Jetzt hat auch die Gruppe Mitte des Zweckverbands zur Wasserversorgung Bad Königshofen Mitte ganz offiziell eine Entscheidung für den Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) getroffen. Außerdem wird die Mitgliedschaft im Zweckverband Wasserversorgung Oberfranken beantragt und der Freistaat Bayern gebeten, die notwendigen Gelder zur Verfügung zu stellen. Zwei Tage zuvor hatte bereits die Gruppe Nord auch so entschieden. Es handelt sich dabei exakt um den Beschluss, den der Kreistag in seiner Sitzung in Bad Königshofen gefasst hatte.
Der Landkreis soll Geschlossenheit zeigen
Als Gast war Landrat Thomas Habermann zur Zweckverbandssitzung gekommen, dem es darauf ankam, mögliche letzte Zweifler mit ins Boot zu holen. Denn wenn der Freistaat schon einen immensen Betrag als Sonderförderung bereitstellen soll, dann müsse der Landkreis auch Geschlossenheit zeigen, und demonstrieren, dass man voll hinter der Sache steht, machte Habermann deutlich. Im Umkehrschluss heißt das, dass sich Störfeuer sehr negativ auswirken könnte.
Landrat Thomas Habermann glaubt nicht Widerstand gegen Fernwasser
Habermann glaubt aber nicht an ähnliche Initiativen wie in den 90er-Jahren, als der schon damals geplante Anschluss an die FWO durch einen Bürgerentscheid zu Fall gebracht wurde. Drei entscheidende Unterschiede stellte er heraus. Die Wasserknappheit habe sich vor 25 Jahren längst noch nicht so stark bemerkbar gemacht wie heute mit dramatisch absinkenden Pegeln in den Brunnen.
Anders als heute sollten sämtliche örtliche Brunnen verschlagen werden, was in der Bevölkerung zu großem Unmut geführt habe. Jetzt setze man von staatlicher Seite auf eine Einbeziehung des Reservoirs. Und vor allem habe man damals geglaubt, sich mit den eigenen Brunnen versorgen zu können.
Auch in München weiß man um die dramatische Situation im Grabfeld
"Nach und nach hat sich in München die Meinung gebildet, dass wir uns tatsächlich in einer dramatischen Situation befinden", betonte der Landrat und nannte als letzten Baustein die "Jetzt-red-I-Sendung" in Kleineibstadt. "Umweltminister Thorsten Glauber hat sich persönlich gekümmert, wofür ich ihm sehr dankbar bin." Das heiße jetzt grünes Licht für das Grabfeld und Nord-Ost-Unterfranken. Und wenn der Freistaat soviel Geld in die Hand nehme, dann müsse auch ein möglichst großer Bereich abgesichert werden.
FWO würde Grabfeld gerne mit Wasser versorgen
Auf eine Nachfrage von Frank Helmerich machte Habermann deutlich, dass laut der vorliegenden Studie die Fernwasserversorgung Südthüringen, die auch als Lieferant im Gespräch war, mit der Talsperre Schönbrunn bei einer Vollversorgung des Grabfelds an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen würde. Einzig die FWO sei in der Lage, die Aufgabe problemlos zu stemmen, zumal der Verband noch über alternative Ressourcen verfüge und dabei sei, bei Coburg weitere Quellen zu erschließen. Erst kürzlich habe er mit FWO-Chef Köhler telefoniert. Dort sei man zur Aufnahme des Grabfelds gerne bereit.
Erst soll die Fernwasserleitung nach Bad Königshofen gebaut werden
Auf Einzelheiten ging Habermann zwar nicht ein, erklärte aber, dass in den nächsten fünf oder sechs Jahren zunächst eine Fernwasserleitung nach Bad Königshofen gebaut werden soll, bevor dann eine weitere Leitung zu den Mittelstreuer Quellen folgt, um die Wasserversorgung Mellrichstadt abzusichern. Habermann geht davon aus, dass 90 Prozent Förderung notwendig sein werden. "Der Umweltminister hat uns ein Fenster geöffnet", so Habermann weiter. "Die ausgestreckte Hand sollten wir ergreifen."
Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger plädierte dafür, möglichst schnell aus den bisher drei Zweckverbänden einen großen Verband zu gründen und den auch entsprechend auszustatten. Habermann sah hier keinen Grund zur Eile, aus Gesprächen mit der FWO und dem Ministerium werde sich das weitere Handeln ergeben.
Notstromaggregat sichert Wasserversorgung auch nach einem Blackout
Gut gerüstet sieht sich der Wasserzweckverband künftig bei einem eventuellen Blackout, wie ein längerfristiger Stromausfall genannt wird. Mit dem Kauf eines 52.750 Euro teuren und gut drei Tonnen schweren Notstromaggregats, das im Wasserwerk in Kleineibstadt stationiert werden soll, kann man die Versorgungssicherheit der Zweckverbände Mitte und Nord aufrechterhalten. Auf 77.600 Euro beläuft sich das Angebot der Firma Streck-Eisenmann aus Mellrichstadt für die Erneuerung der Leitungen und Schieber in der Milzgrundstraße in Aubstadt.
Der Grund war, es lagen keine Daten und Fakten wie Kosten,Qualität des Wassers Bauzeit usw. Vor bzw Nachteile von beiden Varianten vor. Dies ist eine rein politische Entscheidung.