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Bad Königshofen
Viele Anrufe in der trockensten Gegend Deutschlands: Bundesweite Medien klingeln in Bad Königshofen durch
Von der Tagesschau bis zu Panorama: In den letzten Wochen haben sich überregionale Medien bei Bürgermeister Thomas Helbling gemeldet. Was sie von ihm wissen wollen:
Bürgermeister Thomas Helbling hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Termine mit überregionalen Fernseh-Teams, die sich für die Wassersituation im Grabfeld interessierten.
Foto: Michael Petzold | Bürgermeister Thomas Helbling hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Termine mit überregionalen Fernseh-Teams, die sich für die Wassersituation im Grabfeld interessierten.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:09 Uhr

Ein längerer Beitrag in der 20-Uhr-Tagesschau am Donnerstag, 13. Juli beschäftigte sich am Beispiel von Bad Königshofen mit der in ganz Deutschland zunehmenden Wasserproblematik und den spätestens für die Jahrhundertmitte prognostizierten Versorgungsengpässen. Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling machte in der Hauptnachrichtensendung der ARD allerdings deutlich, dass Bad Königshofen so lange nicht warten kann.   

Frage: Sie haben in der zurückliegenden Stadtratssitzung von einem großen Medieninteresse an Bad Königshofen gesprochen. Um was geht es da und wer hat sich gemeldet?

Bürgermeister Thomas Helbling: In den vergangenen Wochen haben wir viele Anfragen zur Wassersituation bekommen. Das waren der BR, der NDR für seine Sendung Panorama und sogar für die Tagesschau und Pro 7 für seine Sendereihe Galileo. Es ging um das Verbot der Pool-Befüllungen mit Trinkwasser und das seit vier Jahren angewendete Wasserspargebot, wie die Bevölkerung sich dazu geäußert hat und ähnliches. Anfänglich gab es da schon empörte Anrufe von Eltern, die sich darüber beschwerten, dass man nicht mal mehr die Plantschbecken für die Kleinen füllen durfte. Jetzt zeigten für Beiträge interviewte Bürger viel Verständnis für die Maßnahmen. Ich habe daran erinnert, dass Bad Königshofen in der jüngsten Vergangenheit aufs Jahr gesehen dreimal der trockenste Ort in Bayern war und ich habe den Fernsehleuten gesagt, dass ich Sorge habe, dass in wenigen Jahren Tankfahrzeuge mit Trinkwasser zur Versorgung eingesetzt werden müssen.    

Kontrollieren Sie denn auch das Wasserspargebot?

Helbling: Die Wasserwarte fahren mit offenen Augen durch das Versorgungsgebiet. Wenn sie einen Verdacht haben, gehen sie auch auf die Leute zu. Besitzer von Privatbrunnen auf ihrem Grundstück können den noch für den Pool nutzen, müssen sich aber auch um die Hygiene kümmern. Diese Brunnen dürfen nur nach vorheriger Genehmigung durch Stadt und Landkreis gebohrt werden. Vielleicht gibt es aber irgendwann keine Erlaubnis mehr dafür.   

Oft sind es nicht gerade die positiven Dinge, die Bad Königshofen ins Rampenlicht rücken. Der trockenste Ort Bayerns, die Wassersparanordnung oder der Shitstorm wegen des Mundschutz-Nikolaus. Wie gehen Sie damit um?   

Helbling:  Natürlich freue ich mich über die gestiegene mediale Aufmerksamkeit zum Thema Wasser. Die Problematik ist in München angekommen. Dazu hat wohl auch die vielfältige Berichterstattung in der Tageszeitung beigetragen (Anmerkung der Redaktion: Die Main-Post hat zum Thema "Wasserentnahme in Unterfranken" ausführlich recherchiert). Meines Wissens soll das bayerische Kabinett noch im Juli beschließen, dass die Fernwasserleitung gebaut wird. Der Anschluss könnte in der Nähe der Stadt Seßlach erfolgen. Das wäre schon ein großer Schritt. Der Mundschutz-Nikolaus war wohl eher ein Werbeeffekt für Konditor Herbert Häcker, der ja auch mal Stadtrat war. Mitten in der Corona-Pandemie hatte er damit eine Nische entdeckt, um durch diese Zeit zu kommen. 

Errol Flynn, ein früherer Hollywood-Star, soll einmal gesagt haben, dass es ihm egal sei, was die Leute über ihn schreiben, solange sie seinen Namen richtig schreiben. Würden Sie das auch auf Bad Königshofen beziehen?

Helbling: Ich lege schon großen Wert darauf, dass das, was über die Stadt berichtet wird, auch der Wahrheit entspricht. Ich bekenne mich als ein Anhänger der öffentlich-rechtlichen Sender. Da fühle ich mich, wie auch von der Tageszeitung, gut informiert. Aber natürlich bin ich eher an positiven Schlagzeilen interessiert, was die Stadt betrifft.

Anders gefragt, nutzt oder schadet die häufigere Präsenz in überregionalen Medien, wie dem Fernsehen, der Stadt?

Helbling: Das nutzt schon, um die Stadt bekannter zu machen. Das betrifft nicht nur das Wasser, auch die Erfolge im Tischtennis, Schach und die Frankentherme tragen dazu bei. Das Gleiche gilt übrigens auch für unser Autokennzeichen KÖN. Mit den Zwischenbuchstaben IG kann man einen Titel beziehen. Dass wir so was machen, hat nur touristische Gründe. Mir hatte man bei der Zulassungsstelle die 1. als Nummer reserviert, was ich aber dankend abgelehnt habe. Für mich steht IG sowieso als Abkürzung für "Im Grabfeld".      

Ihr Bürgermeisteramt bringt für Sie auch Termine außerhalb der Stadt mit sich. Werden Sie da auf die Themen angesprochen?

Helbling: Ich werde sehr oft angesprochen, nicht nur im Freundes- und Bekanntenkreis. Gefragt wird immer nach dem Stand der Wasserversorgung. Aber da spreche ich ja nicht nur für Bad Königshofen, sondern für alle Gemeinden, die zur Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung im Grabfeld gehören.  

 
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Kommentare
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  • Thomas Voll
    Deutschland zunehmenden Wasserproblematik ist regional bedingt ( Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes im Jahr 1881 hat die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland 2023 um knapp zehn Prozent zugenommen. Finde den Fehler .
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  • Thomas Voll
    Eher ein Armutszeugnis vom Bürgermeister sich als ein Anhänger der öffentlich-rechtlichen Sender zu bekennen. Zitat"Da fühle ich mich, wie auch von der Tageszeitung, gut informiert". Herr Helbling nutzen sie und andere auch mal alternative und unabhängige Nachrichtensendungen .
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