
Das Storchenpaar, das am Montag auf dem Dach des Landratsamtes unbeeindruckt vom menschlichen Treiben sein Gefieder putzte, kann Jürgen Marschall als gutes Zeichen deuten. Zuwachs könnte sich einstellen. Der Leiter des Amtes für Soziale Angelegenheiten - und jetzt sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen - machte den Kreisausschuss auf einen größeren Personalmangel aufmerksam, der in der Flüchtlings- und Integrationsberatung herrscht. Seit der Flüchtlingskrise von 2015 haben sich kaum Veränderungen ergeben, der Freistaat hat seine Fördermittel seitdem nicht angepasst. Jetzt kommt noch die Ukraine-Krise hinzu, die auch den Landkreis stark fordert.
Viel Arbeit für die Asylberatung
Eineinhalb Vollzeitstellen, eine halbe Stelle bezahlt der Kreiscaritasverband, widmen sich der Beratungstätigkeit. Eine Drittel-Stelle ist noch vakant. Marschall sieht es aufgrund der vielen Arbeit als "dringend erforderlich an", die derzeit 1,5 Stellen um eins bis zwei Vollzeitstellen aufzustocken, um das Pensum erledigen zu können. Der Kreistag unterstützte die Bitte um Aufstockung der ohnehin vakanten 0,3-Stelle auf eine Vollzeitstelle, auch wenn Marschall aufgrund der aktuellen Förderkulisse keine staatliche Kofinanzierung ausmachen konnte.
Rund 650 registrierte Ukraine-Flüchtlinge
In diesem Zusammenhang wies Landrat Thomas Habermann darauf hin, dass zu Wochenbeginn rund 650 ukrainische Flüchtlinge im Landkreis registriert waren, nach dem eigentlichen Verteilungsschlüssel müssten es 466 sein. Integrationsarbeit sieht Habermann als wichtigen Bestandteil an, auch Sprachkurse gehören dazu.