Markus Söder, Michael Glos, Dorothee Bär, Hubert Aiwanger und sogar Elvis Presley: Mathias Mangold kennt sie alle – wenn auch letzteren nur in Metall gepresst statt persönlich. Denn Mangold ist Vorsitzender des Heimatvereins Burglauer, unter dessen Regie das Politiker-Derbläggn stattfindet. Heuer feiert der Verein seinen 50. Geburtstag.
Das erste Politiker-Derbläggn gab es 2007, mittlerweile hat die Veranstaltung Kultstatus erreicht. Die Idee dazu stammt von Mathias Mangold: "Meine Frau und ich haben viereinhalb Jahre in München in der Nähe des Nockherbergs gewohnt und so kam ich auf die Idee, das Derbläggn nach Burglauer zu holen". Doch wie bringt man die Politiker dazu, für eine solche Veranstaltung ins Lauertal zu kommen?
Markus Söder wollte beim Derbläggn in Burglauer eine Rede halten
Die Lösung: Man fragt einfach Landrat Thomas Habermann. "Der musste 2007 seinen 50. Geburtstag nachfeiern und dazu viele Politiker einladen. Das hat er dann in Burglauer gemacht, Fredi Breunig dazu bestellt und so war das Kind Politiker-Derbläggn geboren", so Mangold. Bis heute organisiert Mangold die Veranstaltung gemeinsam mit Frank Dünisch und Klaus Wohlfart.
Aus den mittlerweile fünfzehn Derbläggn kann der Vorsitzende einige Anekdoten erzählen. Die jüngste dreht sich um Ministerpräsident Markus Söder. "Eigentlich wollte er dieses Jahr nur kommen, wenn er eine Rede halten darf, es ist ja Wahlkampf. Das wäre aber natürlich den anderen Politikern gegenüber ungerecht gewesen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass auf der Bühne Fragen an ihn gestellt werden", sagt Mangold.
Warum der Heimatverein Burglauer keine Nachwuchssorgen hat
Doch die Geschichte des Heimatvereins begann schon lange vor dem ersten Derbläggn. "Startschuss war der Bau des Heimatcenters (heute Rudi-Erhard-Halle) 1972, das der Verein mehr als 21 Jahre lang bewirtschaftete. Das übrige Geld haben wir in die Verschönerung des Dorfes investiert", erzählt er. So haben Vereinsmitglieder – anfangs waren es 40, heute sind es 310 – zum Beispiel die Wanderwege rund um den Höhberg hergerichtet und das Gipfelkreuz errichtet oder Bildstöcke restaurieren lassen.
1977 bis 1993 nahmen die Mitglieder an den Internationalen Volkswandertagen (IVV) teil. "Als Elvis Presley gestorben war, hatten wir eine extra Wanderplakette mit seinem Bild drauf", berichtet Mangold. Die in Wildflecken stationierten Amerikaner kamen in Scharen zum Wandern nach Burglauer. "Wir hatten damals 5000 bis 6000 Wanderer. Das war ein großes Ding, so viele waren es nie mehr", erinnert sich der Vorsitzende. Heute gehört Wandern nicht mehr zum regelmäßigen Vereinsprogramm. Zum Jubiläum soll aber wieder an die IVV-Wandertage erinnert werden.
1978 startete im Heimatverein das Tischtennis, 1989 kam die Kirmesgesellschaft hinzu. Beide Abteilungen bescheren dem Verein zur Freude des Vorsitzenden immer wieder neue, junge Mitglieder. Unter anderem stellen die Kirmesleute den Kirmesbaam auf und veranstalten den Kirmestanz. Außerdem beschenken sie zu Nikolaus die Über 80-Jährigen im Ort.