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Schweinfurt
Magischer Würfel: Richtfest am Berufsschulzentrum in Schweinfurt
Der "magische Würfel" nimmt langsam Formen an. Zufriedene Zwischenbilanz von Architekt und Bauherr beim Richtfest. Was der Neubau des Berufsschulzentrums zu bieten hat.
Reibungslos verliefen bisher die Arbeiten für das neue Berufsschulzentrum Alfons Goppel. Die Firma Riedel Bau hat den Rohbau für den 'Magic Cube' hochgezogen. Eine gute Nachricht beim Richtfest war auch, dass das Bauprojekt sowohl zeitlich als auch finanziell zur Zeit im gesteckten Rahmen liegt.
Foto: Anand Anders | Reibungslos verliefen bisher die Arbeiten für das neue Berufsschulzentrum Alfons Goppel. Die Firma Riedel Bau hat den Rohbau für den "Magic Cube" hochgezogen.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:19 Uhr

Corona bringt manche Veränderung mit sich. So wird auch ein Richtfest, traditionell eine Gelegenheit, gemeinsam auf den Baufortschritt, sprich den Rohbau anzustoßen, zu einer trockenen Angelegenheit. Lediglich Polier Gerd Suttner, der assistiert von Bauleiter Markus Erhard (beide Riedel Bau Schweinfurt) den launigen und passenden Richtspruch hielt, kam in den Genuss eines guten Tropfens aus dem Frankenland, bevor, wie es so üblich ist, das Glas traditionell zu Bruch gehen musste, um dem Bau Glück zu bringen.

Anlass war das Richtfest am Berufsschulzentrum Alfons Goppel am Bergl. Fertig sein soll es in etwa 14 Monaten, zum Beginn des Schuljahres 2022/23. Das zumindest wünscht sich Landrat Florian Töpper. Der Wunsch hat gute Chancen in Erfüllung zu gehen, denn die teuerste und aufwendigste Baumaßnahme, die der Landkreis Schweinfurt jemals auf den Weg gebracht hat, liegt im gesteckten Zeitrahmen.

Start der Bauarbeiten im November 2020

Im November 2020 starteten die Bauarbeiten, der lange Winter brachte manche Verzögerung. "Ambitioniert" nannte der Münchner Architekt Peter Schwinde, der den "Magic Cube", den würfelförmigen Neubau, entworfen hat, den Zeitplan. "Wir segeln hart am Wind, aber es ist zu schaffen", gab er sich zuversichtlich, dass man pünktlich zum Start des übernächsten Schuljahres mit dem Lehrbetrieb starten könne. Noch wichtiger in Zeiten ständig steigender Baustoffpreise, sei die Tatsache, dass man bisher und nach Vergabe von etwa zwei Dritteln aller Gewerke, auch gut im vorgesteckten Kostenrahmen liege. Am Ende wird der Neubau mit knapp 54 Millionen Euro zu Buche schlagen.      

Ohne Richtspruch und zumindest einen Schluck Frankenwein geht auch in Pandemiezeiten kein Richtfest. Den Richtspruch erledigten versiert die beiden Riedel-Bau-Mitarbeiter Polier Gerd Suttner (links) und Bauleiter Markus Erhard. 
Foto: Anand Anders | Ohne Richtspruch und zumindest einen Schluck Frankenwein geht auch in Pandemiezeiten kein Richtfest. Den Richtspruch erledigten versiert die beiden Riedel-Bau-Mitarbeiter Polier Gerd Suttner (links) und Bauleiter ...
Ein Kranz als äußeres Zeichen des Richtfestes durfte nicht fehlen. Landrat Florian Töpper freute sich über den Baufortschritt des 'Magic Cube', des 'magischen Würfels', wie Architekt Peter Schwinde seinen nun umgesetzten Modellentwurf genannt hat.
Foto: Anand Anders | Ein Kranz als äußeres Zeichen des Richtfestes durfte nicht fehlen. Landrat Florian Töpper freute sich über den Baufortschritt des "Magic Cube", des "magischen Würfels", wie Architekt Peter Schwinde seinen nun ...

Zum Richtfest unter Corona-Bedingungen waren neben Landrat und Architekt auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Schulleiter Joachim Sagstetter und seine Stellvertreterin Alexandra Burkard-Rudolph, Dekan Oliver Bruckmann, die stellvertretenden Landrätinnen Bettina Bärmann und Christine Bender, weitere Kreisräte, Behördenvertreter und Mitarbeiter der am Bau beteiligten Firmen, vor allem der Firma Riedel-Bau, gekommen. Riedel-Bau, unter anderem vertreten durch ihre Aufsichtsratsvorsitzende Stefanie Riedel, hat den Rohbau des Neubaus realisiert.   

Landrat Florian Töpper sprach von einem "Tag, auf den viele gewartet haben und gleichzeitig wichtigen Etappensieg in der Bewältigung eines großen Bauvorhabens", den man mit dem Richtfest im Zeitplan feiern könne. Nicht nur eine moderne Bildungseinrichtung, sondern "etwas, das auch städtebaulich eine enorme Aufwertung bedeutet", entstehe hier, so der Landrat. Die Schulfamilie Alfons Goppel habe diesen Neubau in dieser Qualität verdient.

'Magic-Cube-Architekt' Peter Schwinde (München).
Foto: Anand Anders | "Magic-Cube-Architekt" Peter Schwinde (München).

Ein Neubau, dessen Fortschritt bislang gut, geordnet und reibungslos verlief. Nachhaltige, auf allen Ebenen barrierefreie und damit zukunftstaugliche Bauweise werde hier umgesetzt. Töpper nannte Beispiele. So wird das begrünte Dach mit Photovoltaik zur Eigenenergieversorgung des Bildungszentrums ausgestattet. Fassadenbegrünung im Innenhof soll für angenehmes Klima, auch an heißen Sommertagen, sorgen.   

"Mit der Fertigstellung des Rohbaus ist der Baukörper erkennbar, und nun ist im städtebaulichen Kontext erahnbar, was bisher im Modell vermittelt wurde", so Architekt Peter Schwinde beim Richtfest. Persönlich überrascht, so Schwinde, sei er vom weiten Ausblick in die fränkische Landschaft, die man vom Dach des Gebäudes aus habe. "Der Kompaktheit des Baus entsprechend sind die kurzen Wege zwischen den Unterrichtsbereichen", skizzierte er die baulichen Vorteile seines "Magic Cube". Ziel sei gewesen die unterschiedlichen Fach- und Nutzungsbereiche des Berufsschulzentrums wegetechnisch möglichst ideal zueinander zu bringen.    

Nach dem Rohbau durch die Firma Riedel starten nun die Arbeiten für die vielen Gewerke im Innenausbau. Die Qualität des Rohbaus fällt umso mehr ins Gewicht, weil die Sichtbetonwände und Fassaden ohne weitere Veredelung künftig das optische Innenleben der Schule bestimmen. Ab April nächsten Jahres ist dann die Ausstattung der Fachbereiche geplant. Im Sommer 2022 dann die technischen Abnahme der einzelnen Gewerke, bevor im Frühherbst der Schulbetrieb starten kann.   

Richtfest-Gruppenbild mit Abstand am entstehenden Berufsschulzentrum Alfons Goppel. Neben OB Sebastian Remelé (links), Vertretern der Firma Riedel Bau (Aufsichtsratsvorsitzende Stefanie Riedel, Dritte von links) und Architekt Peter Schwinde (Vierter von rechts),freuten sich auch Landrat Florian Töpper (Zweiter von rechts) und Schulleiter Joachim Sagstetter (rechts) über den Baufortschritt.
Foto: Anand Anders | Richtfest-Gruppenbild mit Abstand am entstehenden Berufsschulzentrum Alfons Goppel. Neben OB Sebastian Remelé (links), Vertretern der Firma Riedel Bau (Aufsichtsratsvorsitzende Stefanie Riedel, Dritte von links) und ...

Neubau Berufliches Schulzentrum Alfons Goppel

"Magic Cube" (Magischer Würfel) ist der Name des Entwurfs von Architekt Peter Schwinde, der hier gerade Gestalt annimmt und bis zum Schuljahresbeginn 2022/23 bezugsfertig sein soll. Quadratisch und praktisch konzipiert wird das neue Berufsschulzentrum mit einer Gesamtfläche von 12 510 Quadratmetern punkten. Im Gebäude entstehen neben den Lehrräumen unter anderem Lehrküche, Lehrbäckerei, Werk- und Praxisräume und Mensa. Der Unterricht findet bis zum Umzug ins neue Haus im bisherigen Bestandsgebäude statt.
Ist der neue Cubus fertig und bezogen, wird das alte BSZ abgerissen, so der Plan. Auf dem durch den Abriss frei werdenden Gelände ist dann Platz für das Außengelände mit viel Grün. Bis zum Herbst 2022 soll auch die umfangreiche Turnhallensanierung abgeschlossen sein. Die Gesamtkostenschätzung für das Berufsschulzentrums liegt derzeit bei etwa 54 Millionen Euro. Zwischen 18 und 29 Millionen Euro der Gesamtinvestitionssumme werden über Fördermittel wieder in die Landkreiskasse zurückfließen.  
hg
 
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