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Oberelsbach
Wie geht man um mit dem Wolf?
Ein Wolf hat in Mittelkalbach drei Schafe gerissen. Wie geht man damit um? Infos gibt es beim Herdenschutz-Tag am 24. Mai in Oberelsbach.
Ein Wolfschutzhund auf der Weide von Rhönschäfer Josef Kolb.
Foto: Thomas Pfeuffer | Ein Wolfschutzhund auf der Weide von Rhönschäfer Josef Kolb.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:42 Uhr

Jetzt ist es passiert. Ein Wolf hat in der Rhön drei Schafe gerissen. Wie die Fuldaer Zeitung berichtet, hat sich der Vorfall bereits Mitte April in Mittelkalbach - nicht weit von der bayerischen Landesgrenze bei Motten - ereignet. Das zuständige Hessische Landesamt für Naturschutz hat demnach eine DNA-Analyse in Auftrag gegeben. Die habe ergeben, dass definitiv ein Wolf die Tiere getötet hat. Nach dem Bericht geht das Hessische Umweltministerium davon aus, dass es sich um ein durchziehendes Tier handelt. Hinweise, dass ein Wolf in Hessen heimisch ist, gebe es nicht.

Dieser Vorfall macht deutlich, dass es immer wieder passieren kann, dass ein Wolf Weidetiere angreift. Auch wenn die Wölfin, die in Rhön-Grabfeld lebt, sich bislang ausschließlich von Wildtieren ernährt. Entscheidend dafür, dass Wolfsrisse verhindert werden, ist ein gutes Weidetiermanagement, macht Susanne Wüst, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Rhön-Grabfeld deutlich.

Weidetierhaltung wichtig

In Rhön-Grabfeld gibt es ein starkes Interesse an der Weidetierhaltung. Schafe, Ziegen oder auch Rinder sind als Weidetiere für die Landschaftspflege und die Erhaltung und Förderung der Biodiversität der hiesigen Kulturlandschaft unverzichtbar, betont Wüst. Kleinere Betriebe könnten die Belastung durch den Wolf und den teuren Wolfsschutz möglicherweise nicht stemmen und aufgeben, befürchtet sie. Nicht zuletzt, da die zuständigen Ministerien und Behörden in Bayern den Tierhaltern noch keine eindeutigen Förderzusagen für Wolfsschutzmaßnahmen machen. Es räche sich nun, dass mit den Planungen zu lange gezögert wurde, kritisiert Wüst.

Um die Belastungen durch den Wolf zu minimieren, müssten alle Tierhalter in der Region beim Herdenschutz mitmachen, betont Wüst. Alle Herden müssten geschützt sein, damit der Wolf nicht lernen könne, wie er zum Beispiel Weidezäune überwinden kann. Würde er das lernen, hätten alle verloren.

Um die Weidetierhalter, Naturschützer, Landschaftspfleger, Kommunen und Jäger auf den aktuellen Stand zu bringen, organisiert der Landschaftspflegeverband gemeinsam mit Claudia Hartmann und Josef Kolb am 24. Mai in der Oberelsbacher Elstalhalle eine Infoveranstaltung unter dem Motto "Weidetag Rhön – Weidemanagement und Herdenschutz für Rinder, Schafe und Ziegen".

 Wie kann Weidehaltung wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll geschehen? Wie können/müssen Weidetierhalter unterstützt werden? Was tun im Umgang mit großen Beutegreifern?, so lauten einige der Fragen, die an diesem Tag behandelt werden sollen.

Theorie und Praxis

Nach der Begrüßung um 9 Uhr referiert Siegfried Steinberger von der Landesanstalt für Landwirtschaft, ein Spezialist für Weidetierhaltung, über das Thema  "Weidemanagement für Rinder". Daran schließt sich ein Vortrag über das Thema Weidemanagement für Schafe und Ziegen an, bevor gegen 11.15 Uhr  Bernd Blümlein vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) das Thema "Wolfsmanagement in Bayern" in den Blick nimmt. "Praktischer Umgang mit der Bedrohung Wolf" lautet gegen 12 Uhr das Thema eines Referats von Norbert Böhmer, einem Landwirt und Weiderinderhalter aus Oberfranken.

An ein gemeinsames Mittagessen schließt sich 14 Uhr eine Exkursion mit dem Bus an, die zunächst zur Rinderweide der Familie Hartmann und zur Schafweide der Weidegemeinschaft Rhönschaf und zur Rhönschafherde des Bund Naturschutz an der Kalten Buche  führt.

Anmeldungen und weitere Informationen beim  Landschaftspflegeverband Rhön Grabfeld,  Spörleinstr. 11, 97616 Bad Neustadt,  Tel.: (09771) 94602 oder landschaftspflegeverband@rhoen-grabfeld.de 

 
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