
Pferde üben auf viele Kinder eine ganz besondere Faszination aus. Kaum jemand weiß das besser als Annkathrin Voigt, die selbst Mutter von zwei Kindern ist. Zudem ist die 41-jährige Pädagogin selbst mit Pferden groß geworden und bewirtschaftet seit über zehn Jahren einen kleinen Reiterhof am Ortsrand von Großeibstadt.

Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich die Grundschullehrerin mit der Frage: Wie kann man die hohe Anziehungskraft von Pferden auf Kinder im Bereich des schulischen Lernens einsetzen? Nun hat sie die Antwort gefunden: Annkathrin Voigt baut gerade eine "Mobile Lernwerkstatt mit Pferden" auf. Auf ihrem Reiterhof Kontakt mit ihren fünf Pferden aufnehmen und dabei etwas lernen, das können Kinder und Jugendliche bereits schon länger, zum Beispiel im Rahmen von Ferienkursen, wie kürzlich einer stattfand. Das Neue an ihrer "Mobilen Lernwerkstatt": Die Tiere, im Regelfall zwei Ponys, werden samt aller erforderlichen Materialien mit einem Hänger zu den Kindern gebracht, zum Beispiel an eine Schule, wo dann an verschiedenen Stationen gelernt und geübt wird.
Viel über Pferde erfahren
Einen ersten Testlauf hat es bereits gegeben: Kurz vor den Sommerferien hieß es für die Schülerinnen und Schüler der Milzgrundschule in Aubstadt, wo Annkathrin Voigt hauptberuflich als Grundschullehrerin unterrichtet, mit Pferden lernen.
"Dabei konnten die Kinder nebenbei viel über Pferde erfahren", erklärt Annkathrin Voigt, die nebenberuflich schon seit vielen Jahren als Erlebnis-Reitpädagogin tätig ist. Mit ihrer "Mobilen Lernwerkstatt" will sie solche besonderen Unterrichtsstunden künftig regelmäßig anbieten. "Im neuen Schuljahr wird in Aubstadt ein wöchentlicher Förderkurs anlaufen", freut sich die Großeibstädterin.

Ob Lernwerkstatt an einer Schule oder Ferienkurs auf dem Reiterhof in Großeibstadt – die Inhalte sind klar definiert. "Thematisch im Mittelpunkt steht immer die Leseförderung", erklärt Annkathrin Voigt. Lesen als Grundfertigung sei nicht nur für das Fach Deutsch wichtig, sondern stelle die Basis dar für alle Bereiche des schulischen Lernens. "Deshalb habe ich mich für diesen Schwerpunkt entschieden." Als weiteren festen Bestandteil der Lernwerkstatt nennt die Lehrerin die Bewegungsstationen. "Die Verknüpfung von Bewegung und Lernen ist gerade für Kinder im Grundschulalter sehr wichtig."
Förderantrag wurde bewilligt
Dass die Großeibstädterin mit ihrem Konzept richtig liegt, sprich eine "Mobile Lernwerkstatt mit Pferden" eine sinnvolle Sache ist, davon hat sie auch das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) überzeugt. Dort hatte sie über die Grabfeldallianz eine Förderung aus dem Regionalbudget beantragt und als Fördervolumen 10 000 Euro angegeben. 3500 Euro wurden ihr kürzlich für die Anschaffung von Materialien, Geräten oder auch eines Anhängers für die Ponys bewilligt. "Darüber habe ich mich sehr gefreut", so Annkathrin Voigt.