"Dass so etwas möglich ist, hätten wir nie gedacht." Markus Pfister baut vor einer großen LED-Wand mit seinem Team ein Podest auf. Darauf stellt der Veranstaltungstechniker Bierfässer, einen Tisch und Stühle. „Das ist für die nächste Liveschaltung für eine Bierverkostung“, erläutert er zwischen großen Getränke-Regalen auf der einen Seite und technischem Equipment auf der anderen. Seine Firma Rixx in Wülfershausen erreicht ihr Publikum jetzt per Livestream.
Pfister: Selbst umstellen und mit neuem Medium vertraut machen
„Das hätte es ganz sicher in dieser Anzahl ohne die Corona-Pandemie nicht gegeben“, sagt Markus Pfister, mit Andreas Bogendürfer einer der Rixx-Geschäftsführer. „Wir haben uns selbst umstellen müssen und mit dem neuen Medium vertraut gemacht.“ Und das zu der Zeit, als er und sein Team den Central-Getränkegroßhandel in Wülfershausen von Werner Lang übernommen hatte.
Ihre Geschäftsgrundlage früher war die Veranstaltungstechnik bei Konzerten oder Großveranstaltungen. Das lief gut -„bis Corona kam. Dann mussten wir uns neu erfinden.“ Begonnen hatte die Firma Rixx vor zehn Jahren, als Markus Pfister bei Wolfgang und Andreas Bogendörfer, die gemeinsam Band- und Tourneebetreuungen technisch anboten, einstieg. Zunächst war der Materialbestand eher überschaubar, er passte in die heimische Garage. Markus Pfister und Andreas Bogendörfer bauten als Geschäftsführer die Firma Rixx zu einem mittelständischen Unternehmen aus.
Sie bildeten Fachkräfte für Veranstaltungstechnik aus, haben Elektrotechniker, Elektroingenieure und Meister für Veranstaltungstechnik in ihrem Team. In den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie wurde ihr Knowhow für Livestreams oft angefragt. Beispielsweise bei den "Autokino-Konzerten" in Bad Neustadt und Schweinfurt. Es folgten Anfragen von Unternehmen, die ihre Jahresversammlungen digital übertragen wollten. Der BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld nutzte die Rixx-Technik für Liveübertragungen aus der Oskar-Herbig-Halle in Mellrichstadt und der Stadthalle Bad Neustadt.
Da die technische Ausstattung, wie Mikrofon, Kamera, große Bildschirme und Lautsprecher, vorhanden war, konnte Rixx sich so ein neues Standbein aufbauen. "Natürlich mussten wir erst Erfahrungen sammeln und ausprobieren." Zunächst im kleinen Stil. Dann entwickelten die Techniker sich und ihr Angebot. Sie streamten Groß-Veranstaltungen wie in Hildburghausen, als DJ vor ihren Kameras Musik auflegten. Auch aus ihren Lagerhallen sendete die Firma Rixx, zum Beispiel bei einer Bierverkostung Christian Zinn.
"Doch es blieb nicht allein beim Bier", sagt Markus Pfister. Auch die Macher des berühmten Ostheimer Wurstmarkts gingen digital - und brauchten dafür die Experten aus Wülfershausen. Pfister erinnert sich, dass sich hier zahlreiche Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet beim Livestream eingeloggt hatten. Rixx verfügt mittlerweile über einen eigenen Kanal. Inzwischen sind mehr als 200 Teilnehmer bei solchen speziellen Bierverkostungen gezählt worden. Und dass dabei die Rhön auch in den Fokus kommt, parliert Zinnus Zinn vor einem tollen Rhön-Foto auf der LED-Wand.
Natürlich freuen sich die Rixx-Macher auch wieder auf die „ganz normalen“ Einsätze auf großen Bühnen mit den Schürzenjägern, Michl Müller oder DJ Ötzi. Bis diese Live-Acts wieder laufen, werden noch Livestreams aus der Getränke- und Lagerhalle in Wülfershausen produziert.
Dazu gehören Berufe im Fremdenverkehr, in der Gastronomie oder eben auch in der Veranstaltungstechnik. Wer diesen Beruf noch ergreift kann zukünftig nicht mehr behaupten er hätte nicht gewusst welche Einschränkungen ihm staatlicherseits drohen.
Es ist wie beim Beruf des Altenpflegers oder der Krankenschwester o.ä. Mittlerweile sollte jeder wissen auf welch miesen Arbeitsbedingungen er sich einlässt wenn er diesen Beruf ergreift. Der entsprechende Personalmangel spricht hier bereits Bände.
Nun wird die Pandemie dazu beitragen, dass es zukünftig weniger Gastronomen o.ä. geben wird außer diejenigen die nach dem zweifelhaften Motto handeln "wer nix wird, wird Wirt"
da verstehen sie mich falsch! Ich bin schwer enttäuscht, dass besagte Berufsgruppen teilweise nur sehr ungenügend geholfen wurde! Das wird für einige junge Menschen zumindest zukünftig ein Argument sein zu überlegen welchen Beruf sie im Zweifelsfall ergreifen werden.
Der Leidtragende ist die Gesellschaft die dann eben leider nicht mehr zum Essen gehen kann oder auf Konzerte.
Ihr Kommentar ist mehr als zweifelhaft!!!