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Hollstadt
Diskussion um den Windpark nimmt kein Ende
Noch zeugen lediglich anfängliche Fundamentarbeiten vom neuen Windpark Wülfershausen-Wargolshausen. Ende des kommenden Jahres sollen die zehn Windräder in Betrieb gehen.
Foto: Stefan Kritzer | Noch zeugen lediglich anfängliche Fundamentarbeiten vom neuen Windpark Wülfershausen-Wargolshausen. Ende des kommenden Jahres sollen die zehn Windräder in Betrieb gehen.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:36 Uhr

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde reformiert und beinhaltet neu eine Beteiligung der Anrainergemeinden von Windparks an der Stromausbeute. Vorgesehen sind Abgaben von 0,2 Cent je produzierter Kilowattstunde aus den Windkraftanlagen. Vom derzeit im Bau befindlichen Windpark Wülfershausen-Wargolshausen könnten so in Bälde jährlich rund 38 500 Euro Beteiligung neben den Einnahmen aus der Gewerbesteuer in die Hollstädter Gemeindekasse fließen. Bei der Vorstellung des Gesamtprojekts wie der Beteiligung gab es in der Gemeinderatssitzung erneut eine lange Diskussion. Weniger um die Beteiligung an der Stromausbeute, als um das gesamte Windenergieprojekt.

Stefan Paulus und Patrick Prechtel von der Wust – Wind und Sonne GmbH aus Markt Erlbach hatten die neuesten Zahlen und Fakten zum Windpark Wülfershausen-Wargolshausen mit in die Sitzung des Gemeinderates in der Sporthalle gebracht. Demnach sollen Ende 2022 die Windräder ihren Betrieb aufnehmen. Die Projektplaner stellten ausführlich die als Bürgerwindanlagen geplanten zehn Windkraftanlagen inklusive möglicher Beteiligungen vor. Der konkrete und alleinige Anlass des Vortrags war jedoch laut Bürgermeister Georg Menninger die Beteiligung der Gemeinde am Stromertrag aus dem Windpark. Diese wird in der Novellierung des EEG festgelegt. Aus den zehn Windrädern werden nach Auskunft von Paulus und Prechtel rund 90 000 Euro jährlich an die Anrainergemeinden zu zahlen sein. Da die meisten der in die Berechnung aufgenommenen Flächen in der Gemeinde Hollstadt liegen, würde dies eine jährliche Beteiligung von 38 500 Euro bedeuten. Den hierfür notwendigen Vertrag wollte Georg Menninger in nicht öffentlicher Sitzung auf den Weg bringen. Der Beschluss der Gemeinde wird erst in der kommenden Sitzung veröffentlicht.

Kritische Fragen an die Projektplaner

Gemeinderat Gerhard Zwierlein nutzte die Gelegenheit, um grundsätzliche und kritische Fragen an die Projektplaner zu richten. Zwierlein wollte unter anderem das Konstrukt der Betreibergesellschaften Weißer Turm Nord GmbH sowie Weißer Turm Süd GmbH in Bezug auf die zugrundeliegende Regio E2 Windpark GmbH geklärt wissen. Auch die für den Rückbau der Windräder zurückgelegten 1,2 Millionen Euro sprach Zwierlein an und nannte diese als zu niedrig kalkuliert. Bürgermeister Georg Menninger unterbrach nach mehreren Nachfragen und Antworten vonseiten der Planer letztendlich die ausufernde Diskussion, deren Fragen nach Ansicht von Gerhard Zwierlein aber nicht ausreichend beantwortet wurden.

Auf den Weg bringen wollte der Gemeinderat zudem die Schaffung weiterer Bauplätze in Hollstadt innerhalb des neuen Baugebietes "Leiladen". Da der planausführende Architekt jedoch nicht zur Sitzung kommen konnte, wurde der Tagesordnungspunkt auf eine kommende Gemeinderatssitzung verschoben.

Räumpflicht in den Wintermonaten

Zahlreiche Anregungen seitens der Bürgerinnen und Bürger, die in den zurückliegenden Bürgerversammlungen in Hollstadt sowie den Ortsteilen vorgebracht wurden, diskutierte der Gemeinderat. Angesprochen wurde unter anderem der schlechte Zustand des Radweges ab der Neumühle in Richtung Wülfershausen. Der Radweg von Junkershausen nach Wargolshausen endet auf einem Fußweg. Das soll geändert werden, etwaige Fördermittel könnten hierfür beantragt werden. Wenn der neue Bauhof und das neue Feuerwehrheim in Hollstadt fertig sind, werden die bisher hierfür zur Verfügung stehenden Häuser verkauft, bestätigte Menninger. Die Räumpflicht in den Wintermonaten, hob der Bürgermeister hervor, wurde in den Abendstunden bis 20 Uhr verlängert. Termine für die Bürgerversammlungen 2022 will Georg Menninger erst bekannt geben, wenn die derzeitige Gesamtsituation diese Zusammenkünfte auch möglich macht.

Gemeinderat Hubert Warmuth sprach das Feuerwehrhaus in Wargolshausen an, das mit einem Faxgerät und einer Heizung ausgestattet werden soll. Die Planungen hierfür laufen derzeit. Johannes Zwierlein regte an, mehr Behältnisse für die Hinterlassenschaften von Vierbeinern in der Gemeinde aufzustellen. Es gäbe noch mehrere Standorte, an denen eine Aufstellung Sinn machen würde.

 
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  • zwrecht@aol.com
    Die Diskussion wäre gar nicht nötig gewesen, hätte der Bürgermeister nicht den Tagesordnungspunkt "Kommunalbeteiligung Windpark" in den nichtöffentlichen Teil gesetzt. Dem Antrag aus dem Gemeinderat, dieses Thema in den öffentlichen Teil zu setzen hat er sich zuvor verweigert. Jeder im Gemeinderat war daher der Meinung, dass sich hier im nichtöffentlichen Teil die Gemeinde am Windpark beteiligen soll. Stattdessen gings nur um einen einen einseitigen Zuwendungsvertrag in dem sich die Gemeinde am Ende nur verpflichtet, das Geld anzunehmen! Zum Vergleich: Im Gemeinderat Wülfershausen wurde der Beitritt zum Windpark als Kommanditist im öffentlichen Teil behandelt und beschlossen. Und wenn die Beteiligung der Gemeinde am Windpark auf dem Thema steht, muss man natürlich wissen wie die Vereinbarungen sind. Und dass der Eigentümer und Verpächter, die Regio E2 KG den beteiligten Bürgern gehören soll, aber die dort kein Stimmrecht haben, weil es nicht einmal ne Versammlung dazu gibt? Unmöglich!
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