Der Neubau des Berufsschulzentrums Alfons Goppel in der Schweinfurter Geschwister-Scholl-Straße wird nochmals teurer als geplant: War im April 2022 noch von einem Kostenzuwachs von 1,5 Millionen Euro die Rede, so beziffert die Hochbauverwaltung des Landratsamts das Plus inzwischen auf 4,1 Millionen Euro. Damit würde nach jetzigem Stand das teuerste Einzelprojekt in der Geschichte des Landkreises Schweinfurt, dem die Immobilie gehört, etwa 59 Millionen Euro kosten. Kreisausschuss und die Vollversammlung des Kreistags akzeptierten die Verteuerung.
Eine Million mehr für Turnhalle
Prozentual gesehen schlägt der Mehraufwand bei der Sanierung der bestehenden Dreifachturnhalle, die mit dem Neubau des Schulgebäudes verknüpft ist, am stärksten zu Buche: eine Million Euro kostet sie schon deswegen mehr, weil die erwarteten Ausschreibungsergebnisse nicht erzielt worden sind. Das macht ein Plus von 16 Prozent. In der Gesamtschau verteuert sich das Berufsschul-Projekt um 3,5 Prozent.
Auch der Abschluss des Gesamtprojekts verzögert sich: Wollte man ursprünglich zum Schuljahresbeginn 2022/23 umziehen, so steht der Termin jetzt am Jahresende an. Danach soll das jetzige Gebäude abgerissen werden. Als Grund für die Zeitverzögerung nannte die Verwaltung Beschaffungsprobleme bei Baumaterial und die Insolvenz eines beauftragten Unternehmens.
Kreisräte sehen "blaues Auge"
Dass die Kreisräte dennoch relativ gelassen geblieben sind, liegt an zwei Gesichtspunkten. Projektsteuerer Marcus Monreal hat mehrere Modelle berechnet, wonach ungeachtet der derzeitigen Explosion bei den Baupreisen die "normale" Preissteigerung eine ähnliche Gesamtsumme um 60 Millionen Euro ergeben hätte. Zudem seien inzwischen 95 Prozent aller Gewerke an Firmen vergeben, weswegen Verwaltung und Kreisräte keine signifikanten Steigerungen mehr erwarten. Bei vergleichbaren Projekten müsse man derzeit mit einem Preisanstieg von 20 Prozent kalkulieren, hieß es.
Gabriele Jakob (CSU) argumentierte, dass selbst ein Puffer, den man zu Projektbeginn hätte einbauen können, die Höhe der jetzigen Preissteigerungen nicht gemildert hätte. Stefan Rottmann (SPD) sagte, dass es sich als richtiger Schritt erwiesen habe, sich um einen KfW-Zuschuss zu bemühen.
Wie bei allen Schulen, Theatern, Kindergärten etc. geht das seit den 1960er Jahren bis heute immer so weiter! Während die Bauten von vor WK2 heute noch gut erhalten, bzw. gut renovierbar sind.
Wärmedämmung mit vorgehängten Fassadenplatten (siehe Foto) hat sich NOCH NIE bewährt: Schimmel- und Algenbildung; siehe z. B. Polizeigebäude in SW wo eine Totalsanierung nötig wurde, die aber das Problem nicht behebt, sondern nur wieder aufschiebt.
Warum machen die Architekten immer den selben Fehler und führen die öffentliche Hand in den Ruin. Was lernt man eigentlich im Architekturstudium? z. B. an der FH in WÜ.