Verkaufen, um weiter auf dem Weltmarkt ganz vorne mit dabei zu sein - so begründet Johannes Graf von Westphalen die Veräußerung seiner Firma Texpa Maschinenbau GmbH & Co. KG an ein chinesisches Unternehmen. Die Hangzhou Honghua Digital Technology Stock Company Ltd. hat den Hersteller von Konfektionsanlagen aus Saal (Lkr. Rhön-Grabfeld) übernommen.
Nachdem sich die erste Überraschung bei den fast 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelegt habe, sei trotz Unsicherheiten auch die Sorge um den Arbeitsplatz bei den meisten gewichen, sagt Betriebsratsvorsitzender Gunter Werner. Schließlich seien es ja die Mitarbeiter, die das Know-how besitzen.
Nach der Bekanntgabe des Verkaufs gab es viel Kritik - und auffallend viele Kommentare von Leserinnen und Lesern zu dem Bericht. Dem bisherigen Texpa-Eigentümer wurde vorgeworfen, den Transfer von Know-how nach China zu riskieren. Im Interview spricht der 64-jährige Geschäftsführer Johannes Graf Westphalen über die Gründe für den Verkauf.
Johannes Graf von Westphalen: Nein, für die Weiterentwicklung der Firma Texpa ist der chinesische Markt, der 50 Prozent des Weltmarktes ausmacht, von existentieller Bedeutung. Und dieser riesige Markt kann nur effizient aus China heraus bedient werden, mit entsprechend großen Produktionskapazitäten.
Graf von Westphalen: Der Standort ist doppelt gesichert. Einerseits können wir internationaler einkaufen. Und andererseits können wir Größenvorteile und damit Kostenvorteile durch unsere viel größere und internationale Fertigung realisieren. Außerdem werden wir als internationales Unternehmen leichter an immer weniger zur Verfügung stehende Arbeitskräfte kommen. Wir suchen ständig nach Mechatronikern und jungen Menschen, die sich dazu ausbilden lassen wollen!
Graf von Westphalen: Leider nein. Es kamen mehrere chinesische Firmen auf uns zu, mit der Aussage: Bei uns wollen alle diese Maschinen haben und Texpa kann nicht liefern. Was ist los? Ein Konkurrent vor Ort stellt inzwischen ähnliche Maschinen her. Nicht so gut wie unsere, aber er hätte den ganzen Markt aufgenommen, wir hätten das Nachsehen gehabt. Da war für mich klar: Jetzt müssen wir in die Gänge kommen, sonst fällt der chinesische Markt für uns erstmal weg. Dies übte natürlich auch einen enormen Druck auf mich aus: Der chinesische Markt macht 50 Prozent des Weltmarktes aus und ist somit für unser Unternehmen auch äußerst wichtig ist.
Graf von Westphalen: Ich habe bewusst nicht Porsche gesagt, weil ich ja ein alter BMW-ler bin. Ich habe auch viel von der Denkweise von BMW übernommen, wie zum Beispiel, dass man bei der Konstruktion einer Anlage im Endeffekt gar nicht primär auf Kosten achten sollte, sondern darauf, was die Anlage kann. Das führt dann dazu, dass der Kunde auch entsprechend mehr dafür investiert, wenn er weiß, was die Anlage kann. Wenn ich von vorneherein nur auf billig mache, dann kann es sein, dass der Kunde nicht einmal bereit ist, den billigen Preis zu zahlen, weil ihm die Maschine das gar nicht wert ist. Unsere Kunden wissen, was Texpa kann, denn unsere Konfektionsmaschinen sind mit Abstand die leistungsstärksten weltweit.
Graf von Westphalen: Unser fortschrittlichster Kunde ist ein Chinese, der fertigt auf jeder seiner Maschinen durchschnittlich 53.000 Handtücher pro Tag.
Graf von Westphalen: Die werden ihm aus der Hand gerissen, weil die hohe Qualität bei diesen Tüchern eben mittlerweile ein Standard ist.
Graf von Westphalen: Der Bettwäschemarkt ist ein "Spätentwickler". 70 bis 80 Prozent aller Handtücher in der Welt werden bereits auf Texpa-Maschinen vollautomatisch konfektioniert, aber nur 20 bis 30 Prozent der Bettwäsche. Und das ist der sehr viel größere, sich stark entwickelnde Markt, mit größeren und teureren Maschinen, und auch mit viel mehr Profit pro Maschine. Diesen Markt gehen wir gerade an, was für uns eine große Herausforderung darstellt, weil er ja für eine Firma wie Texpa tatsächlich viel zu groß ist. Deshalb ist jetzt unser Plan, dass der Großteil unserer Maschinen auch bei unserem neuen Partner in China hergestellt werden soll. Ein Plan, der aufgehen wird, da bin ich sehr zuversichtlich.
Graf von Westphalen: Vielleicht wird es auch noch ein bisschen länger. Und wer mir nachfolgt? Da bin ich noch auf der Suche.
Graf von Westphalen: Herr Jin ist ein Unternehmer, wie er im Buche steht. Er wird uns große Kapazitäten seiner Firma Honghua zur Montage der Maschinen in China zur Verfügung stellen. Die neuen Gebäude werden innerhalb des nächsten Jahres fertig sein. Außerdem kauft er für seine Firma selbst eine große Menge von Texpa-Maschinen ein. Für Texpa und mich persönlich ist diese Entwicklung ein großer Erfolg, weil so dauerhaft die Existenz der Firma gesichert ist.
Bevor die Enteignungsphantasien der Sozialisten in der BRD in die Tat umgesetzt werden, schnell noch die Bude verkaufen und sich absetzen, am besten in die Schweiz oder nach Panama!
Völlig egal was aus dem Laden wird, Unternehmertum ist hier eh nicht mehr gefragt!
Also Kasse machen und Tschüssikowski!
Bevor es zu spät ist!
Entsprechend weitsichtig sind deren Planungen (bei den Schlaueren zumindest).
Viele Politiker planen für nicht länger als eine Wahlperiode.
Oft bereiten sie dabei Ihre Karriere danach in Konzernen vor und treffen entsprechend konzernfreundliche, d.h. der Allgemeinheit schadende Entscheidungen.
Aufsichtsräte haben Verträge für ein oder zwei Jahre die mit Bonuszahlungen verknüpft sind. So entstehen auch Entscheidungen mit dem Motto „Nach mir die Sintflut“.
Wenn Demokratien weiter bestehen sollen müssen sich wohl einige Dinge ändern.
Wer an die Chinesen verkauft, der ist verkauft und wir werden noch einiges erleben.
Kaum ein Land ist so dämlich wie Deutschland, was Scholz mit dem Hamburger Hafen deutlich demonstriert.
Das Recht auf Umweltzerstörung, Ausbeutung und Unterdrückung hätte nie zum Standortvorteil werden dürfen.
Selbst wenn Chinesen einige Produkte halbwegs hinbekommen ist das insgesamt nicht preiswert, da wir die Kosten für Umweltzerstörung alle tragen.
Dass dazu auch noch militärisch Ausgaben kommen die zum Schutz vor aggressiven Diktatoren notwendig sind wird vielen erst durch den Überfall Putins klar.
Ich glaube da möchten Sie lieber in die USA auswandern.
" alte lebenskluge Worte aus einen riesigen Erfahrungsschatz " gelebter Er-
eignisse : " es kommt oft anders als man denkt !"
Rufen wir den Artikel in 100 Jahr wieder auf.... und dann gucken wir mal.
So bekommt diese Diktatur immer mehr Einfluss in Deutschland und Europa.
Man darf nicht vergessen dass es dabei auch um politischen Einfluss geht, da sich Politiker gerne von Konzernen kaufen lassen.
Und viel Spaß mit der Standortsicherheit. Sobald der Knowhow-Transfer abgeschlossen ist hat sich Das nämlich erledigt.
Selbst wenn China einen europäischen Standort braucht um einen besseren Marktzugang zu haben wird dieser sicherlich nach reinen Kostenüberlegungen ausgesucht.
Weil Geiz leider geil ist kommt es halt wie es ist. Wobei ein Know How Transfer nach China in diesem Fall für den Käufer fatal wäre. Das Know How wäre er ganz schnell wieder los. Der wird in China Einzelteile für die Maschinen beschaffen und nicht verraten für was die gut sind, falls er nicht ganz blöd ist.