Am Wochenende kamen Wintersport- und Schneefreunde in den Höhenlagen der Rhön voll auf ihre Kosten. Sonne satt und beste Schneebedingungen sorgten für ein ungetrübtes Ski- und Schneevergnügen. Der Kreuzberg war einmal mehr Anlaufpunkt für viele Tagesausflügler, doch überlaufen war der Heilige Berg der Franken – zumindest am Samstag – nicht.
Aus Hammelburg war eine Familie in die Rhön gekommen, um im Schnee spazieren zu gehen. "Bei uns im Saaletal gibt es keinen Schnee, da ist alles noch grau." Umso erstaunter waren sie, wie hoch der Schnee am Kreuzberg liegt. Besonders fasziniere der Blick nach Bischofsheim und das Panorama der umliegenden Berge. "Im Tal alles grün, auf den Bergen weiß. Das fällt hier richtig auf."
Diesen Blick nach Bischofsheim genossen auch die Skifahrer. "Es ist immer ein Traum hier zu fahren", befand eine Skifahrerin. "Wir wohnen in einer wirklich sehr schönen Gegend."
Mehr Winterwanderer als Skifahrer
Winterwanderer, Schneeschuh- und Tourenskiläufer tummelten sich am Kreuzberg. Ein Skifahrer mit Tourenski berichtete von den Vorzügen seines Hobbys. "Ich schaue auf die Webcam, wie das Wetter am Kreuzberg ist, und fahre los, unabhängig, ob die Lifte im Betrieb sind oder nicht." An Tourenski wird zum Aufstieg ein Fell befestigt, das die Ski bergauf am Zurückrutschen hindert. Oben am Berg angekommen, wird das Fell abgezogen, im Rucksack verstaut und über die Piste geht es nach unten. "Der Berg und seine Steilheit wird wieder viel mehr geschätzt, wenn man selbst hinaufsteigt", ist der Tourengeher überzeugt. Von Bad Brückenau aus sei ihm die Anfahrt nicht zu lang, gerne komme er daher zum Kreuzberg.
Am Kreuzberg unterwegs war auch Rhön-Yeti, André Schmitt (Schönau). Er führte Gruppen von Schneeschuhgängern durch den Schnee. "Die Nachfrage ist da, wir müssen schnell reagieren und den Schnee nutzen", strahlte Schmitt. Allen Wintersportfreunden rät er, unter der Woche auf den Kreuzberg zu kommen und den Schnee zu nutzen. "Es lohnt sich auch spontan einen Tag Urlaub zu nehmen."
Freie Fahrt in der Kreuzbergloipe
Erstaunlich ruhig war es auf der Kreuzbergloipe. Wenige Meter vom Kloster-Parkplatz entfernt ist der Einstieg. Langläufer hatten am Wochenende viel Ruhe in der zehn Kilometer langen Loipe und konnten die Winterlandschaft mit Blicken zum Feuerberg genießen.
Bunter gings auf dem Rodelhang zu. Es wurde gerodelt, Brotzeit ausgepackt und auch der eine oder andere Schneemann gebaut.
Dass die Klostergastronomie geschlossen war, sorgte im Berggasthof Elisäus für Wartenzeiten. "Schade, wir wären gerne eingekehrt, aber wir müssten uns jetzt anstellen und warten, da fahren wir weiter", sagte ein Einheimischer, der gerne etwas gegessen und getrunken hätte. "Ich verstehe gar nicht, warum die geschlossen haben." Wer am Kreuzberg einkehren möchte, der muss sich noch etwas gedulden. Die Klosterschänke öffnet erst wieder am 25. Februar.