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Schweinfurt
Abitur mit Abstand: So haben sich die Gymnasien vorbereitet
Am Mittwoch beginnen in ganz Bayern die Abitur-Prüfungen. Auch die Schulen in Unterfranken mussten aufgrund der Corona-Pandemie besondere Maßnahmen treffen.
Für Klemens Alfen, Schulleiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Schweinfurt, und seine Kollegen bedeutet das Abitur zu Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung. Die Prüfungen werden deshalb in zwölf separaten Räumen stattfinden.
Foto: Anand Anders | Für Klemens Alfen, Schulleiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Schweinfurt, und seine Kollegen bedeutet das Abitur zu Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:59 Uhr

Das Abitur ist in diesem Jahr nicht nur für die Schüler eine echte Prüfung. Auch die Gymnasien selbst stehen wegen der Corona-Pandemie vor einer Herausforderung. Denn um die Infektionsgefahr auch dann möglichst gering zu halten, wenn ein ganzer Jahrgang gleichzeitig das Abitur schreibt, müssen die Schulen strenge Hygienebestimmungen einhalten. Der Startschuss fällt am Mittwoch mit den schriftlichen Deutsch-Prüfungen. Damit dann alles nach Plan läuft, mussten die Schulen in diesem Jahr besondere Vorbereitungen treffen. "Das bedeutet für uns einen großen Aufwand", sagt etwa Klemens Alfen, Schulleiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Schweinfurt. Dort absolvieren heuer 117 Schüler die Abiturprüfungen. Hinzukommen acht Schüler der Haßfurter Waldorfschule.

Abitur diesmal in kleinen Gruppen

Ursprünglich sollten die schriftlichen Prüfungen wie üblich in der Turnhalle stattfinden. "Dort hätte jeder Schüler auch acht bis neun Quadratmeter Platz gehabt", sagt Alfen. Ein Schreiben des Gesundheitsministeriums in der vergangenen Woche habe diese Pläne jedoch durcheinander geworfen. Denn aus diesem Schreiben sei hervorgegangen, dass sich beim Auftreten eines Coronafalls nicht mehr wie bisher nur der Betroffene in Quarantäne begeben müsse, vorausgesetzt, die Hygiene-Regeln wurden korrekt eingehalten. Stattdessen müssten nun sämtliche Mitschüler, die im selben Klassenzimmer saßen, zwei Wochen lang zu Hause bleiben. Ein Covid-19-Fall wäre für die Prüflinge dann fatal, betont der Schulleiter: "Wir wollen nicht riskieren, dass wir nach dem ersten Prüfungstag für alle das Abitur absagen müssen, weil die Schüler mit einem Infizierten im selben Raum saßen."

Deshalb hat das Humboldt-Gymnasium, das mit mehr als 1050 Schülern zu den größten Gymnasien Bayerns zählt, möglichst kleine Gruppen gebildet. Die Prüfungen finden nun in zwölf separaten Räumen statt, mit jeweils maximal 15 Schülern. "Durch diese Aufteilung brauchen wir extrem viele Aufsichtspersonen. Die Hälfte des Kollegiums ist da eingespannt", sagt Schulleiter Alfen. Für die Lehrerschaft bedeute das eine enorme Belastung. Der Unterricht der fünften, sechsten und elften Klassen sowie das Home Teaching für die übrigen Jahrgangsstufen müsse nebenher schließlich auch noch weiterlaufen.

Optimistische Stimmung trotz der Umstände

Neben der Aufteilung in kleine Gruppen, werde an den Prüfungstagen besonders darauf geachtet, dass die Schüler genügend Abstand halten und die Maskenpflicht im Schulhaus ernstnehmen. Trotz der außergewöhnlichen Umstände sieht Alfen den Prüfungen optimistisch entgegen, und auch im Abschlussjahrgang herrsche grundsätzlich eine positive Stimmung.

In den Prüfungsräumen wird es für die Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Möglichkeiten geben, sich die Hände zu waschen.
Foto: Anand Anders | In den Prüfungsräumen wird es für die Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Möglichkeiten geben, sich die Hände zu waschen.

Ähnliches berichtet Klauspeter Schmidt, Schulleiter des Röntgen-Gymnasiums in Würzburg: "Wir sind alle froh, dass die Schüler das Abitur jetzt schreiben können – auch die Schüler selbst. Abitur bedeutet immer einen großen Aufwand, aber diesmal ist der eben noch ein bisschen größer als sonst." Das läge vor allem daran, dass neben dem Abitur auch der Unterricht für die übrigen Klassen koordiniert werden müsse.

Desinfektionsmittel und mehr Toiletten

Dabei habe die Corona-Krise das Röntgen-Gymnasium nicht so hart getroffen wie manch andere Schule, sagt der Schulleiter. "Wir haben dieses Jahr einen kleinen Abiturjahrgang mit nur 43 Schülern." Deshalb gebe es mit den Räumlichkeiten keine Probleme. Die Prüflinge werden das Abitur aufgeteilt in zwei Gruppen in den beiden Turnhallen absolvieren. Dort werde es es Desinfektionsmöglichkeiten und einen zweiten Toilettenraum geben, damit die Schüler auch hier problemlos Abstand halten können.

Immerhin einen Vorteil habe die außergewöhnliche Situation für die Prüflinge sogar, meint Schmidt. Aktuell seien deutlich weniger Schüler gleichzeitig im Schulhaus als sonst. "Da wird es während der Prüfungen sehr ruhig sein."

 
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