
Durch seine Adern fließt dickes Rhöner Blut. Sein Herz hängt an den Kuppen und Wäldern seiner Heimat. Sein Horizont ist weit wie der Blick vom Kreuzberg, und zu den Menschen hier fühlt er eine innige Verbundenheit. Über 30 Jahre lang war Michael Nöth in der Main-Post-Redaktion ein Botschafter der Rhön, seiner Rhön. Zum 1. Juni wechselt er in den passiven Teil der Altersteilzeit.
Ein absoluter Insider
"Er ist ein absoluter Insider, einer der alles über die Rhön und die Rhöner weiß", sagt etwa der Kabarettist Fredi Breunig aus Salz und fügt mit einem Lächeln an: "Nur spricht er für einen Rhöner relativ viel." Aber warum auch nicht? Es gibt ja so viel zu erzählen über diese herrliche Region zwischen Saalestrand und Himmeldunk. Und so viel zu schreiben. Michael Nöth hat sie alle geliebt, die kleinen Geschichten und die großen Themen.
"Man muss die Rhöner – und die Grabfelder – mögen", sagt der 63-Jährige. "Auf den ersten flüchtigen Blick wirken sie rau, teilweise gar unzugänglich. Aber das stimmt überhaupt nicht. Sie sind selbstbewusst und offen für vieles. Wenn man sich tiefer mit Ihnen beschäftigt, sogar offen für alles."

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere stand jedoch seine zweite Leidenschaft im Mittelpunkt: der Sport. Nach einem Volontariat bei der Saale-Zeitung begann er am 1. Juni 1989 als Redakteur in der Lokalsportredaktion der Main-Post in Bad Neustadt. 13 Jahre lang berichtete Michael Nöth, zu Studentenzeiten kickte er bei den Würzburger Kickers sogar in der Bayernliga, über die kleinen und großen Dramen des Sports.
Der Reichenbacher war beim Biathlon in Oberhof, verfolgte den Zweitliga-Aufstieg der HSC-Handballer und schrieb über den historischen Tag der DJK Waldberg: das DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München. Seine journalistischen Fähigkeiten fanden über die Grenzen der Region hinaus Beachtung: Nöths Reportage über das Ehrenamt wurde 1994 vom BLSV ausgezeichnet, 1995 erhielt er für den Kommentar "Fair ist schwer" vom Verband Deutscher Sportjournalisten in Köln den renommierten Sparkassen-Fair-Play-Preis.
Michael Nöth war "nah bei die Leut"
Im Jahr 2002 wechselte Michael Nöth als Leiter in die Lokalredaktion Bad Neustadt. Von 2008 bis 2017 war er am Newsdesk in Schweinfurt verantwortlich für den Bereich Main-Rhön, bevor er nach einer Umstrukturierung wieder in Bad Neustadt als Redaktionsleiter für die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen zuständig war. Obwohl die Anforderungen als Führungskraft im Redaktionsmanagement stetig gestiegen sind, Michael Nöth ist auch immer Journalist geblieben. Er war "nah bei die Leut", fühlte den Puls.
Auch wenn er der Rhön stets treu geblieben ist, notwendige Veränderungen im Journalismus hat Michael Nöth aktiv mitgetragen. Er hat sich Neuem nie verschlossen. "Ich hätte mir journalistisch gesehen keine bessere Region vorstellen können als die Rhön", sagt Nöth. "Da ist alles geboten: Global Player in der Wirtschaft, Erfindergeist im Handwerk und in der Landwirtschaft, Sportvereine, die bayern- und deutschlandweit gute Adressen haben und Natur pur." Für die Natur, seine sportlichen Hobbys und die Familie hat Nöth künftig mehr Zeit.
Neue Leitung: Julia Back folgt auf Michael Nöth
Ihm folgt an der Spitze der Lokalredaktionen von Main-Post, Rhön- und Saalepost sowie Rhön- und Streubote in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen Julia Back. Sie übernimmt zum 1. Juni die Leitung der vier Standorte Bad Neustadt, Bad Königshofen, Mellrichstadt und Bad Kissingen. Back war bislang als stellvertretende Redaktionsleiterin in der Lokalredaktion Würzburg tätig und hat davor von 2013 bis 2015 bei der Main-Post volontiert.

Die 36-Jährige freut sich über die neue Aufgabe, zumal die Mutter von zwei Kindern keine Akklimatisierung nötig hat: Julia Back ist in Bad Kissingen geboren und kennt die Region Rhön bestens. "Mit der neuen Aufgabe kehre ich wieder ein Stück zu meinen Wurzeln zurück", sagt Back. "Es ist eine spannende Herausforderung und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen und vor allem auf viele spannende Themen in der Rhön."
Stellvertreter in den Rhöner Redaktionen: Thomas Pfeuffer und Simon Snaschel
Stellvertretender Redaktionsleiter am Standort Bad Neustadt bleibt Thomas Pfeuffer. Der 61-Jährige aus Münnerstadt ist seit 1992 bei der Main-Post. Neu ist in Bad Kissingen bereits seit 1. Mai 2022 Simon Snaschel als Stellvertretender Redaktionsleiter im Amt. Der 31-Jährige war bereits Redakteur in der Lokalsportredaktion Schweinfurt, ehe er in die Unternehmenskommunikation eines Industrieunternehmens in Großbardorf wechselte. Nach diesem Intermezzo ist Snaschel seit Mai 2021 Reporter in Bad Kissingen. Seine erste Berührung mit dem Journalismus hatte er übrigens als 15-jähriger Schüler in der Lokalredaktion Bad Neustadt. Betreut und geführt wurde er als Praktikant damals: von Michael Nöth.