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Wargolshausen
Windpark Wargolshausen/Wülfershausen: Die ersten Windräder sollen sich im Mai drehen
Die Arbeiten am Windpark Wargolshausen/Wülfershausen schreiten voran. Unbeeindruckt davon, dass noch eine Klage am Verwaltungsgericht anhängig ist. Wie ist der Stand der Dinge?
Mit Hochdruck wird derzeit am Windpark Wargolshausen/Wülfershausen gearbeitet.
Foto: Eckhard Heise | Mit Hochdruck wird derzeit am Windpark Wargolshausen/Wülfershausen gearbeitet.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 20.02.2024 15:31 Uhr

Nach einer Zeit, in der es etwas ruhiger auf den Baustellen des Windparks Wargolshausen/Wülfershausen zuging, wird derzeit das Projekt mit seinen zehn Windrädern emsig vorangetrieben. Aber: Es ist noch eine Klage des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität am Verwaltungsgericht Würzburg anhängig.

Einige Windräder stehen schon, die gehören allerdings zum Windpark Streu/Saale.
Foto: Eckhard Heise | Einige Windräder stehen schon, die gehören allerdings zum Windpark Streu/Saale.

Der Projektträger der Firma "Wust-Wasser&Sonne" lässt sich offensichtlich durch diesen Vorgang am Verwaltungsgericht nicht beeindrucken - ebenso wenig wie Anleger, denn laut Projektmanager Patrick Prechtel sei die Nachfrage so groß gewesen, dass für den Bürgerwindpark doppelt so viele Anteile hätten verkauft werden können. Jetzt sei nur noch ein kleines Kontingent für Anlieger aus der Region reserviert.

Woran wird aktuell gearbeitet?

Aktuell wird nach der Beseitigung der Fundamente – was nach einem Beschluss des Landtags notwendig geworden ist, um doch noch den Windpark bauen zu können - an den letzten neuen Gründungen der Anlagen gearbeitet. Die ersten Turmteile sollen in den nächsten zwei bis drei Wochen geliefert werden. Dazu wird gerade eine neue Baustellenstraße von der Findelmühlstraße in Wülfershausen zum "Weißen Turm", nahe der sieben südlichen Windräder, gebaut. Die drei Standorte nördlich von Wargolshausen sollen nach Möglichkeit von der nahe gelegenen Behelfsausfahrt der A 71 bedient werden. Derzeit laufen noch Gespräche mit der zuständigen Autobahngesellschaft, schildert Prechtel.

Der Bautafel sind Einzelheiten zu dem Projekt zu entnehmen.
Foto: Eckhard Heise | Der Bautafel sind Einzelheiten zu dem Projekt zu entnehmen.

Die ersten Windräder sollen sich voraussichtlich im Mai drehen – das Umspannwerk in Wülfershausen muss noch gebaut werden. Prechtel rechnet damit, dass spätestens Ende des Jahres alle Windräder im Betrieb sind, falls es nicht zu Verzögerungen durch das Gerichtsverfahren kommt, womit Prechtel aber nicht rechnet. "Unsere Arbeiten sind mit dem Landratsamt voll abgestimmt."

Was teilt das Verwaltungsgericht dazu mit?

Pressesprecher Philipp Hornung vom Verwaltungsgericht Würzburg teilt dazu mit, dass die Genehmigungen vom November 2014 seit 2018 bestandskräftig seien. Im April 2021 wurde dem Landratsamt Rhön-Grabfeld der Baubeginn in den Windparks Wargolshausen und Wülfershausen für insgesamt zehn Windenergieanlagen angezeigt, schildert der Jurist. Im August vergangenen Jahres beantragte der Verein mit Hinweis auf einen angeblichen Ablauf der Baugenehmigung beim Landratsamt die Einstellung der Arbeiten, was dort jedoch abgelehnt wurde. Gegen diesen Bescheid klagte der Verein im Jahr 2021 erneut und erweiterte seinen Einspruch vor wenigen Tagen mit Hinweisen auf veränderte Fundamente, die nicht der Genehmigung entsprechen würden. Ein Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest.

Die Bauarbeiten schreiten zügig voran.
Foto: Eckhard Heise | Die Bauarbeiten schreiten zügig voran.

Prechtel bleibt jedoch gelassen. Der Vorsitzende des Vereins würde versuchen, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, die ihm zur Verfügung stehen, sagt Prechtel. Diese Vorgänge seien auf der Homepage zu den Windkraftanlagen aufgeführt, wo es um die Risiken für Anleger geht.

Alte Fundamente raus – neue werden gegossen: Das Ergebnis einer Mehrheitsentscheidung im Landtag.
Foto: Eckhard Heise | Alte Fundamente raus – neue werden gegossen: Das Ergebnis einer Mehrheitsentscheidung im Landtag.

Was hat es mit den Sicherheitsvorkehrungen auf sich?

Einen Vorfall wie im vergangenen Jahr, als ein Unbekannter größere Nägel in der Zufahrt für ein Windrad im nördlichen Teil vergraben hatte, habe es nicht mehr gegeben. Damals war das Auto eines Unbeteiligten in Mitleidenschaft gezogen worden. Dass ein Sicherheitsdienst an den Baustellen anwesend ist, sei bei solchen Projekten völlig normal, da sich dort kostspieliges Material und teure Geräte befinden.

 
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  • zwrecht@aol.com
    Hm? Was teilt uns der Windparkprojektträger mit: "die Nachfrage sei so groß gewesen, dass für den Bürgerwindpark doppelt so viele Anteile hätten verkauft werden können. Jetzt sei nur noch ein kleines Kontingent für Anlieger aus der Region reserviert." Also verreck....doppelt so hohe Nachfrage, aber net alle losgekriegt? Oder liegts doch nur am dumpfen Rhöner Bauernvolk? Haben die "Anlieger aus der Region" Angst vor der wargolshäuser Widerstandskultur? Haben die doch jüngst sogar ein Kommunikationszentrum und von dort aus den Widerstand so gut kommuniziert, dass "die Region verstanden hat!" Warten wir mal ab, was die Gerichte sagen. Jetzt wirds auch bald Zeit, dass die Wülfershäuser ihren eigenen Windpark bekommen. 50 Hektar PV-Anlage in Planung - aber noch weit weg in Eichenhausen. Wenn 10h wegfällt, kann man auch gleich hinterm Berni ein paar Windparkstickel aufstellen. Da gehören die auch hin: back to the roots! nach Wülfershausen, die habens erfunden! Pioniere und aus der Region!
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  • zwrecht@aol.com
    Guck mer mal, was das Verwaltungsgericht dazu sagt. Ein Antrag auf Baustopp, der vollendete Tatsachen verhindern soll, wäre hierzu hilfreich und zeigt auch schon mal die Tendenz von VG/ BayVGH. Recht von der Genehmigungsbehörde zu erwarten, würde ja bedeuten, dass da ein Fehler zugegeben werden müsste. Im übrigen zeigt sich das Landratsamt ohnehin nicht an Recht und Rechtsprechung gebunden, wenn es sogar eine Entscheidung des obersten Verwaltungsgerichts in Bayern nicht beachtet und im Außengebiet ohne jeden Bebauungsplan Splittersiedlungen entstehen lässt ("....Im Urteil wird daran erinnert, dass der bayerische Verwaltungsgerichtshof 1985 den Bebauungsplan für nichtig erklärt hatte. Das Wohnbauquartier hätte deshalb in diesem Umfang gar nicht entstehen dürfen. Das Gericht: bei der Völlburg in Herbstadt um eine "Splittersiedlung" mitten im Außenbereich handelt." https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/an-der-voellburg-bauer-darf-seinen-schweinestall-bauen-art-10202126
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