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Bad Königshofen
Zweckverband Bad Königshofen: Ein klares Ja für Fernwasser aus Oberfranken
Landrat Thomas Habermann plädiert bei Sitzung im Rathaus Bad Königshofen für Geschlossenheit. Wasser soll bis spätestens 2028 aus Oberfranken ins Grabfeld fließen.
Zum alten Eisen gehört diese Pumpe, mit der früher Wasser aus den Brunnen gefördert wurde. Weil die immer weniger liefern, hat jetzt der Zweckverband Gruppe Mitte Bad Königshofen für einen Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken ausgesprochen.
Foto: Michael Petzold | Zum alten Eisen gehört diese Pumpe, mit der früher Wasser aus den Brunnen gefördert wurde. Weil die immer weniger liefern, hat jetzt der Zweckverband Gruppe Mitte Bad Königshofen für einen Anschluss an die ...
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 27.11.2022 02:39 Uhr

Jetzt hat auch die Gruppe Mitte des Zweckverbands zur Wasserversorgung Bad Königshofen Mitte ganz offiziell eine Entscheidung für den Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) getroffen. Außerdem wird die Mitgliedschaft im Zweckverband Wasserversorgung Oberfranken beantragt und der Freistaat Bayern gebeten, die notwendigen Gelder zur Verfügung zu stellen. Zwei Tage zuvor hatte bereits die Gruppe Nord auch so entschieden. Es handelt sich dabei exakt um den Beschluss, den der Kreistag in seiner Sitzung in Bad Königshofen gefasst hatte.

Der Landkreis soll Geschlossenheit zeigen

Als Gast  war Landrat Thomas Habermann zur Zweckverbandssitzung gekommen, dem es darauf ankam, mögliche letzte Zweifler mit ins Boot zu holen. Denn wenn der Freistaat schon einen immensen Betrag als Sonderförderung bereitstellen soll, dann müsse der Landkreis auch Geschlossenheit zeigen, und demonstrieren, dass man voll hinter der Sache steht, machte Habermann deutlich. Im Umkehrschluss heißt das, dass sich Störfeuer sehr negativ auswirken könnte.

Landrat Thomas Habermann glaubt nicht Widerstand gegen Fernwasser

Habermann glaubt aber nicht an ähnliche Initiativen wie in den 90er-Jahren, als der schon damals geplante Anschluss an die FWO durch einen Bürgerentscheid zu Fall gebracht wurde. Drei entscheidende Unterschiede stellte er heraus. Die Wasserknappheit habe sich vor 25 Jahren längst noch nicht so stark bemerkbar gemacht wie heute mit dramatisch absinkenden Pegeln in den Brunnen.

Anders als heute sollten sämtliche örtliche Brunnen verschlagen werden, was in der Bevölkerung zu großem Unmut geführt habe. Jetzt setze man von staatlicher Seite auf eine Einbeziehung des Reservoirs. Und vor allem habe man damals geglaubt, sich mit den eigenen Brunnen versorgen zu können.                   

Auch in München weiß man um die dramatische Situation im Grabfeld

"Nach und nach hat sich in München die Meinung gebildet, dass wir uns tatsächlich in einer dramatischen Situation befinden", betonte der Landrat und nannte als letzten Baustein die "Jetzt-red-I-Sendung" in Kleineibstadt. "Umweltminister Thorsten Glauber hat sich persönlich gekümmert, wofür ich ihm sehr dankbar bin." Das heiße jetzt grünes Licht für das Grabfeld und Nord-Ost-Unterfranken. Und wenn der Freistaat soviel Geld in die Hand nehme, dann müsse auch ein möglichst großer Bereich abgesichert werden. 

FWO würde Grabfeld gerne mit Wasser versorgen

Auf eine Nachfrage von Frank Helmerich machte Habermann deutlich, dass laut der vorliegenden Studie die Fernwasserversorgung Südthüringen, die auch als Lieferant im Gespräch war, mit der Talsperre Schönbrunn bei einer Vollversorgung des Grabfelds an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen würde. Einzig die FWO sei in der Lage, die Aufgabe problemlos zu stemmen, zumal der Verband noch über alternative Ressourcen verfüge und dabei sei, bei Coburg weitere Quellen zu erschließen. Erst kürzlich habe er mit FWO-Chef Köhler telefoniert. Dort sei man zur Aufnahme des Grabfelds gerne bereit.   

Erst soll die Fernwasserleitung nach Bad Königshofen gebaut werden

Auf Einzelheiten ging Habermann zwar nicht ein, erklärte aber, dass in den nächsten fünf oder sechs Jahren zunächst eine Fernwasserleitung nach Bad Königshofen gebaut werden soll, bevor dann eine weitere Leitung zu den Mittelstreuer Quellen folgt, um die Wasserversorgung Mellrichstadt abzusichern. Habermann geht davon aus, dass 90 Prozent Förderung notwendig sein werden. "Der Umweltminister hat uns ein Fenster geöffnet", so Habermann  weiter. "Die ausgestreckte Hand sollten wir ergreifen." 

Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger plädierte dafür, möglichst schnell aus den bisher drei Zweckverbänden einen großen Verband zu gründen und den auch entsprechend auszustatten. Habermann sah hier keinen Grund zur Eile, aus Gesprächen mit der FWO und dem Ministerium werde sich das weitere Handeln ergeben.    

Notstromaggregat sichert Wasserversorgung auch nach einem Blackout

Gut gerüstet sieht sich der Wasserzweckverband künftig bei einem eventuellen Blackout, wie ein längerfristiger Stromausfall genannt wird. Mit dem Kauf eines 52.750 Euro teuren und gut drei Tonnen schweren Notstromaggregats, das im Wasserwerk in Kleineibstadt stationiert werden soll, kann man die Versorgungssicherheit der Zweckverbände Mitte und Nord aufrechterhalten. Auf 77.600 Euro beläuft sich das Angebot der Firma Streck-Eisenmann aus Mellrichstadt für die Erneuerung der Leitungen und Schieber in der Milzgrundstraße in Aubstadt.    

 
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  • 2022
    Es haben Matthias Freund und Hartmut Eppler gegen den Anschluss an die FWO gestimmt.
    Der Grund war, es lagen keine Daten und Fakten wie Kosten,Qualität des Wassers Bauzeit usw. Vor bzw Nachteile von beiden Varianten vor. Dies ist eine rein politische Entscheidung.
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  • zwrecht@aol.com
    Da stehen Landrat und Oberjurist vor einem Gremium, nennen "keine Daten und Fakten wie Kosten,Qualität des Wassers Bauzeit usw. Vor bzw Nachteile von beiden Varianten vor." Wofür sind die dann gekommen? Wofür ein Jurist? Soll der den Anschein der Rechtmäßigkeit wahren? Gings um den Bau, dann wäre eine europäische Ausschreibung erforderlich. Gibts keine andere Wasserlieferanten. Wurden die denn nicht gefragt. NEIN unser Landrat fragt keinen, der ihm nicht passt. Und schon gar keinen Nachbar. Was für ein Witz, wenn zu Lesen ist: Landrat " es werde weitergedacht und man ziehe die benachbarten Landkreise in die Überlegungen mit ein". Ja wer sind den die Nachbarn vom Grabfeld, wer sind im Landkreis unsere Nachbarn. Die aus Oberfranken? Ständig neue Argumente, erst soll es Mellrichstädter Wasser sein, dann reicht das Wasser nicht, dann aus Thüringen, dann reicht das Wasser nicht, dann dauerts bis 2050, dann nur schon in fünf Jahren und jetzt: erstmal aus Mellerscht, dann aus Oberfranken!
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  • keil-fuchs@gmx.de
    Warum sollte denn im Kreistag jemand dagegen stimmen, wenn die Entscheidung logisch und eigentlich sogar überfällig ist? Sagen Sie doch mal der Bevölkerung im Grabfeld, woher das notwendige Wasser kommen soll. Eine Idee dazu habe ich von Ihnen noch nicht gehört. Und wenn Sie den geplanten Anschluss der Mellrichstädter Gruppe kritisieren, dann fehlen Ihnen offensichtlich wichtige Informationen. Der Raum Mellrichstadt hat wohl derzeit (!) kein Problem bei der Wasserkapazität. Allerdings werden die Brunnen sehr stark und zeitlich sehr schnell von der Situation in der Streu beeinflusst. Probleme bei der Wasserqualität ( durch was auch immer verursacht) können sich dort im Trinkwasser auswirken. Deshalb macht auch diese Verbindung Sinn. Bevor Sie also andere Politiker:innen als Knauger beschimpfen, sollten Sie sich besser informieren.
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  • zwrecht@aol.com
    Sie „wkf“ kommentieren anscheinend ohne vorher zu lesen. Die Entscheidung habe ich hier immer wieder wiederholt! Die Lösung kommt von Ihrem Landrat! Er nannte vor drei Jahren das Wasser aus dem Thüringer Speicher in Schönbrunn noch als die von IngBüro Baur Consult als günstigste, geprüfte und schnellste Version! Diese Lösung war um Millionen billiger und schneller durchführbar als das Wasser von der FWO aus Oberfranken. Der Betriebsleiter aus Thüringen, hatte sogar schon die gesamte Versorgung des Grabfelds angeboten. Ihnen fehlen offensichtlich wichtige Informationen: Der Wasseranteil aus der Streu beträgt gerade mal 15% (Geologe Rede). Esist aber logisch und typisch, dass nun alle eigenständigen Trinkwasserversorger schlecht und gefährdet geredet werden, damit des Landrats Wille geschehe! Wenn alle im Kreistag sich so informieren wie SIE, dann kein Wunder. Das Thüringer Wasser wurde erst nach der letzten Landtagswahl dort schlecht und nicht ausreichend, nun bestimmt auch zu teuer !
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  • keil-fuchs@gmx.de
    Dr. Reder, bitte richtig nennen. Selbst wenn es "nur" ein 15 %iger Wasseranteil der Streu im Trinkwasser der Mellrichstädter Gruppe wäre, so genügt ein leerlaufendes Güllefass am Streuufer, um das gewonnene Trinkwasser zu verunreinigen. Und dieses oder ein vergleichbares Risiko ist wohl am Ober- und Mittellauf der Streu deutlich höher zu bewerten als bei Tiefbrunnen oder an Speichern abseits von Besiedlung oder landwirtschaftlicher Nutzung. Aber Sie haben sich ja offensichtlich auf unseren (wohl auch Ihren) Landrat eingeschossen, und da werden Argumente nichts nützen...
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  • zwrecht@aol.com
    Es sind die Argumente des Landrats, die SIE außer Acht lassen. Sie haben einer Lösung zugestimmt für ein Problem, dass es überhaupt noch gar nicht gab! Das Wasser der Mellichstädter Gruppe ist doch noch nie ein Problem gewesen! Das Problem ist, doch nicht das Mellrichstädter Wasser, sondern die Tatsache, dass aus München mitgeteilt wurde, dass die Trinkwassernot der wenigen Grabfeldbürger in München nix zählt. Nur wenn es um das Trinkwasser des gesamten Landkreises geht, dann gibt’s Zuschüsse. Also Millionen Mehrausgaben, wofür? Keine Aussage von Ihnen, weshalb die billige, schnelle und nahe Lösung des Landrats aus dem Jahr 2019 vom IngBüro BaurConsult zur Wassernot des Grabfelds heute falsch und nix mehr wert ist. Nun droht ein Güllefass in Ostheim? Das glauben Sie wirklich? Ganz ehrlich: hätte Sie der Landrat 2019 abstimmen lassen, Sie wären dafür gewesen! Wer nicht? Daher ist die Thüringer Lösung, die schnellste, billigste und vernünftigste. Jetzt werden Millionen verballert!
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  • zwrecht@aol.com
    Knauger sind Leute, die einer vorgefertigten Meinung ohne sich selbst zu informieren zustimmen: "abknaugen" . Leute, die Widersprüche, die sich in den eigenen Aussagen des Landrats finden und aufdrängen nicht hinterfragen. Leute, die den Landrat nicht fragen, warum sein von Ing.Büro BaurConult geprüfter Vorschlag damals gut, günstig, schnell, ausreichend und in Ordnung war nun plötzlich nicht mehr ausreicht! Das Trinkwasserproblem soll schnell gelöst werden und wenns dann noch billiger geht! Aber Sie fragen nicht! Jetzt wird auch gutes Wasser schlecht geredet ! Wetten, dass nach Mellrichstadt nun auch alle anderen Wasserversorger vom Wasserwirtschaftsamt böse Briefe bekommen ! Die Kalkwerte sind zu hoch, die Sulfatwerte, der Brunnen ist nicht ausreichend belastbar, die Nitratwerte könnten sich erhöhen und und und .... Niemanden fällt das auf! Statt das Problem des Grabfeldwassers zu lösen, will man nun den gesamte Landkreis mit der aufbereiteten Chemiebrühe versorgen! Nein Danke!
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  • zwrecht@aol.com
    Nicht vergessen: das ist der Landrat, der einst am Altenberg in Bad Neustadt den halben Landkreis mit Heizwärme versorgen wollte, bis sich jemand getraute ihm zu sagen, dass für sein 30Mio Heizwerk, das Holz der gesamten Rhön nicht reichen würde. Das ist der Landrat, der am Kloster Kreuzberg Kreisstraßen bauen will, obwohl es eine Sackgasse ist und nicht einmal dem Kreis gehört. Das ist der Landrat, der im November 2019 das Fernwasser aus Thüringen die günstigste und schnelle Lösung nannte, aber bei der jetzt das Wasser nicht mehr ausreicht. Es ist der Landrat, uns sagen will, dass nun sogar das Mellrichstädter Wasser gesichert werden muss. Es ist der Landrat der die Ringleitung von Bayerns Umweltministers Glaubers " Wasserzukunft Bayern 2050" von 2050 auf das Jahr 2027 herunterzaubert! Wetten, dass plötzlich alle selbständigen kommunale Wasserversorger nun nicht mehr ausreichend und gutes Wasser haben! Wenn die Mellerschter nun schon Wasser brauchen. Wer sagts ihm diesmal?
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  • zwrecht@aol.com
    Soso...jetzt brauchen die Mellrichstädter auch schon Wasser! Wahnsinn, wie man sich die Notlage herbei redet! Nein, man braucht nur den ganzen Landkreis um die Kosten zu teilen. Zeit für die Rente und dass ein neuer Landrat wieder Ordnung bringt. Im Kreistag gibts ja offensichtlich keinen der da dagegen spricht! "Einzig die FWO sei in der Lage, die Aufgabe problemlos zu stemmen, zumal der Verband noch über alternative Ressourcen verfüge und dabei sei, bei Coburg weitere Quellen zu erschließen."r! Wenn einst kein Wasser mehr die Streu runter fließt, dann haben die Oberfranken auch keinen Tropfen Wasser mehr im Trinkwasserspeicher, der übrigens einen Tick kleiner ist als der Thüringer! Und wenn die jetzt schon nach weiteren Quellen und Brunnen suchen, dann kann man sich ausdenken, wie sicher deren Versorgung ist! Das ganze läuft doch nun aus dem Ruder und keiner wagt sich dem Landrat entgegen zu stellen. Gibts noch ne Opposition, ne andere Meinung oder doch nur überall Knauger?
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