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Werneck
800 Jahre Werneck: Trotz Wind und Wolken beste Stimmung im Schlosspark
Tausende Besucher drängten sich am Wochenende beim Jubiläumsreigen "800 Jahre Markt Werneck" mit Schlossparklauf, Konzertabend und Familienfest.
Rund 1400 Besucher kamen zum Schlosskonzert der Bläserphilharmonie Werneck. Unter der musikalischen Leitung von Florian Unkauf.
Foto: Anand Anders | Rund 1400 Besucher kamen zum Schlosskonzert der Bläserphilharmonie Werneck. Unter der musikalischen Leitung von Florian Unkauf.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:09 Uhr

Beim großen Festwochenende als Höhepunkt des Jubiläumsjahres "800 Jahre Ersterwähnung Markt Werneck" wird Mitmachen groß geschrieben. Die Seilschaften von Edeltraud Baumgartl, Bürgermeisterin a.D. und Vorsitzende des rührigen Organisationsteams, haben sich bewährt: Vereine, Ehrenamtliche und Politiker ziehen an einem Strang, im Englischen Garten.

Der Startschuss fällt beim Schlossparklauf am Freitag mit rund 550 Teilnehmern auf der Ergebnisliste, plus Bambinis. Das Konzert der Bläserphilharmonie am Samstag zählt 1400 Gäste, vor festlich illuminierter Kulisse. Der neue Dirigent Florian Unkauf führt zwei Stunden lang durchs wohlklingende Programm, mit Jubiläumsmarsch, Sommertänzen, Swing sowie Highlights aus "Westside Story" und "La La Land".

Bürgermeister startete beim Schlossparklauf

Beim großen Festreigen am Sonntag bedankt sich Baumgartl vor allem bei Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Selbstverständlich ist es nicht, dass der Park der Bezirkskrankenhäuser geöffnet wird, fürs Fest. Bürgermeister Sebastian Hauck war schon beim Schlossparklauf mit am Start.

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"Es ist für jede Altersgruppe etwas dabei", freut sich Baumgartl auf Anfrage. Der Andrang gehe sicher in die Tausende. Sie selbst hat einen Auftritt bei der Modenschau, in Tracht. Der Nachwuchs des Musikvereins steht auf der Bühne. Grundschüler und -schülerinnen tanzen Pirouetten mit Perücken. Rektor Carsten Stranz leitet das Tanzmenuett. Die Schweinfurter Barocktanzformation zeigt ebenfalls zarte Schritte, unter barocken Silberlocken, Teil des musikalischen Reigens zwischen Jazzfrühschoppen und Jagdblashörnern.

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Die Wasserretter der DLRG fahren Besucher mit dem Kahn über den Teich, die Sparkasse hat die historische Münzpräge aufgestellt und lässt Geld pressen, mal ohne Inflationssorgen. Dazu gesellen sich Schlossführungen, die Ökomodellregion Oberes Werntal stellt sich vor.

Kostüme aus dem Barock zeigten auch die kleinen Mitstreiter.
Foto: Heiko Becker | Kostüme aus dem Barock zeigten auch die kleinen Mitstreiter.

"Klöppeln ist Spitze", findet die Grafenrheinfelderin Lore Elflein-Gerstner im selbst gewebten Nonnenhabit, die Feuerwehr zeigt ihren Fuhrpark. Es gibt Zauberei und Gaukelspiel, Körbe werden geflochten, Schwerter geschwungen und Softballgeschosse kindgerecht mit dem Trebuchet geschleudert, einem kleinen Gegengewichtskatapult.

Stichwort Mittelalter. Natürlich ist Werneck weit älter als 800 Jahre. Damals, 1223, hat Papst Honorius Bodo III. von Ravensburg bestätigt, dass er dem Deutschen Orden seine lokale Burg übereignet hat, für kurze Zeit.

Ordensförderer Konrad von Querfurt wurde gemeuchelt

Hinter der Schenkungsurkunde verbirgt sich ein feudaler Krimi. Der gebannte Papa, Bodo II., begütert bei Veitshöchheim, hatte 1202 den mächtigen Würzburger Bischof und Ordensförderer Konrad von Querfurt gemeuchelt. Ausgrabungen deuten darauf hin, dass es schon in der Merowinger- und Jungsteinzeit Besiedlung gab, dort, wo sich heute die Besucherautos reihen.

Die frühe Burg wurde 1525 im Bauernkrieg abgebrannt. Das Nachfolgemodell, das Fürstbischof Julius Echter hat errichten lassen, fiel ebenfalls dem roten Hahn zum Opfer. Der heutige Prachtbau wurde 1733 bis 1745 hochgezogen, durch Stararchitekt Balthasar Neumann.

Bernhard von Gudden hat in der späteren Nervenheilanstalt gewirkt. Mit Märchenkönig Ludwig II. als Patienten ging der Direktor bekanntlich unter, 1886 im Starnberger See. An den innovativen, humanen Psychiater erinnert der Guddensaal, wo der Sommerbasar der Arbeits- und Beschäftigungstherapie untergebracht ist.

Eine Reeperbahn: Hier werden Seile gedreht.
Foto: Heiko Becker | Eine Reeperbahn: Hier werden Seile gedreht.

Der Faltplan zum Fest verzeichnet 23 Stationen, auch die Sponsoren sind gut vertreten. "Das habt Ihr Euch verdient", ruft eine Besucherin Edeltraud Baumgartl zu und meint das fürstbischöflich milde Wetter, das trotz Wind und Wolken hält. "Die Edeltraud hat uns motiviert, Seile zu drehen", sagt Christine Bender stolz, in historischer Gewandung beim Schlossparkfest. Die Vizelandrätin hütet eine kleine Reeperbahn zur Herstellung von Seilen neben der ehemaligen Sommerresidenz des Würzburger Fürstbischofs.

 
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