Eigentlich hatte Bürgermeister Eberhard Streit gehofft, der Kelch würde an Mellrichstadts Gemeindegebiet vorübergehen und die SuedLink-Trasse würde einen vollkommen anderen Verlauf nehmen. Doch im vergangenen Jahr wurde immer offensichtlicher, dass die unterirdische Stromleitung durch Mellrichstädter Gemarkung führen wird.
Dann hoffte der Bürgermeister, dass die Trasse wenigstens das Eußenhäuser Wasserschutzgebietverschonen würde. Diese Hoffnung hat sich erfüllt. Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Netzbetreiber der Bundesnetzagentur eine Trasse vorschlagen wird, die die Interessengemeinschaft Elmbachtal entworfen hat, das Trassensegment 341.
Wo verläuft die Trasse?
Zu diesem Segment haben die Tennet-Planer eine ausführliche Beschreibung, einen sogenannten Steckbrief, ausgearbeitet. Die Trasse führt westlich an Henneberg vorbei, quert südwestlich von Henneberg das Nationale Naturmonument „Grünes Band“ und erreicht im Bereich "der Schanz" den Landkreis Rhön-Grabfeld. Siedlungsbereiche von Eußenhausen ragen zwar in den Korridor hinein, allerdings gebe es genug Platz, diese Bereiche zu passieren. An den Waldflächen zwischen Henneberg und Eußenhausen kommen die Planer nicht vorbei. Dort, wie auch bei Mühlfeld, werden Waldquerungen nicht zu vermeiden sein, heißt es in dem Gutachten.
Der Korridor soll entlang der bestehenden Waldschneise entlang der Straße von Henneberg nach Eußenhausen verlaufen. Nicht tangiert werden laut Tennet das FFH-Gebiet "Laubwälder bei Bad Königshofen", das Vogelschutzgebiet "Laubwälder und Magerrasen im Grabfeldgrau" und das Naturschutzgebiet "Hubholz bei Mühlfeld". Das Wasserschutzgebiet von Eußenhausen wird umgangen. "Das Überschwemmungsgebiet Mahlbach lässt durch seine langgestreckte Ausdehnung keine Umgehung zu", heißt es im Untersuchungsbericht weiter.
Was sagt der Bürgermeister?
Mellrichstadts zweiter Bürgermeister Thomas Dietz ist nicht gerade begeistert darüber, dass die Trasse durch die Mellrichstädter Gemarkung führen wird. "Man nimmt es hin, es bleibt einem nichts anderes übrig", sagte er auf Nachfrage dieser Redaktion. "Es ist wohl die verträglichste Lösung für den Raum." Er bewertet es als sehr positiv, dass ein Eingriff in das Wasserschutzgebiet von Eußenhausen verhindert werden konnte. Dass Waldrodungen drohen, davon ist er nicht begeistert. "Diese Kröte muss man schlucken", so sein Kommentar.
Für das Landratsamt kommt der Streckenvorschlag nicht überraschend, sagt Regierungsdirektor Manfred Endres vom Landratsamt Rhön-Grabfeld. Der Landkreis konnte sich im Vorfeld ausführlich zu den Planungen äußern, allerdings fanden nicht alle Bedenken Berücksichtigung. Endres hebt positiv hervor, dass in den Gesprächen die Vorschläge aus der Region Berücksichtigung fanden. Dass die Stromtrasse kommt, hat der Gesetzgeber festgelegt. Diese Entscheidung, sagt Endres, muss natürlich auch vor der Bevölkerung gerechtfertigt werden. In diesem Spannungsfeld habe man mit dem vorliegenden Plan eine gute Lösung gefunden. Waldrodungen, sagt er, müssten "mit Bedacht durchgeführt werden". "Hierbei darf der Naturschutz nicht außer Acht gelassen werden." Für Rodungen müsse es Ausgleichsflächen geben.
Was sagt Thüringen?
Während die Mandatsträger in Rhön-Grabfeld bislang die Planungen als gegeben hinnehmen, wird in Thüringen Kritik geübt. Laut Meininger Tagblatt sorgt die Entscheidung der Netzbetreiber in der Region für große Enttäuschung. FDP-Bundestagsabgeordneter Gerald Ullrich aus Schmalkalden wird zitiert, dass die Trasse für die nationale Stromversorgung nicht gebraucht werde. Christoph Friedrich, Chef der Bürgerinitiative "Thüringen gegen den SuedLink" zeigt für die Entscheidung keinerlei verständnis. Er wundert sich beispielsweise, dass der SuedLink ab Bayern entlang der A 71 verlaufen soll, eine Bündelung der Trasse mit der A7 in Hessen aber angeblich nicht möglich sei.
Wie geht es weiter?
Der am Donnerstag vorgeschlagene Trassenverlauf wird der Bundesnetzagentur jetzt zur Prüfung gegeben. Die betroffenen Gemeinden und Bürger haben dann die Gelegenheit, Einwände zu erheben. Da kommt einiges auf die Gemeinden zu. Das Material, das innerhalb von zwei Monaten gesichtet werden muss, füllt fast 200 Aktenordner. Rolle des Landratsamtes wird laut Endres auch sein, die Gemeinden bei dieser Mammutaufgabe beratend zu unterstützen.
Ende des Jahres könnte die Netzagentur laut einer Pressemitteilung dann einen bis auf 1000 Meter genauen Korridor definieren. Im günstigsten Fall würden die Planfeststellungsverfahren dann Ende 2021 abgeschlossen sein.
Mit Material von Björn Hein
Die geplanten Ferntrassen dienen nicht dazu, die Versorgung zu stabilisieren, sondern nur dazu, den zur falschen Zeit und am falschen Ort produzierten Windstrom fortzuschaffen, statt ihn einfach nicht zu produzieren.
Die Speichertechnologie für den im Norden überschüssigen Strom wurde bis heute
vergessen.
Absicht?
All diese Konzeptlosigkeit, incl. "künstliche"Arbeitsbeschaffung für unsinnige Ferntrassen zum möglichen Lobby-Vorteil zahlt letztendlich auch der Geringverdiener.
Heiliger St. Florian, verschon unser Haus, zünd andere an.
Man sollte Tennet doppelt danken:
1. Für Erdkabel statt Hochspannungsleitung
2. Für das Trassenbündel mit der A 71
Das ist in Kombination die landschaftsverträglichste Lösung. Zudem muss SuedLink u. a. in Bergrheinfeld enden und genau da endet auch die A 71. Warum sagt niemand, dass das eine gut, ja die beste Lösung ist? Loben fällt halt (dem Deutschen) schwer, man will immer nur meckern - uns geht's ja auch so schlecht.
"künstlichen" Arbeitsbeschaffung zum Heimvorteil von Lobbyisten sein.
Beachte: all dieser ideologischer Energie-Unsinn geht zu Lasten von:
-ständig steigenden Strompreisen
-die Energieversorgung ist noch immer zu 85% fossil, beachte Stromversorgung über Nachbarländer
-die Netzsicherheit ist gefährdet durch die Zwansgsabnahme des stochastischen Windstroms
-die Nahrungsmittelerzeugung wird gestört durch Umnutzung zwecks Energieerzeugung
-die deutsche Kernenergie mit vierfachen Sicherheitsstandar liegt zertrampelt am Boden.
-die Landschaft wird zerstört durch Windgiganten und Zunahme von Höchstspannungstrassen
in Folge des Windstroms
und was wird, bzw. soll gewonnen werden?
Kein Wunder, wenn Nachbarländer über die deutsche "energiepolitische Geisterfahrt" lachen und ihre Heimvorteile über das "deutsche Unvermögen" ihren Nutzen ziehen.
Merkwürdig ist, dass in öffentlicher KR-Sitzung vom 04.10.2016 Landrat Thomas
Habermann äußert: Die Windkraft sei nie geplant worden, sie sei zufällig wegen der
Subventionen entstanden.
Weshalb spricht sich dann der selbe LR T. Habermann lt. Main-Bericht vom 25.o7.2011,
Titel: "94 mögliche Standorte für Windenergieanlagen" mit seinen damaligen Landratskollegen
Thomas Bold (Bad KG), Harald Leitherer (SW), Rudolf Handwerker (Hassberge) für "Windkraft-Tempo"
aus, wenn die Windkraft lt. Äußerung Landrat T. Habermann vom 04.10.2016 nie geplant wurde?
Weshalb dann überhaupt unsinnige Windstromtrassen von Nord nach Süd; wenn überhaupt kein
Plan mit Sinn zur Energiewende vorhanden ist?
Es stellt sich die Frage:
1. Subventionsmißbrauch, als auch Amtsmißbrauch zum Egowohl von kommunalpolitischen Lobbyisten?
auf Kosten des Allgemeinwohls?