Am Freitag wurde es auf dem Mellrichstädter Marktplatz so richtig laut: Die sogenannten "Abinauten", sprich die Abiturienten 2023, zogen mit einer Polizeieskorte vom Martin-Pollich-Gymnasium zur Stadtmitte – und brachten auf zwei Bollerwägen gleich ihre eigenen Lautsprecher, aus denen laute Partymusik dröhnte, mit. Sie alle wurden auf dem Marktplatz herzlich von ihren Eltern empfangen.
55 Schüler am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt haben ihr Abitur
Die 55 Schülerinnen und Schüler haben es geschafft: das Abi ist in der Tasche! Die "Abinauten" brechen nun in ein neues Universum auf. So war es jedenfalls auf ihren blauen T-Shirts zu lesen. Eine Schülerin schaffte sogar die Traumnote 1,0: Ann-Kathrin Heitel aus Heustreu.
Die 18-Jährige Ann-Kathrin hatte die Note 1,0 bereits als persönliches Ziel ausgegeben, doch sie sei sich nicht ganz sicher gewesen, erzählt sie. Nach ihren Worten waren die Abiturprüfungen schwer, aber machbar und angemessen. Auf ihre Schulzeit blickt sie überaus positiv zurück: "Schule hat mir schon immer Spaß gemacht." Sie hatte Interesse an den diversen Fächern und hat sich in der Schule rundherum wohl gefühlt. Nun will sie erst einmal ein freiwilliges Jahr absolvieren.
Als eher schwierig bezeichnete Julia Lenz die Abi-Prüfungen, vor allem hinsichtlich des schriftlichen Teils. Mündlich dagegen seien die Anforderungen okay gewesen. Nach den Prüfungen fiel der Mellrichstädterin ein sehr großer Stein vom Herzen. Im Nachhinein sei die Schulzeit schön gewesen, so die 17-Jährige. Sie nimmt nun ein duales Studium in Gera in Angriff, bei dem sie die Praxis-Ausbildung bei Preh in Bad Neustadt absolvieren wird.
Mia Heurig: "Die Matheprüfung hatte es in sich"
Dass es vor allem die Matheprüfung in sich hatte, meinte Mia Heurig. Diese sei schwieriger als im letzten Jahr gewesen. Doch auch die Deutsch-Prüfung sei nicht ohne gewesen. Insgesamt aber sei die Schulzeit in der Gesamtbetrachtung cool gewesen, so Mia Heurig. Sie will nun ein freiwilliges, ökologisches Jahr am Wasserwirtschaftsamt in Ansbach absolvieren.
Nach Aussage von Tizian Then aus Unterwaldbehrungen waren die Abi-Prüfungen mittelschwer. An die Schulzeit werde er viele schöne Erinnerungen haben. Tizian strebt eine Ausbildung zum Landwirt an. Bereits sein Großvater hatte eine Landwirtschaft. Schon seit seiner Kindheit sei die Landwirtschaft seine Leidenschaft.
Ein richtig gutes Abi legte der Oberstreuer Lukas Stegmann hin. Er kam auf die Note von 1,2. Die Abi-Prüfungen seien nach seiner Ansicht anstrengend, lange und intensiv gewesen. "Als ich am Mittwoch aus der Prüfung gegangen bin, fiel der ganze Ballast ab", so Lukas. Die Schulzeit sei für ihn cool gewesen, schließlich sei er immer mit Freunden zusammen gewesen. Lukas Stegmann will nun einen Bundesfreiwilligendienst im Rettungswesen angehen.
Die Abiturprüfungen waren mit viel Aufregung verbunden
Auch Laura Krines aus Eußenhausen bezeichnete die Abi-Prüfungen als anstrengend und mit viel Aufregung verbunden. Aber unterm Strich sei sie mit ihrem Abschneiden zufrieden. Sie sei gerne in der Schule gewesen. Jetzt strebt sie ein duales Studium beim Bad Neustädter Landratsamt an.
Mit einer Note von 1,5 schnitt Theo Fischer überaus erfolgreich ab. Der Wollbacher erzielte in Mathe die Höchstpunktezahl. "Ich war in allen Fächern mit meiner Leistung zufrieden", erklärte er. Seine Schulzeit sei entspannt gewesen. "Ich denke, die Berufszeit wird anstrengender", blickt er schon mal voraus. Theo will ein Duales System (Robotik) bei SKF in Schweinfurt aufnehmen. Er lobte den Zusammenhalt der Abiturienten, die sich gegenseitig geholfen hätten.
Und auch Oberstufenkoordinator Wolfgang Fell lobte die Schülerinnen und Schüler: "Die sind alle ganz nett. Ein sehr sympathischer Jahrgang."
..aber ich finde es immer ziemlich interessant, dass dieser Abschluss von der Presse Jahr für Jahr extrem in den Himmel gehoben wird als wäre es das "Nonplusultra". Es gibt daneben tatsächlich auch andere Schulen (Mittelschule, Realschule, FOS/BOS, etc.), in denen ebenfalls erfolgreiche Abschlussprüfungen abgelegt werden. Leider wird hierüber kaum berichtet, was ich sehr schade finde. Ich hoffe, dass hierüber zukünftig auch in diesem Umfang berichtet wird, denn auch diese Schülerinnen und Schüler haben es verdient, dass über ihren erfolgreichen Schulabschluss berichtet wird, schließlich haben auch sie für den Erfolg gebüffelt.
Darüber hinaus braucht es in Zeiten des akuten Fachkräftemangels eigentlich auch etwas anderes als Unmengen an "Theoretikern", die demnächst die Vorlesungssäle der Hochschulen und Universitäten stürmen werden - aber das ist wieder ein ganz anderes Problem, das sich stetig weiter zuspitzen wird.