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Rhön-Grabfeld
Zwei Tage mit Glatteis in Rhön-Grabfeld: Viele Unfälle, Einsätze und ein großer Ansturm auf Streusalz
Zwei Tage extreme Glatteisgefahr im Landkreis Rhön-Grabfeld sind eine Seltenheit. Am Dienstag hatte es vor allem das Grabfeld betroffen. Eine Glättebilanz.
Überall sehnsüchtig erwartet wurde das Streuauto der Straßenmeistereien und kommunalen Bauhöfe, um dem Glatteis im Landkreis Rhön-Grabfeld Herr zu werden. 
Foto: Hanns Friedrich | Überall sehnsüchtig erwartet wurde das Streuauto der Straßenmeistereien und kommunalen Bauhöfe, um dem Glatteis im Landkreis Rhön-Grabfeld Herr zu werden. 
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:18 Uhr

Weitgehend eisfrei waren am Dienstagmorgen zu Beginn des Berufsverkehrs die Hauptstraßen in Rhön und Grabfeld. In den Nebengassen hieß es allerdings vorsichtig sein. Das sagen Fußgänger und Autofahrer. Das Motto der Busfahrer lautete: "Ankommen ist wichtig, nicht die Zeitvorgabe."

Wie am Busbahnhof Tuchbleiche in Bad Königshofen war sowohl für Busse als auch Autos Schritttempo angesagt. Trotzdem gab es an diesem Morgen zahlreiche Verkehrsunfälle, vor allem im Grabfeld. Hier war es tags zuvor noch ruhig geblieben. "Am Dienstagmorgen haben uns dann aber zahlreiche Unfälle beschäftigt", sagt Polizeihauptkommissar Thomas Reubelt von der Polizeistation Bad Königshofen.

Die Polizei-Dienststellen in Rhön-Grabfeld musste mehrere Verkehrsunfälle abarbeiten

Insgesamt zwölf Verkehrsunfälle waren gemeinsam mit Beamten der Inspektion Bad Neustadt abzuarbeiten. Nach dem ersten Unfall um 5.50 Uhr folgten weitere fast Schlag auf Schlag. "In den Gegenverkehr gerutscht, beim Abbiegen auf entgegenkommendes Fahrzeug oder auf geparkte Autos aufgefahren und auch im Graben gelandet", hieß es. Alles waren glücklicherweise Bagatellunfälle, ohne verletzte Personen.

Lediglich in Saal verletzte sich ein Fußgänger, sodass er mit dem Rettungsdienst ins Rhön-Klinikum eingeliefert werden musste. Ganz anders in Bad Neustadt. Hier wurden lediglich zwei, in Mellrichstadt vier Kleinunfälle aufgenommen. Alle ohne Personenschaden und nur Blechschaden. Die Polizeiinspektion beziffert den Gesamtschaden der Unfälle auf rund 26.000 Euro. 

Langsam fahren hieß es am Dienstagmorgen für die Linienbusse, wie hier am ZOB Tuchbleiche in Bad Königshofen. 'Ankommen ist wichtig!' lautete die Devise.
Foto: Hanns Friedrich | Langsam fahren hieß es am Dienstagmorgen für die Linienbusse, wie hier am ZOB Tuchbleiche in Bad Königshofen. "Ankommen ist wichtig!" lautete die Devise.

Eingeschränkt war der Busverkehr. Etwa 60 Busse sind im Landkreis unterwegs, um den öffentlichen Personennahverkehr aufrechtzuerhalten, sagt der Nahverkehrsbeauftragte für Rhön-Grabfeld, Ronald Ziegler. Zwei Tage lang Glatteis hatte er bisher noch nicht erlebt.

Situation in Rhön-Grabfeld veränderte sich am Dienstagmorgen drastisch

Am Montagnachmittag und Abend habe es noch nicht so dramatisch ausgesehen, allerdings habe sich die Situation am Dienstagmorgen drastisch verändert, vor allem im Grabfeld. Deshalb wurde von den Verantwortlichen im Landkreis und Schulamt um 6 Uhr entschieden, den Unterricht an den Schulen nicht in Präsenz stattfinden zu lassen.

Wie gut diese Entscheidung war, zeigte sich bei zwei Busunfällen, wobei einer im Straßengraben zum Stehen kam. "Wir hatten keinen Personenschaden und zum Glück nur geringen Sachschaden", so lautete die Bilanz. Die Straßen seien nicht das Hauptproblem gewesen, sondern die Oberfläche an den Busbahnhöfen und hier auch der Wartebereich und die Gehsteige. Die Entscheidung der Busfahrer in solchen Situationen langsam zu fahren, sei genau korrekt, sagt Ronald Ziegler. Die Busfahrer selbst haben hier die Entscheidungsfreiheit.

Wann der Dienst für die Streufahrzeuge in der Nacht begann

So gut wie rund um die Uhr war die Straßenmeisterei Rödelmaier im Einsatz, vor allem ging es um die Zufahrten zur Autobahn 71 und diese selbst. Ab 2.30 Uhr fuhren wieder alle Fahrzeuge auf die Straßen, um dort Streugut zu verteilen. Bis gegen Mittag waren noch nicht alle wieder zurückgekehrt. Ab 3 Uhr war für die Mitarbeitenden des städtischen Bauhofes Bad Neustadt die Nacht vorbei. Selbst am Steuer saß unter anderem Bürgermeister Michael Werner. Ab da waren, wie am Vortag, wieder alle Fahrzeuge im Einsatz.

Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner war selbst für den städtischen Bauhof im Einsatz.
Foto: Patrick Pfister | Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner war selbst für den städtischen Bauhof im Einsatz.

Karsten Schilling aus Merkershausen nannte die enormen Temperaturunterschiede. Im Grabfeld lagen die bei Minus zwei Grad, am Kreuzberg bei plus fünf und am Dreiländereck bei plus sieben Grad. Sowohl mit Streufahrzeugen, als auch mit Eimern waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauhöfe im Altlandkreis Bad Königshofen unterwegs, um die Straßen und Gehsteige vom Eis zu befreien.

Nachfrage nach Streusalz in den Baumärkten von Bad Neustadt war enorm

Regelrecht überrannt wurden am Montag und Dienstag die Bau- und Supermärkte, die noch Streusalz vorrätig hatten. "Streusalz ist aus!" hieß es beim Toom-Baumarkt in Bad Neustadt, wo tags zuvor noch mehr als sieben Paletten mit den unterschiedlichsten Größen standen.

Bei Obi in Bad Neustadt gab es am Dienstagmorgen noch 180 Säcke mit je 25 Kilogramm. Ausverkauft war Streusalz beim Sonderpreis-Baumarkt in Bad Königshofen. Die nächste Lieferung ist allerdings überall schon "im Anmarsch". Anders bei Baukauf in Bischofsheim, wo noch genügend Streusalz im Lager vorhanden war. Ebenso beim Edinger Baumarkt in Mellrichstadt.

 
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