Seit 2006 läuft der Server des Landkreis-Informationssystems (L.I.S.) fehlerfrei. Am Samstagmorgen zwang ihn ein Stromausfall erstmal in die Knie. Ein Schaden zur Unzeit. Denn genau zu dieser Stunde sollte die virtuelle Eröffnung des Ostheimer Wurstmarktes im Internet übertragen werden. Doch dazu gab es erst einmal keine Chance.
Die Organisatoren in Ostheim reagierten schnell und luden das 15-minütige Video mit dem virtuellen Wurstanschnitt in den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram hoch. "Außerdem konnten wir es noch auf der touristischen Internetseite Ostheims hochladen, denn die liegt auf einem anderen Server", erklärt Tonya Schulz, deren Werbeagentur den Ostheimer Wurstmarkt von Anbeginn an vermarktet.
Ungünstiger Zeitpunkt für Server-Ausfall
Am späteren Samstagnachmittag waren die Landkreis-Server aber wieder hochgefahren, die Wurstmarkt-Seite war wieder erreichbar. Sie liegt auf dem L.I.S.-Server, weil es sich um eine kommunale Veranstaltung handelt. "Der Zeitpunkt des Ausfalls ist natürlich denkbar ungünstig", bedauert Jörg Geier von der Kreisentwicklung am Landratsamt.
Nach dem nicht ganz reibungslosen Start am Samstag gab es am Montagvormittag nur zufriedene Stimmen. "Wir sind überwältigt von der Resonanz", so Tonya Schulz. 11000 Wurstmarktfreunde haben sich über das Wochenende das 15-minütige Video mit dem virtuellen Wurstanschnitt angesehen. Der war am Freitagvormittag im kleinen Kreis, aber technisch auf Top-Niveau, in der Markthalle aufgezeichnet worden.
Aus dem Endspurt ist nichts geworden
Damit war der diesjährige Wurstmarkt praktisch in den Endspurt gegangen. Weil die Feinschmeckermesse mit ihren rund 20 000 Besuchern ausgerechnet im 10. Jubiläumsjahr als Live-Veranstaltung wegen Corona ausfallen musste, hatte man Ideen für einen virtuellen Markt im Internet zusammengetragen, um die Botschaft vom qualitätsbewussten, regionalen Lebensmittel auf diese Weise zu verbreiten. Das geschah das ganze Jahr über, das Wochenende war also eigentlich als Endspurt gedacht. Vor allem für die Bestellung der drei Schlemmer-Pakete, die eigens für den virtuellen Wurstmarkt geschnürt worden waren.
Doch aus dem Endspurt ist nichts geworden. Der Grund ist aber ein positiver: "Wir haben uns kurzfristig dazu entschlossen, die Bestellungen eine Woche länger laufen zu lassen", ließ Ostheims Bürgermeister Steffen Malzer am Montag verlauten. Die Berichterstattung in den Medien und auch die Gewohnheit echter Wurstmarktfreunde, an einem Oktober-Wochenende den Wurtstmarkt in den Blick zu nehmen, hat noch einmal für einen Nachfrage-Schub gesorgt. Bis Sonntag, 18. Oktober, um 24 Uhr können also noch die lukullischen Pakete geordert werden über die Internetseite des Wurstmarktes.
Rund 300 Pakete geordert
"Rund 300 Pakete wurden bisher geordert", freut sich Tonya Schulz. Am Freitag hatte Tourismus-Chefin Susanne Orf noch 140 Stück gemeldet. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behinderten-Werkstätten in Maria Bildhausen gibt es also noch ordentlich zu tun. Sie verpacken die angelieferten Wurstwaren und Getränke zu den Schlemmerpaketen, womit auch der Inklusionsgedanke mit Leben erfüllt wird.
"Wir sind neue Wege gegangen und der Erfolg hat uns belohnt", freut sich Stadtoberhaupt Malzer in seinem Resümee der Jubiläumsmesse im Corona-Jahr. Freilich hoffen er und seine Mitstreiter, dass es 2022 wieder einen Live-Wurstmarkt entlang der Ostheimer Marktstraße geben wird.
Wurstpakete zum Bestellen und das Video mit dem Anschnitt zum Anschauen gibt es unter:
www.rhoener-wurstmarkt.de