Manchmal bedeutet ein kleines Wort eine größere Sensation. In diesem Fall geht es um das Wort "jeweils". Es findet sich in einer Mitteilung des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber und betrifft das in Bischofsheim geplante Biodiversitätszentrum Rhön. Und es ist eine erfreuliche Botschaft. Nach den Worten des Umweltministers gibt es für dieses Projekt nun 10,5 Millionen Euro mehr als bislang veranschlagt.
In den vergangenen Wochen ist es still geworden um das Biodiversitätszentrum Rhön. Das bedeutete aber nicht, dass die Vorarbeiten für das in Bischofsheim geplante Wissenschaftszentrum ruhen. Nun ist das Projekt wieder einen wichtigen Schritt vorangekommen. In der vergangenen Woche hat das bayerische Kabinett den Doppelhaushalt für die Jahre 2019/2020 beschlossen. Darin sind auch Mittel für den Aufbau des Biodiversitätszentrums in Bischofsheim sowie das Naturerlebniszentrum am Klaushof vorgesehen.
Impuls für den Naturschutz
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte in einer Mitteilung dazu: „Der Arten- und Naturschutz ist eines der großen Themen unserer Zeit. Mit dem neuen Biodiversitätszentrum in der Rhön setzen wir im nordbayerischen Raum einen starken Impuls beim Naturschutz. Der Aufgabenschwerpunkt des Biodiversitätszentrums Rhön wird bei der Natur- und Kulturlandschaft der bayerischen Mittelgebirge liegen." Wie der Minister weiter erläutert, soll der Aufbau des Biodiversitätszentrums 2019 und 2020 mit insgesamt rund 4,1 Millionen Euro weiter vorangebracht werden. "Zudem dürfen 2019 und 2020 für diesen Zweck Verpflichtungen von jeweils bis zu 10,5 Millionen Euro für künftige Jahre eingegangen werden (Verpflichtungsermächtigungen)."
In diesem eher unscheinbaren Zitat , das von einer Sprecherin des Umweltministers auf Nachfrage dieser Redaktion ausdrücklich bestätigt wurde, und eben dem Wörtchen "jeweils" liegt nun die Überraschung. Den für das Projekt Biodiversitätszentrum Rhön hatten der damalige Umweltminister Marcel Huber und auch das Kabinett im vergangenen Sommer stets Mittel von zirka 15 Millionen Euro genannt. Nach den neuen Angaben stünden nun aber mehr als 25 Millionen zur Verfügung. 4,1 Millionen stehen im Doppelhaushalt bereit. Zudem könnten 2019 und 2020 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von "jeweils 10,5 Millionen Euro" eingegangen werden. Wobei sich solche Verpflichtungen nicht auf Stellenpläne beziehen können.
Auch personell wird sich einiges tunt. " In einem ersten Schritt können bis zu acht Mitarbeiter eingestellt werden", wird Minister Glauber in der Mitteilung zitiert. Als konkreter nächster Schritt werde die Stelle eines Projektmanagers ausgeschrieben, um die Konzeption des Biodiversitätszentrums Rhön weiter zu entwickeln. Insgesamt, so der Kabinettsbeschluss aus dem vergangenen Jahr, sollen 20 neue Stellen in Bischofsheim entstehen.
Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert zeigt sich im Gespräch mit dieser Redaktion sehr erfreut über die Zahlen aus dem Haushalt beziehungsweise die Nachrichten aus dem Umweltministerium. Denn für ihn bedeutet sie auch, dass das Projekt Biodiversitätszentrum Rhön weiter vorankommt. Über einen möglichen Standort für Zentrum kann er keine Angaben machen. Allerdings sieht er das nicht als größeres Problem. Die Stadt habe da verschiedene Vorschläge gemacht.
Auch mehr Mittel für den Klaushof
Für das am Klaushof geplante "Naturerlebniszentrum Rhön" und eine Zweigstelle im Erweiterungsgebiet des Biosphärenreservats Rhön werden im neuen Doppelhaushalt ebenfalls Mittel zu Verfügung gestellt. Für seinen Aufbau sind insgesamt 1,4 Millionen Euro (2019 und 2020) vorgesehen. Zudem dürfen 2019 und 2020 für diesen Zweck Verpflichtungen von jeweils bis zu vier Millionen Euro für künftige Jahre eingegangen werden. In der Summe wären das ebenfalls rund 1,4 Millionen Euro mehr als die bisher genannten acht Millionen. "In einem ersten Schritt können zwei Mitarbeiter eingestellt werden. Die Details werden nun ausgearbeitet", stellt der Umweltminister Thorsten Glauber weiter fest.
Für das Naturerlebniszentrum Rhön habe bereits zum ersten Februar eine Projektmanagerin die Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit der im Herbst 2018 eingesetzten projektbegleitenden Arbeitsgruppe solle sie das Naturerlebniszentrum Rhön voranbringen.