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Grafenrheinfeld
AKW Grafenrheinfeld: Sprengung der Kühltürme soll streng geprüft werden
Bevor die Kühltürme des AKW Grafenrheinfeld per Explosion eingelegt werden, soll das Vorhaben umfangreich geprüft werden. Diese Zusage erhielt Grünen-MdL Paul Knoblach.
Bevor die Kühltürme des AKW Grafenrheinfeld fallen, soll der Plan zur Sprengung umfangreich geprüft werden. Das sicherte die Staatsregierung zu.
Foto: Josef Schäfer | Bevor die Kühltürme des AKW Grafenrheinfeld fallen, soll der Plan zur Sprengung umfangreich geprüft werden. Das sicherte die Staatsregierung zu.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 10.02.2024 21:58 Uhr

Bevor die Kühltürme des ehemaligen Atomkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt werden, soll es ein "umfangreiches Prüfverfahren" geben. Das hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) dem Grünen-Abgeordneten Paul Knoblach (Grüne) als Antwort auf eine Anfrage zugesichert. Deswegen rechne die Staatsregierung nicht mit der Umsetzung des Vorhabend vor 2023, schreibt Knoblach, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum AKW in Garstadt wohnt, in einer Pressemitteilung.

Koblachs Kritik am Zeitplan

Glaubers Zusage sei vor allem wegen der beiden vorhandenen atomaren Zwischenlager von größter Bedeutung, so Knoblach: "Da muss jedes Risiko für uns alle ausgeschlossen werden." Die vorgezogene Sprengung der Türme sieht Knoblach kritisch. Der alte Zeitplan wäre der bessere Weg gewesen, weil dann Sicherheitsfragen in aller Ruhe hätten geklärt werden können.

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Ursprünglich wollte Betreiber Preussen-Elektra die Türme erst gegen Ende der laufenden Rückbauphasen entfernen. Im vergangenen Jahr kündigte Werksleiter Bernd Kaiser aber an, dass die Türme nun vorher per Explosion eingelegt werden sollen, ohne eine Jahreszahl zu nennen. Als Gründe führte er an, dass dies insbesondere der Wunsch von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Landrat Florian Töpper (SPD) gewesen sei.

Das Abraummaterial soll dann in den Mulden der Türme liegen bleiben, bis es zusammen mit den anderen Gebäuderesten abtransportiert wird. Preussen-Elektra will sich die Erfahrungen zu Nutze machen, die EnBW 2020 beim Sprengen der Türme des AKW Philippsburg bei Karlsruhe gewonnen hat. Die Staatsregierung hält in der Antwort an Knoblach beide Standorte für vergleichbar. 

Mehr Informationen für Bevölkerung

In jedem Fall, so Knoblachs Forderung, müssten die Bürgerinnen und Bürger weit mehr mitgenommen werden als bisher. Zeitdruck sei fehl am Platz. In eine ähnliche Richtung argumentiert auch das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft. Dessen Sprecherin Babs Günther bemängelt in einer Mitteilung, dass der gesamte Rückbau weiterhin ohne Einbeziehung von Verbänden und interessierter Öffentlichkeit voranschreite. Information würden nur häppchenweise verteilt. Auch Günther stellt die vorzeitige Sprengung der Kühltürme in Frage und bringt ein "derartiges Spektakel" mit "Symbolpolitik" in Zusammenhang.

 
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  • R. B.
    Beide Türme stehen lassen und als "Ständer" für "umlaufende Photovoltaik-Flächen" nutzen. Beste Sonnenausnutzung garantiert - keine weitere Flächenvergeudung. Restflächen können zudem für wechselnde Werbeflächen verwendet werden.
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  • G. E.
    @ ManfredEnglert: ja, warum lässt man sie nicht einfach als Zeitzeichen stehen ?
    Warum müssen sie gesprengt werden ?
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  • H. E.
    @ deweka: Wie kommen Sie darauf? Sie sollten eher sagen, dass die Sicherheitsmechanismen greifen, wenn ein Meiler (es sind 2) vom Netz genommen wird! Das schafft auch Vertrauen in die Technik!

    und nun zu Polen. Sie brauchen keine Kernkraft und es ist auch nciht die Frage ob sich das jemand leisten kann, denn Polen produziert so viel Kohlestrom wie alle anderen Mitgliedsländer – Deutschland ausgenommen – zusammen. Anfang 2021 waren etwa 80.000 Menschen allein im polnischen Kohle-Bergbau beschäftigt, mindestens noch einmal so viele Arbeitsplätze hängen an der gesamten Kohlewirtschaft und ihren Zulieferern. und Kohle und Gas machen 80 % der Energiegewinnung aus. Kernkraft haben sie gar keine! Und das gehts nicht ums "Leisten" - aber das wissen Sei sicherlich schon.
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  • D. K.
    Es hat vorher so viele Gasaustritte gegeben dass die Grenzwerte mehrmals erhöht wurden bevor die Schäden an den Brennstäben so gravierend waren dass der Reaktor herunter gefahren werden musste.
    Den Problemen liegt wahrscheinlich ein Konstruktionsfehler zu Grunde der in den anderen EPR wohl genauso vorhanden sein dürfte.
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  • D. K.
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/taishan-was-ist-los-in-dem-chinesischen-atomkraftwerk-a-2bba19ca-7f2d-429c-bd0d-809d9d32faa0

    Spiegel dient hier nicht direkt als Quelle, die Angaben wurden aber in dem Artikel mit den jeweiligen Quellen verlinkt.
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  • H. E.
    Sie sollten nicht solche falschen Behauptungen aufstellen und versuchen diese auch im Zusammenhang mit Grafenrheinfeld bringen!
    Jeder Abiturient in Physik widerlegt Ihnen das!
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  • D. K.
    Polen hatte es schon einmal versucht und beabsichtigt nun in Pommern ein AKW bauen.

    Allerdings gibt es auch in Polen Stimmen der Vernunft.

    "Die Kosten der Atomenergie könnten für die Kunden die Kosten der erneuerbaren Energie um das Fünffache übersteigen".
    Marcin Popkiewicz, Atomphysiker Universität Warschau
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  • H. E.
    Gibt es einen Sinn außer Symbolpolitik hinter dieser Presseerklärung?
    Wer auf dieser Welt glaubt allen ernstes dass irgendjemand ein Risiko eingehen würde und wird? "Da muss jedes Risiko für uns alle ausgeschlossen werden."
    Ebenso der Zusatz, dass Sicherheitsfragen in aller Ruhe hätten geklärt werden können, wenn sie länger stehen blieben?
    Ist es nicht sichergestellt, dass erst, wenn alle Fragen und Probleme geklärt sind, etwas passieren kann?
    Das ist nicht nur Symbol- sondern Ideologenpolitik.

    Überflüssigerweise auch die Einlassung des Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft, denn der Konzern tut gut daran, in Ruhe und mit Sorgfalt abzuarbeiten und Störfeuer zu vermeiden. Warum sollte man diese Gruppierung bevorzugen oder eine Plattform geben?
    Zudem erschließt sich nicht, wer das Aktionsbündnis eigentlich ist und wer die Sprecherin gewählt hat. Wer ist der Vorstand? Wie ist die Verbandsstruktur? kann mir das mal jemand sagen?
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  • P. v.
    Man könnte sie auch benutzen als Standort für Windkraft bestimmt gutes Fundament oder kein Rückbau das Slogan der Grünen die Natur holt sich alles zurück.Arbeitskräfte in der natur einsetzen zur unkrautbekämpfung weniger Spritzmittel ??
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  • P. v.
    Schade das man sie nicht transportieren kann! man könnte sie nach Polen und Frankreich verkaufen da würden sie gebraucht!!
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  • D. K.
    Die Franzosen schaffen es ja nicht einmal einen Reaktor richtig zu bauen, da brauchen sie auch keine Kühltürme.

    Und die Polen können sich Atomkraft nicht leisten.
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  • M. E.
    Warum werden diese Türme nicht einfach stehen lassen?
    Als Mahnung, Erinnerung an ein Technikzeitalter oder evtl sogar mit Museumscharakter! Vielleicht wären diese Türme noch zu anderen Zwecken geeignet?
    Jedenfalls sind diese beiden Türme Orientierungshilfe in der Region, speziell wenn man vom Zabelstein den Blick schweifen läßt oder man aus dem Norden in Ufr einfährt
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  • D. K.
    https://www.mainpost.de/ueberregional/reise/urlaubsberichte/deutschland-reise/industriebrachen-neu-entdeckt-art-10569138
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