
Das Torhaus in Urspringen ist marode, die Fassade im Fachwerkbereich musste bereits gesichert werden. Auch die Standsicherheit der Wände im Bereich der Durchfahrt ist fraglich. Die Räume im Obergeschoss, die von der Urspringer Jugend und den Anglern genutzt wurden, sind schon seit Ende 2019 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Mieter der Wohnung musste ausziehen, das Haus steht leer. Was also damit tun? Aufwendig sanieren oder verkaufen? Der Ostheimer Stadtrat legte sich in der jüngsten Sitzung noch nicht fest, vielmehr sollen die Bürger der Stadt in die Entscheidung eingebunden werden.
Dass das Torhaus den Urspringern am Herzen liegt, wurde erst kürzlich beim Bürgerforum im Ostheimer Stadtteil deutlich. Auch die Volksvertreter tun sich schwer, das ortsbildprägende Gebäude aus der Hand zu geben. Doch eine Sanierung ist teuer, ein Millionenbetrag steht im Raum. Geld, das die Stadt Ostheim nicht hat. Bürgermeister Steffen Malzer stellte folglich die Überlegung an, das Torhaus zum Verkauf anzubieten. Vonseiten der Stadt hoffe man darauf, dass ein Privatmann das historische Gebäude saniert, das auch nach einem Verkauf weiterhin in der Denkmalliste aufgeführt würde. Eine Wertermittlung wurde bereits in Auftrag gegeben. Bleibt das Torhaus im Besitz der Stadt, sind die Bürgervertreter gefragt, um ein Nutzungskonzept zu entwickeln.
Die Bürger sollen beim Torhaus mitreden dürfen
Der Stadtchef drängte auf eine Entscheidung. Seit Jahren ist das Torhaus Thema im Stadtrat, ohne dass sich am Status Quo etwas ändert, machte er deutlich. Die Bausubstanz wird dadurch nicht besser. Malzer machte deutlich, dass die Stadt selbst trotz intensiver Gedankenspiele keine Idee für eine gemeindliche Nutzung des Gebäudes habe. Joachim Schubert regte daher an, eine Bürgerbefragung wie kürzlich beim Nutzungskonzept für die Ostheimer Markthalle anzustoßen. "Vielleicht ergibt sich hier eine Initialzündung, ansonsten könnte als Plan B der Verkauf stehen", sagte der Urspringer Stadtrat.
Bettina Graumann regte eine Besichtigung vor Ort an, um sich ein genaues Bild machen zu können. "Wir müssen die Urspringer auf jeden Fall beim Entscheidungsprozess mitnehmen", schloss sie sich Joachim Schubert an. Auch Ralf Diepholtz plädierte für eine Bürgerbefragung, und zwar nicht nur der Urspringer Bürgerinnen und Bürger. "Dieses Thema interessiert ganz Ostheim", machte er deutlich. Liegen die Ergebnisse der Bürgerbefragung vor, soll es eine erneute Bürgerversammlung im Stadtteil geben, bei der dann Nägel mit Köpfen gemacht werden, wie der Bürgermeister vorgab.
Ein kleines Gremium, bestehend aus Joachim Schubert, Ralf Diepholtz und Bastian Heuring soll nun im Vorfeld noch einmal alle Möglichkeiten abklopfen, die es für eine gemeindliche Verwendung geben könnte. Nach der Sommerpause will Steffen Malzer das Thema Torhaus samt Befragung zügig angehen. "Bis dahin liegt dann sicher auch das Gutachten mit der Kostenermittlung für einen etwaigen Verkauf vor."
Friedhof Oberwaldbehrungen wird neu gestaltet
Im Oberwaldbehrunger Friedhof wird derzeit die restliche Mauer restauriert. In dem Zusammenhang werden auch gestalterische und bauliche Veränderungen vorgenommen, informierte der Stadtchef. Unter anderem wurde die Wasserleitung verlegt, die ausladende Hecke zwischen Aussegnungshalle und Friedhof wird entfernt und an gleicher Stelle eine neue Buchenhecke gepflanzt. Einzel- und Familiengräber sollen künftig in zwei Abteilungen getrennt werden. Die Urnengräber werden dann zwischen diesen beiden Blöcken integriert.
Jahreskarten für das Ostheimer Schwimmbad sind länger gültig, beschloss das Gremium. Da das Schwimmbad von November 2020 bis Mitte Juni 2021 aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen war, wird die Nutzungszeit der Karten je nach Abschluss entsprechend verlängert. Zu guter Letzt konnte Steffen Malzer verkünden, dass die Stadt bei mehreren Anregungen im Zuge der Bürgerversammlungen schon tätig geworden ist. Unter anderem wurde der Weg zum Grünabfallplatz in Urspringen befestigt und der Fahrradweg zwischen Urspringen und Oberelsbach hergerichtet.