Welch faszinierender Anblick für die Einwohner von Bad Neustadt, wenn sie derzeit auf das Dach des Landratsamts blicken. Von Spätwinter bis Herbst ist das Nest dort von Störchen bewohnt. Derzeit sind sie noch in südlicheren Gefilden, um zu überwintern. Diese Gelegenheit haben offenbar vier Gänse genutzt, um das verlassene Nest für sich zu beanspruchen. Es handelt sich um Nilgänse, die ursprünglich in Afrika heimisch sind, jedoch zunehmend auch in Europa Fuß fassen. Schon im letzten Jahr haben sie im benachbarten Kirchturm der Karmelitenkirche gebrütet.

Vom Geschnatter genervt

Mit ihrem lauten Geschnatter machen sie sich besonders in den Morgenstunden bemerkbar und beanspruchen das Storchennest für sich. Dies bleibt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts nicht verborgen, die zwar manchmal vom Lärm der Gänse etwas genervt sind, es aber dennoch unterhaltsam finden. Besonders packend wird es, wenn die Gänse in der Luft miteinander rangeln. Ein Schauspiel, das auch das Interesse einiger Passanten geweckt hat.

Störche räubern das Nest

Ausgesprochen spannend fanden Mitarbeiter des Landratsamts den Anblick, als zwei Störche auf der Karmelitenkirche gelauert haben und Nistmaterial aus dem Nest klauten und damit weggeflogen sind. Vermutlich bauen sie sich damit ihr eigenes Nest. Ob es sich dabei um die zurückgekehrten Sälzer Störche handelt oder es einfach nur Durchzügler waren, ist unklar. Die alten "Hausherren" des Vorjahres seien es aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gewesen, so Pressesprecherin Melanie Hofmann vom Landratsamt.

Die Bad Neustädter Störche kommen nämlich üblicherweise erst Ende Februar bis Anfang März zurück. Letztes Jahr waren sie am 23.02.2024 wieder nach Bad Neustadt gekommen. Es bleibt also spannend, wie sie auf die ungebetenen Gäste in ihrem Nest reagieren werden. Zu Rangeleien zwischen den Störchen und Nilgänsen muss es gar nicht erst kommen. Am Landratsamt zeigt man sich nämlich zuversichtlich, dass die Nilgänse bei der Rückkehr der Störche wieder auf den letztjährigen Brutplatz im Turm der Karmelitenkirche ausweichen. Dann könnte es auch friedlich zwischen Gänsen und Störchen bleiben.