Erstmals seit dem Nachweis von Corona-Infektionen in dieser Region war, soweit es das mit 600 Flüchtlingen belegte Ankerzentrum bei Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) betrifft, von sieben Erkrankten die Rede. Die Einrichtung bei Geldersheim wurde umgehend komplett unter Quarantäne gestellt und die Infizierten von den übrigen Bewohnern räumlich isoliert. Kurz darauf wurde auch noch ein Kind dort positiv auf Covid-19 getestet. Nun teilt die Regierung von Unterfranken auf Anfrage mit, dass derzeit (Mittwoch, 15. April) 69 Bewohner positiv auf eine Infektion mit dem COVID-19-Virus getestet wurden.
61 Personen sind in Quarantäne
61 Personen sind, so Regierungssprecher Johannes Hardernacke, momentan im Quarantänebereich untergebracht. Und: "Acht Bewohner konnten bereits genesen aus der Isolierung entlassen werden." Auch zwei Beschäftigte der Anker-Verwaltung sowie 13 Beschäftigte des Sicherheitsdienstes sind laut Hardenacke bisher positiv getestet worden. Alle positiv getesteten Anker-Beschäftigten befänden sich in häuslicher Quarantäne.
Wie zeigt sich die Krankheit bei den Betroffenen? "Bisher verlaufen alle Infektionen mit keinen oder leichten Symptomen", heißt es seitens der Regierung von Unterfranken weiter. Und: "In der Vergangenheit haben wir in der Ankereinrichtung sehr breit getestet, also auch im weiteren Umfeld der Kontaktpersonen." Dadurch habe man einen guten Überblick über den tatsächlichen Kreis der Infizierten gewonnen. Weitere Tests stünden an. Getestet würden alle Kontaktpersonen von Infizierten. Nach diesen werde auch aktiv gesucht.
Regierungssprecher Johannes Hardernacke: "Die Lage ist entspannt"
Gibt es schon Lagerkoller? "Die Einrichtung steht weiterhin unter Quarantäne, die Lage ist ruhig und entspannt", sagt Hardenacke. Die Menschen hätten dank der großen Fläche viel Platz sich zu betätigen und spazieren zu gehen. Sie wüssten auch, dass sie draußen auch nicht viel unternehmen könnten. Ihnen gehe es wie allen, für die die Ausgangsbeschränkungen gelten.
Derzeit ist das Ankerzentrum knapp zur Hälfte mit rund 600 Bewohnern belegt, und es gilt weiter, wie seit Ende März, "ein Aufnahme- und Verlegungsstopp". Die ärztliche Versorgung und Kontrolle der Infizierten ist laut Hardenacke durch das eigene ärztliche Versorgungszentrum gesichert. Mobile Händler versorgten die Bewohner mit Bedarfsgegenständen des täglichen Lebens.
Im Ankerzentrum des Regierungsbezirks Unterfranken sind überwiegend Asylbewerber und Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern untergebracht, die zum größten Teil relativ schlechte Bleibeperspektiven haben.