Der "Plonkl" war mehr als ein Gasthaus. Für viele Menschen war er so etwas wie ein zweites Wohnzimmer. Hier traf man Freunde, saß zusammen, plauderte und fühlte sich wohl. Zahlreiche Erinnerungen ranken um die frühere Kultkneipe und ihr Wirtepaar Maria und Werner Wiener, den "Plonkl". Im Spätsommer 2014 sagten sie nach über 40 Jahren "Tschüss" und schlossen zum letzten Mal die Türe. Noch zweimal wurde dem Gebäude Leben eingehaucht. Einmal mit dem Restaurant "Bella Italia" und danach mit der Unico Foodbar. Doch seit Sommer 2020 steht die Gaststätte leer. Und das, obwohl sie sich in attraktiver Lage am Eingang zur Bad Neustädter Innenstadt befindet.
Die Sparkasse Bad Neustadt als Besitzerin des Hauses ist nach wie vor auf der Suche nach einem geeigneten Pächter. "Nach der längeren Baumaßnahme an der Otto-Hahn-Straße und am Zollberg sowie Corona sehen wir nun wieder Licht am Ende des Tunnels und steigen erneut in die Vermarktung ein", sagt Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Georg Straub. "Anfragen gibt es. Sie sollen jedoch auch zum Objekt und zu der Lage passen." In Umfeld der Gaststätte befindet sich eine Wohnbebauung. Insofern müsse man bei der Auswahl der Nutzung sensibel sein.
Wie könnte das Angebot des künftigen Pächters aussehen?
Georg Straub könnte sich für das Haus ein Café, eine Bar, Vinothek oder ein Restaurant mit einer kleinen Speisekarte und einem guten Wein- oder Cocktailangebot vorstellen. Wichtig wäre ihm auch ein Straßenverkauf, zum Beispiel von Eis, für die Laufkundschaft auf dem Weg in die Stadt. Um die Attraktivität des gastronomischen Betriebs zu steigern und um besser gesehen zu werden, habe man bereits mit der Stadt Gespräche geführt, um den Gehsteig vor der Terrasse für Tische und Stühle mit nutzen zu können. Die Stadt habe hier Offenheit signalisiert. Straub ist der Überzeugung, dass die Kunden-Nachfrage für ein Restaurant an dieser Stelle groß ist. Gerade aufgrund der Brückenfunktion vom Bahnhofsumfeld zur Innenstadt und durch die Nähe zu den Schulen.
Als Nebeneffekt die Brücke und Brendaue beleben
"Wir hoffen, dass wir in den nächsten Monaten bei der Pächtersuche erfolgreich sind", so der Sparkassen-Chef. Ein paar Mal sei man schon nah dran gewesen, dann habe aber Corona oder der Personalmangel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Gebäude bietet außerdem einen weiteren Vorteil. Der Betreiber kann dort auch wohnen. "Im Grunde genommen könnte der neue Pächter von heute auf morgen loslegen. Das Haus ist top in Schuss", so Georg Straub.
"Es wäre schön, wenn das Haus wieder genutzt wird", sagt auch Bürgermeister Michael Werner. Vor allem nach der Neugestaltung des Brückenschlags lade der Ort zum Verweilen ein. Auch er würde eine Außenbewirtung begrüßen. "Damit könnten auch die Brücke und die Brendaue verstärkt belebt werden", sagt er auf Nachfrage. Der Standort sei herrlich. "Dort kann man gemütlich die letzten Sonnenstrahlen genießen. Was will man mehr?", meint der Bürgermeister.