Als "Glücksfall" für die Stabilisierungshilfe haben Bürgermeister Georg Rath und VG-Kämmerer Philipp Scholz die anstehenden Maßnahmen wie Kanalsanierung, Gehwegebau, eventuell Wasserleitung und weitere notwendige Maßnahmen in der Gemeinde bezeichnet. Verabschiedet hat der Gemeinderat Herbstadt einen 3,9 Millionen Haushalt, wobei der Bürgermeister auf notwendige Sparmaßnahmen verwies.
Wichtig sei die Schuldentilgung. Erfreulich: Aus dem vergangenen Jahr stehen noch Haushaltsansätze, die bisher nicht genutzt werden. Das dafür zur Verfügung stehende Geld wird in diesem Jahr in die Ortsdurchfahrt, Straßenbeleuchtung, Kanalsanierung und Mischwasserbehandlung fließen.
Der Hort in Herbstadt braucht eine bessere Belegung
Zum Haushalt 2024 sagte der Kämmer der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen, dass dieser mit der Rechtsaufsicht am Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt abgestimmt ist. Ein neuer, größerer Posten, sei durch die Übernahme des Kindergartens entstanden, für den die Kommune nun zuständig ist.
Derzeit stellt der Hort in Herbstadt ein Problem dar, weil hier bisher nur acht Kinder gemeldet sind, drei oder vier mehr wären gut. Käme man auf 15 bis 16, wäre das ideal. Bürgermeister Georg Rath sagte dazu, dass ganzjährige Buchungen helfen würden, die Einrichtung weiter in Herbstadt zu halten. Extreme Steigerungen verursachen die steigenden Personalkosten. Zur Abholung der Kinder sei Call-Heinz mittlerweile von Vorteil, da er die Kinder abholt und direkt zu Hause absetzt. "Das funktioniert prima!"
Zur Leerstandsförderung sagte Georg Rath, dass drei Maßnahmen vorgesehen sind. Aktuell hat Herbstadt 29 Mitarbeiter, dazu zählen aber auch geringfügig Beschäftigte. Zur Einwohnerstatistik sagte Kämmerer Philipp Scholz, dass diese seit 2022 stagniert und sich bei 612 Personen einpendelt.
Die Schlüsselzuweisungen steigen 2024 auf 371.000 Euro
Der Verwaltungshaushalt ist für das laufende Jahr auf 2,03 Millionen Euro festgesetzt und überschreitet erstmals die zwei Millionen Euro-Grenze. Die Haupteinnahmequelle sind Steuern und allgemeine Zuweisungen. Die Schlüsselzuweisungen steigen von 337.000 Euro im Jahr 2023 auf 371.000 Euro. Bei den Ausgaben liegen die Personalkosten an erster Stelle, gefolgt vom Sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand, den sonstigen Finanzausgaben, Zuweisungen und Zuschüssen.
Hingewiesen hat der VG-Kämmerer darauf, dass der Verwaltungshaushalt der Gemeinde weder im Haushaltsjahr 2024 noch in den Finanzplanungsjahren 2025 bis 2027 in der Lage ist, einen Überschuss zu erwirtschaften, der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden kann. Nach wie vor erfolgte eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt.
In was 2024 investiert werden soll
"Die Defizite aus dem Verwaltungshaushalt werden durch Gebührenerhöhungen im Abwasserbereich und eine verbesserte Einnahmesituation im Kindergarten- und Hortbereich abgefedert." Im Vermögenshaushalt liegen Baumaßnahmen an erster Stelle, gefolgt von Zuweisungen und Zuschüssen für Investitionen. Maßnahmen wären die weitere Rathaussanierung mit mehr als 700.000 Euro, die Ortsdurchfahrt und Tiefbaumaßnahmen mit mehr als einer halben Million Euro Kosten. Dorferneuerung Herbstadt und Ottelmannshausen sind mit 30.0000 Euro angesetzt. Der Schuldenstand beträgt zum Jahresende 2024 voraussichtlich 766.338 Euro, pro Kopf wären das 1.252 Euro. Das erhöht sich 2025 allerdings auf 1,7 Millionen Euro, pro Kopf dann 2.843 Euro.
Kurze Diskussionen gab es dann zum Erfrischungsgeld für die Wahlhelfer bei der Europawahl am 9. Juni. Hier sprach sich das Gremium für eine Erhöhung aus. Der Wahlvorstand bekommt für diesen Tag 45, anstelle von 35 Euro, die Wahlhelfer 35, statt 25 Euro. Trotzdem sei damit noch nicht der ehrenamtliche Aufwand abgeglichen. Immerhin werden bis zu sechs Stunden aufgewendet. Bürgermeister Georg Rath sagte dazu, dass man, wie bisher, zu einem Essen in das Sportheim einlädt.