, wenn er sie benötigt. ich finde es auch richtig so, dass man hier ukrainische flüchtlinge aufnimmt. das haus selbst ist ja in schuss, war erst mal vor ein paar jahren dort. eine große anlage mit eigenem garten usw. man kann nur hoffen, dass die frauen und kinder aus der ukraine bald wieder nach hause können, aber wenn man so die bombatierten städte betrachtet kommt einen schon das kalte graußen. es wird jahre dauern, bis die ukraine wieder ein bewohnbares land gibt. nur wegen eines drecksteufels namens putin!
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  • austroewer
    Warum "angemietet"? Sind die Erlöserschwestern und die ganze Kirche zur "Nächstenliebe" verpflichtet?
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