zurück
BAD KÖNIGSHOFEN (A.K.)
Kühnste Erwartungen übertroffen
Siegfried Fuchs, Sprecher der Bürgerinitiative "Ja zu unserer Eigenwasserversorgung! - Nein zum Fernwasser!" bringt das Ergebnis des Bürgerentscheids auf einen einfachen Nenner.
zz
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
"Unsere kühnsten Erwartungen wurden übertroffen", schwärmt er. Fuchs und seine Mitstreiter hatten zwar Hoffnungen, dass sich die erforderliche Anzahl an Abstimmungswilligen in den "Wahllokalen" einfinden und dort mit "Ja" stimmen würde. Dass es aber so viele werden würden, damit konnte selbst der optimistischste "Eigenwasser-Befürworter" nicht rechnen.

"Das klare Votum verdeutlicht, dass es den meisten Bürgern nicht egal ist, woher ihr Trinkwasser kommt", versucht der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz eine Erklärung für das aus Sicht der Bürgerinitiative so fantastische Abstimmungsergebnis zu finden.

In Zahlen ausgedrückt: 6853 Bürger aus Bad Königshofen, Aubstadt, Großbardorf und Trappstadt hatten am Sonntag von acht bis 18 Uhr die Möglichkeit, sich am Bürgerentscheid zu beteiligen und entweder mit "Ja" (Erhalt der eigenen Wasserversorgung, Absage ans Fernwasser) oder "Nein" (Anschluss an die Fernwasserversorgung) zu stimmen.

Abgestimmt haben 3851 Personen, was einer Beteiligung von etwas mehr als 56 Prozent entspricht. "Ja"-Stimmen wurden 3496 gezählt, also 90,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ebenfalls bemerkenswert: Von den 6853 Abstimmungsberechtigten stimmten 51 Prozent mit "Ja". Bereits 20 Prozent hätten genügt. So war auch die zweite wichtige Hürde auf dem Weg zu einem erfolgreichen Bürgerentscheid locker genommen.

Ausgezahlt haben sich nach Einschätzung von Siegfried Fuchs vor allem die zahlreichen Info-Veranstaltungen im Vorfeld der Abstimmung und auch die "Stadtrundfahrt" mit dem Lautsprecherwagen einen Tag vor der Entscheidung dürfte noch so manchen dazu bewegt haben, am Sonntag den Weg ins Abstimmungskokal anzutreten. "Ich glaube aber auch, dass der eine oder andere mit ja gestimmt hat, weil er nicht zufrieden war mit der Art und Weise, wie das Thema Sicherung der Trinkwasserversorgung in den Wasserzweckverbands-Sitzungen behandelt wurde", deutet Fuchs eine weitere Ursache dafür an, warum am Sonntag so viele zur Abstimmung gegangen sind.

Siegfried Fuchs erwartet eine schnelle Umsetzung des Bürgerentscheids. "Der Wasserzweckverband ist nun angehalten, seine Entscheidung vom 16. November für einen Anschluss an die FWO aufzuheben". Anschließend müssten die erforderlichen Beschlüsse in Richtung Sicherung der Eigenwasserversorgung gefasst werden. Bei der Auswahl der Büros oder Institute, die mit der Erkundung neuer Gewinnungsgebiete beauftragt werden, sollte größter Wert auf absolute Unabhängigkeit gelegt werden.

Der Bad Königshöfer Bürgermeister und Vorsitzende des Wasserzweckverbandes Gruppe Mitte Clemens Behr sieht das Ergebnis des Bürgerentscheids als "einen klaren Auftrag", sich künftig wieder der Sicherung der Eigenwasserversorgung zu widmen. Zunächst jedoch würden der Stadtrat und die betroffenen Gemeindeparlamente in ihren nächsten Sitzungen das Abstimmungsergebnis, das quasi wie ein Stadtrats- oder Gemeinderatsbeschluss zu bewerten sei, zur Kenntnis nehmen.

Die Wasserzweckverbands-Abgeordneten hätten anschließend die Aufgabe, den Bürgerwillen in ihrer nächsten Sitzung umzusetzen. "Das alles wird in den kommenden Wochen, spätestens bis Ende Juni geschehen", sichert Behr schnelles Handeln zu. Er könne es sich durchaus vorstellen, dass noch in diesem Jahr im Verbandsgebiet eine erste neue Suchbohrung nach Trinkwasser niedergebracht wird.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top