
Am vergangenen Samstag waren Christiane Bolz und Angelika Weyland wieder unterwegs, um das Befinden der Biber und den Zustand der Biberburgen in der Umgebung von Bischofsheim zu kontrollieren. Nicht zuletzt interessierte sie dabei eine Biberburg unterhalb von Oberweißenbrunn, da sie hier zuvor Biber-Nachwuchs registriert hatten. Als die beiden Biber-Schützerinnen an den Biberteich kamen, machten sie eine unerfreuliche, übelriechende Entdeckung.
"Es stank bestialisch nach Öl oder Benzin", so Angelika Weyland im Gespräch mit dieser Redaktion. Offensichtlich war Kraftstoff über die Brend in das angestaute Gewässer gelaufen. Von der Verunreinigung seien nicht nur die Brend und der Teich, sondern auch eine Wiese in der Umgebung betroffen gewesen. Entsprechend habe man Polizei und Feuerwehr alarmiert, die dann auch vor Ort waren.
Schön mehrfach Verunreinigungen an der Brend nach starken Regenfällen
Dass es in diesem Bereich bei stärkeren Regenfällen schon mehrfach zu Verunreinigungen der Brend gekommen ist, wie Angelika Weyland weiß, bestätigte auch Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert. Ob es sich dabei um Benzin, Öl oder Diesel gehandelt habe, konnte aber noch nicht geklärt werden.
Es müsse sich dabei nicht um große Mengen der Schadstoffe gehandelt haben, erläutert Dieter Weisenburger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt in Bad Neustadt. Es mache das Problem nicht besser, aber es würden schon wenige Tropfen reichen, um einen relativ großen Film zu erzeugen. Und, wo das Wasser stehe, weil es vom Biber aufgestaut ist, bilde sich eben auch ein Rückstau der Verunreinigung.
Möglicherweise defekter Ölabscheider als Verursacher
Obwohl man den Vorfällen auch schon in der Vergangenheit nachgegangen sei, sei es bislang nicht gelungen, die Ursache zu ermitteln. Bei den Recherchen im aktuellen Fall, an denen auch der Klärwärter und ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung beteiligt waren, habe sich aber ein Verdacht ergeben, berichtet Bürgermeister Seiffert.
Möglicherweise habe ein technischer Defekt an einem Ölabscheider die Wasserverschmutzungen ausgelöst, ergänzt Dieter Weisenburger. Beide legen aber Wert auf die Feststellung, dass es sich bislang nur um eine nicht verifizierte Vermutung handelt. Aber beide hoffen ebenfalls, dass damit nun das Problem "aus der Welt geschafft" und die Gefahr in Zukunft gebannt ist.

Auch wenn die Sauerstoffversorgung unter dem Ölfilm schlecht ist, geht Weisenburger davon aus, dass die Biber keinen Schaden genommen haben. Die Starkregen an den folgenden Tagen hätten die Verunreinigung wieder weggespült. Den Bibern gehe es inzwischen wieder genauso gut wie vor dem Vorfall. Dieser Einschätzung kann sich der Bischofsheimer Bürgermeister nur anschießen.
Biber bei Mäharbeiten in Niederlauer versehentlich getötet
Schlechter erging es da einem Biber bei Niederlauer. In sozialen Medien wurde darüber berichtet und Dieter Weisenburger bestätigte, dass dort im Bereich der Lauer ein Biber ums Leben kam. Das geschützte Tier sei versehentlich bei Mäharbeiten in einem Graben getötet worden.