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Bad Neustadt
Was das Tückische an der Delta-Variante des Coronavirus ist
Der Rhön-Grabfelder Versorgungsarzt Dr. Helmut Klum sieht keinen Grund zur Panik, aber zur Wachsamkeit. Warum die Delta-Variante aber Verwechslungspotenzial bieten kann.
Ein Schnupfen (Symbolfoto) gilt als ein häufiges Symptom, wenn es um die Delta-Variante des Coronavirus geht. Am Mittwoch wurde nun der erste bestätigte Fall einer Infektion mit dieser Virusvariante im Landkreis Rhön-Grabfeld gemeldet. 
Foto: Patrick Pleul/dpa | Ein Schnupfen (Symbolfoto) gilt als ein häufiges Symptom, wenn es um die Delta-Variante des Coronavirus geht. Am Mittwoch wurde nun der erste bestätigte Fall einer Infektion mit dieser Virusvariante im Landkreis ...
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:42 Uhr

Keine Panik verbreiten, aber die Wachsamkeit schärfen - so lässt sich die erste Reaktion von Dr. Helmut Klum, Versorgungsarzt des Landkreises Rhön-Grabfeld, zur aktuellen Corona-Lage im Landkreis zusammenfassen. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass am Mittwoch zum ersten Mal eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus in Rhön-Grabfeld bestätigt wurde. 

Aber was ist das Tückische an dieser speziellen Variante des Coronavirus, vor der Virologen und andere Experten trotz der momentan niedrigen Inzidenzwerte im gesamten Land warnen? "Sie soll erheblich ansteckender sein als die Wildform des Virus oder die britische Variante", schätzt Klum ein. Anders als bei der Alpha-Variante aus Großbritannien, die bis zuletzt bei nahezu jeder Corona-Infektion aus dem Landkreis nachgewiesen wurde, greife die Delta-Variante auch innerhalb von Familien häufiger um sich.

Mutter und Kind mit Symptomen

Das würde zum aktuell ersten bestätigten Fall der Virusvariante aus Bad Königshofen passen, bei der eine Mutter positiv getestet wurde. Ihr Kind zeigte ebenfalls Symptome, ein Schnelltest fiel daraufhin positiv aus. Ob sich auch das Kind nachweislich mit der Delta-Variante des Coronavirus angesteckt hat, muss ein durchgeführter PCR-Test zeigen.

Eine weitere Gefahr sieht Helmut Klum aufgrund des Faktes, dass sich bei dieser Corona-Mutation die Krankheitssymptome oftmals anders darstellen. Vermehrt würden die Betroffenen ein Kratzen im Hals oder Schnupfen verspüren. "Man drückt das dann gerne weg und sagt sich, dass es eben eine leichte Erkältung ist", sieht er das Problem einer möglichen tückischen Verharmlosung. Auch könnten Menschen das Virus mit einem Heuschnupfen verwechseln. Die ganze Situation sei deshalb "nicht so prickelnd", drückt sich Klum vorsichtig aus, ohne gleich von einer Bedrohung sprechen zu wollen.

Immerhin deuten laut Robert Koch-Institut (RKI) erste Laborexperimente und Daten von Beobachtungsstudien aus Großbritannien darauf hin, dass die Impfstoffwirksamkeit nach vollständiger Impfung hinsichtlich der Delta-Variante nur geringfügig unterhalb der Wirksamkeit gegenüber der Alpha-Variante liegen dürfte.

Gefahr von "kleinen Ischgls"

Eine klare, private Meinung hat Helmut Klum zur aktuell stattfindenden Fußball-Europameisterschaft, allen voran, was die Situation momentan in England betrifft - dort verbreitete sich die Delta-Variante zuletzt besonders rasant. In Anlehnung an den Ausbruch vor eineinhalb Jahren im bekannten österreichischen Skiort könnten sich laut Helmut Klum "kleine Ischgls durch Europa ziehen". Auf der einen Seite würde das Land die Corona-Einschränkungen verlängern, davor plane man aber die Finalrunde in London mit bis zu 60 000 Zuschauern im Stadion auszutragen. "Eine EM in dieser Zeit ist sowas von daneben", sagt er. 

Corona-Zahlen am Mittwoch

Am Mittwoch (Stand: 3.12 Uhr) wies das RKI keine neuen Corona-Fälle aus Rhön-Grabfeld aus (Gesamt: 3542). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sank deshalb in den einstelligen Bereich - von 11,3 auf 6,3. Laut Statusupdate aus dem Landratsamt gab es zum Stand Mittwoch, 12 Uhr, zwölf aktuelle Corona-Fälle, davon befand sich ein Rhön-Grabfelder in stationärer Behandlung.
Quelle: RKI/Landratsamt
 
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Kommentare
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  • C. W.
    "inschoenioer":

    ich kann Ihnen nur beipflichten - genau so läuft das ab, es kann niemand sagen wie bzw. wie schwer der Krankheitsverlauf ist bzw. sich gestaltet - genau deswegen ist meiner Meinung nach auch eine gewisse Vorsicht ratsam!!!
    Keine Angst - aber ein prüfender Blick wie die Lage sich verhält!!!
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  • K. G.
    Und was machen wir, wenn uns mal ein richtiger Virus erreicht? Sowas wie Ebola? Covid ist doch Pillepalle gegen das was da noch auf uns zukommen könnte.
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  • S. S.
    Deshalb immer mal wieder einen Test durchführen um mögliche ketten zu unterbrechen...
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  • C. H.
    Es stellt sich also dar wie eine kleine Erkältung oder Heuschnupfen.

    Ok, und was ist dann so gefährlich daran?
    Ich mein ja nur.....
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  • M. B.
    Corona ist keine Erkältung. Das zeigen die schweren Krankheitsverläufe auch bei jüngeren Menschen immer wieder.
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  • H. E.
    -braunmatthias-

    schwere Krankheitsverläufe gibt es sowohl bei allen Infektionskrankheiten, als auch bei sämtlichen organischen Erkrankungen
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  • M. B.
    @radler Das ist die klassische Antwort der Corona Leugner und Covidioten. Im Anbetracht der Opfer und Menschen mit schweren Verläufen muss man sich schämen für solche Kommentare.
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  • H. E.
    "braunmatthias"

    Weshalb sprechen sie von Coronaleugner, Covididiot?

    Nur weil diese Coronaleugner ergänzend zu "Corona" den "Allroundblick" zu anderen Infektionskrankheiten nicht verloren haben und diese nicht verleugnen?

    Soviel zum Thema Coronaleugner, Covididiot, wie von ihnen kommentiert

    Wer sich nun tatsächlich schämen sollte, bleibt ihnen überlassen
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  • S. F.
    Zur Klarstellung:

    Corona kann sein:

    1. ich merke gar nichts, bin pumperlgesund (dabei kann ich aber fröhlich Leute anstecken…)

    2. Ich habe ein bissel Schupfen

    3. Ich fühle mich wie gerädert und bin zwei oder mehr Wochen zu Hause ohne Krankenhaus.

    - in diesem Fällen - seien Sie dankbar dafür, dass es die Sie nicht schlimmer erwischt hat, denn es gibt leider auch:

    4. Ich komme ins Krankenhaus und muss zum Glück nicht auf die ITS.

    5. Ich komme ins Krankenhaus und muss sogar auf die ITS, aber komme mit Sauerstoff durch und ganz knapp an der Beatmung vorbei.

    6. Ich komme ins Krankenhaus, auf die ITS, muss beatmet werden, am Ende werde ich im Body pack aus dem Krankenhaus getragen und die Hinterbliebenen weinen am Grab (oder falls sie mich nicht mochten, freuen sie sich 😉)

    Diese Varianten gibt es alle. Und dennoch, auch wenn nur ein kleiner Prozentsatz unter der Erde landet: habt Respekt vor dem Sche**virus und schaltet den Verstand ein!
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  • S. K.
    Schön, dass Sie Ihren Humor nicht verloren haben. 90.523 Tote lachen mit Ihnen.
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