
Staatssekretärin Anna Stolz besuchte die Milzgrund-Grundschule in Aubstadt, um einen Preis für ein besonderes Projekt zur Bewältigung der Corona-Beeinträchtigungen zu überreichen. "Lernen mit Pferden" hatte die Jury des Kultusministeriums überzeugt, der Förderpreis ist mit 1000 Euro dotiert, das Geld wird für Lernmaterialien in der Schule verwendet.
Die Idee, gemeinsam mit Pferden zu lernen, kam von Lehrerin und Reitpädagogin Annkathrin Voigt, sie überzeugte Schulleitung und Eltern, die begeistert waren von der Möglichkeit, Kindern mit außergewöhnlichen Methoden Lerninhalte zu vermitteln und gleichzeitig etwas für ihre Sozialkompetenz zu tun. Die Ponys werden nicht nur herumgeführt und gepflegt, die Kinder lesen ihnen auch vor und lösen Rechenaufgaben rund ums Pferd. Das Amt für Ländliche Entwicklung unterstützte das Projekt finanziell, damit Materialien, Geräte und ein Pferdeanhänger angeschafft werden konnten, dazu gab es vom Kultusministerium einige Lehrerstunden extra. Einmal pro Woche gehen also auch die Ponys für zwei Stunden in die Schule. Annkathrin Voigt findet es toll, wie die Kinder mit den kleinen Pferden umgehen, lobt aber auch Grace und Pearl – so heißen die beiden – für ihre Geduld und ihr Einfühlungsvermögen.
Gute Zusammenarbeit innerhalb der Schulfamilie
Schulleiterin Kerstin Ebner sowie Schulverbandsvorsitzender Burkhard Wachenbrönner mit seinen Amtskollegen, den Bürgermeistern Michael Hey und Georg Rath, begrüßten die Staatssekretärin, die von Schulamtsdirektor Karl-Heinz Deublein und Schulrätin Inga Palma begleitet wurde. Ohne das ganze Team sei das Projekt nicht durchführbar gewesen, berichtete Ebner und freute sich über die Auszeichnung. Wachenbrönner nutzte die Gelegenheit, die Bildungsgerechtigkeit anzusprechen. Nach wie vor gelte das Prinzip "Kurze Beine – kurze Wege", aber die kommunalen Träger der kleinen Schulen auf dem Land hätten immer mehr finanzielle Probleme, die Kosten steigen ständig, zum Beispiel bei der Beförderung. Man pflege eine sehr gute Zusammenarbeit innerhalb der Schulfamilie und habe eine sehr engagierte Lehrerschaft, lobte er. Was finanziell machbar sei, werde auch umgesetzt. Er bedankte sich für die erhaltenen Zuschüsse für Investitionen. Das jetzt ausgezeichnete Projekt nannte er "einmalig" und dankte besonders Annkathrin Voigt für ihre Arbeit.
Sie sei hier, um Danke zu sagen für ein tolles Projekt, das sie beeindruckt habe, sagte die Staatssekretärin. Sie erinnerte an zwei Jahre Corona mit Lockdown und geschlossenen Schulen, das sei nicht einfach gewesen für Schüler, Eltern und Lehrer. "Lernen mit Pferden" stärke das Selbstbewusstsein der Kinder, das Verantwortungsgefühl, man spüre "Leben pur" beim Zusammensein mit den Tieren, das gebe Freude und Entspannung. Die Schülerinnen und Schüler empfinden die Schule nicht nur als ein Ort des Lernens, sondern auch als einen Ort des Erlebens und der Freude. Außerdem sei Aubstadt ein gutes Beispiel für Zusammenhalt und Engagement. Eingehend auf Wachenbrönners Ansprache verwies sie auf den "Demografiezuschlag" für mehr Personal für Schulen im ländlichen Raum.
Die Sorgen vergessen und motiviert lernen.
Inga Palma bedankte sich namens des Schulamts für das Projekt. Annkathrin Voigt hatte die Idee schon länger und nimmt den Aufwand auf sich, die Tiere in die Schule zu bringen. Die Schulleitung sei offen für Innovationen und das Projekt habe sich sehr positiv bewährt, lobte sie. Nicht jedes Pony sei dafür geeignet, aber bei Grace und Pearl als Co-Lehrer, könne man seine Sorgen vergessen und motiviert lernen.
Auf dem Schulhof wurde die Praxis vorgeführt. An verschiedenen Stationen mussten Aufgaben bewältigt werden, die Ponys wurden durch einen abgesteckten Parcours geführt, ihnen wurde vorgelesen und sie schauten genau zu, wie geschickt die Kinder Ringe werfen übten. Nach einem Gruppenfoto machte sich die Staatssekretärin wieder auf den Weg, um an der nächsten Schule einen Preis zu überreichen. Insgesamt wurden 200 Schule in Bayern ausgezeichnet.
