Wenn das Thema Abriss und Sanierung der Maxbrücke aufkommt, ist die Stimmung bei den Schweinfurter Händlern schlagartig frostig: Die Angst vor den Folgen einer jahrelangen Sperrung, wenn die alte Brücke abgerissen und die neue gebaut wird, ist groß. Bis zu drei Jahre Sperrung waren im Gespräch. Im nächsten Jahr will die Stadt ein Planungsbüro beauftragen, um konkrete Pläne zu entwickeln.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatte die Sorgen der Händler vor einigen Monaten auch schon bei einer Sitzung der Werbegemeinschaft gehört. Er mahnte damals schon zu Gelassenheit, vor allem angesichts der Tatsache, dass ein Baubeginn frühestens Ende der 2020er-Jahre zu erwarten sei: "Das Problem kann man nicht wegzaubern, aber Schweinfurt hat in seiner Geschichte schon andere Herausforderungen überstanden."
Die CSU-Fraktion hatte bereits mehrfach angemahnt, die Bauverwaltung solle noch einmal alle Optionen – also auch neue Brücken an anderer Stelle oder den gleichzeitigen Bau einer neuen, während die alte abgerissen wird – prüfen. Rüdiger Köhler (CSU) wies im Bauausschuss erneut darauf hin, denn aus seiner Sicht sollte die Stadt vor der Beauftragung eines Planungsbüros selbst wissen, "was ist sinnvoll, was ist notwendig und was ist zukunftsfähig?"
Köhler brachte auch einen neuen Aspekt in die Diskussion ein. Er ist beruflich Abteilungsleiter beim Staatlichen Straßenbauamt. Kürzlich, erklärte er, habe er im dortigen Archiv auch Unterlagen gefunden, in denen bereits Anfang der 1990er-Jahre ein Planungsbüro aus Würzburg für die Stadt verschiedene Optionen für die Sanierung der Maxbrücke (damals etwas mehr als 30 Jahre alt) ausgearbeitet hatte. Diese Unterlagen noch einmal anzuschauen, wäre unter Umständen eine gute Option, so Köhler.
Gespräche mit der Deutschen Bahn wegen Tunnel an der Kreuzung wichtig
Im Zusammenhang mit der Brückensanierung steht auch die Sanierung des Tunnelbauwerks der Deutschen Bahn, das unter der Harmonie-Kreuzung verläuft. Adi Schön (Freie Wähler) hatte danach gefragt. Tiefbauamtsleiter Christian Meckel erklärte, man habe natürlich beide Projekte im Blick und wolle sie auch gemeinsam abarbeiten.
Geklärt werden müsse gemeinsam mit der Deutschen Bahn, ob auch der Betondeckel, auf dem die Fahrbahn ist, saniert werden muss oder nur die Seiten des Tunnels. Zu überlegen wäre in dem Zusammenhang, ob man den Betondeckel verlängert und so die Kreuzung verbreitert. Die Rechtsabbiegespur auf die Maxbrücke stadtauswärts am Rusterberg würde davon zum Beispiel profitieren.
Denkmalgeschützte Gebäude engen die Harmonie-Kreuzung ein
Angesichts der Diskussion mahnte Umweltreferent Jan von Lackum vor "Planung aus dem Handgelenk". Die Stadt werde alles prüfen, die Eckpunkte seien aber gesetzt. Hauptproblem ist, wie auch Christian Meckel bestätigt, dass das denkmalgeschützte Harmoniegebäude und die gegenüberliegende Spinnmühle den Platz stark einengen. Mehr als drei Fahrspuren für Autos sowie die beiden Spuren für Radfahrende und Fußgänger seien nicht möglich.
Die immer wieder aufkeimenden Sorgen bezüglich der Folgen der Brückensanierung kann Jan von Lackum zwar nachvollziehen. Allerdings prägte er in der Sitzung auch einen wunderbaren Satz in Bezug darauf, dass latente Kritik "herumwabert", wie es Rüdiger Köhler ausdrückte. Gerade weil es keine konkrete Planung gibt, befand von Lackum: "Das Wabern beendet man nicht mit weiterem Wabern, sondern indem man aufhört zu wabern." Dazu soll das noch zu findende Planungsbüro im nächsten Jahr beitragen.
Einfache Lösung!
Man führt den östl. Rad- & Fußweg der neuen Maxbrücke östlich an der Harmonie vorbei zur MGS-Kreuzung und legt den unattraktiven, kaum wahrnehmbaren Eingang des Naturkundl. Museums auf die Nordseite, als repräsentativen Eingang & Pendant zum MGS.
Dann wäre auf den vorhandenen 23m (gem. im BayernAtlas) zw. Spinnmühle & Harmonie genügend Platz für 5 Fahrspuren (17m) und ein Rad- & Fußweg (6m)
4 Fahrspuren laufen über die gesamte Maxbrücke (je 2 Richtungsfahrspuren). Dazu läuft eine Busspur am östl. Fahrbahnrand via Innenstadt.
VOR dem Abbruch der Maxbrücke sollte eine neue Stadtbuslinie Schwebheim-Röthlein-Heidenfeld via Hahnhügelbrücke (die vmtl. auch Umleitung des Gochsheimer Busses während Sperr. Maxbrücke ist) eingerichtet werden. Mir dem Schub des 49-Euro-Tickets wird das zur Belebung der Innenstadt führen und zu einem Ausgleich zu den Verlusten durch die Sperrung der Maxbrücke.
Bisher überlässt man die Radfahrer bei der Straßenquerung ihrem Schicksal
1. Vorteil
Nun würden Fuß & Radweg von Maxbrücke gemeinsam mit Mainradweg östlich um die Harmonie zur MGS-Kreuzung geführt, mit gemeinsamen Straßenübergang. Bei Verlängerung des Bahndeckels würde vmtl. die Rechtsabbiegespur zur Maxbrücke nach Norden verlegt, sodass der Mainradweg diese Spur nicht kreuzen müsste. Er könnte nach einem Ampelübergang zur Gutermann Promenade führen. Bei Tunnelverlängerung wäre drüber viel Platz für einen repräsentativen Altstadt-Eingang.
2. Vorteil
Die Mainradweg-Fahrer würden nicht gleich wieder hinter die Bahnstrecke an der Betonmauer entlang geschickt, damit sie möglichst schnell via Volkach fahren, sondern bekämen erst mal einen Blick auf das MGS und die Einfahrt zur Altstadt. Auf dem verlängerten Bahndeckel wäre Platz für ein parkähnliches Ambiente, als Visitenkarte der Stadt an richtiger Stelle - statt in Ledward
Gestern wurde das 49-Euro-Ticket endgültig beschlossen, dass vmtl. Nebenbahnen einen großen Auftrieb geben wird - was durch hohe Spritpreise noch beschleunigt wird. In Zusammenspiel mit P & R Plätzen könnte aus dem südl. Landkreis nahezu jeder mit der Steigerwaldbahn den Main queren. Auch die Innenstadt würde bei einer Steigerwaldbahn bis SW-Stadt belebt.
Für zeitgemäße Stadtentwicklung & Planung spielen Tram, Regional- & S-Bahnen vielerorts eine immer größerer Rolle, aber nicht in SW. Bei der Landtagswahl 2023 ist denkbar, dass die Grünen mitregieren und es eine andere bayer. Bahnpolitik gibt - und ein Ja zur Steigerwaldbahn.