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UNTERWEIßENBRUNN
Der Biber baut wieder an der Brend
Beeindruckendes Bauwerk: Bürgermeister Udo Baumann lässt sich von Edgar Schöppner den Biberdamm in der Brend zeigen.
Foto: Marion Eckert | Beeindruckendes Bauwerk: Bürgermeister Udo Baumann lässt sich von Edgar Schöppner den Biberdamm in der Brend zeigen.
Eckert, Marion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:34 Uhr

Hat es jemals Biber in der Brend gegeben? In den vergangenen 100 Jahren auf keinen Fall, dessen ist sich Edgar Schöppner aus Unterweißenbrunn sicher. Doch seit drei Jahren hat sich ein Biber bei Unterweißenbrunn häuslich eingerichtet. Die Brend ist auf gut 500 Metern aufgestaut, der Biberdamm wächst unaufhörlich.

Für Dieter Weisenburger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt ist es keine Überraschung, dass sich Biber in der Bernd ansiedeln. „Bei den 'Rhöner' Bibern handelt es sich genetisch um Elbe-Biber, die von Hessen aus über die Gewässer Sinn und dann sich flussaufwärts über die Fränkische Saale ausgebreitet haben“, erklärte er.

Der erste Bibernachweis in Rhön Grabfeld erfolgte an der Saale bei Niederlauer im Jahr 2000. Der Biber habe die Saale dann bis fast ins Quellgebiet besiedelt und auch einige wenige Nebengewässer der Saale. Der erste Bibernachweis im Gewässersystem der Brend erfolgte in 2005 oder 2006 in Haselbach. „Bei diesem Tier dürfte es sich um einen jungen Biber auf Reviersuche gehandelt haben, der vom Quellgebiet der Sinn bei Oberwildflecken als Landgänger nach Haselbach kam.“

Es sei keineswegs außergewöhnlich, dass Biber auch längere Strecken über Land, quasi „zu Fuß“ zurücklegen. „Das Tier ist nach einigen Tagen Aufenthalt im Haselbach vermutlich gewässerabwärts weitergezogen“, vermutet Weisenburger. Das Ganze wiederholte sich in Haselbach 2009. Danach habe es an der Brend bei Oberweißenbrunn und westlich von Brendlorenzen immer mal wieder längere Stippvisiten des Bibers aber ohne dauerhafte Reviergründung gegeben.

An der Stelle zwischen Unterweißenbrunn und Wegfurt sei der Biber nun den dritten Winter präsent, sodass dort mittlerweile von einem Revier ausgegangen werde. Die Untere Naturschutzbehörde wurde damals von einem betroffenen Waldbesitzer darauf hingewiesen. Der Privatwaldbesitzer habe sich mit den gelegentlichen Schäden an seinen Waldbäumen mit dem Biber arrangiert und freue sich über dessen Anwesenheit.

Es gibt im Landkreis und in Unterfranken ein ehrenamtliches Netz an Biberbetreuern, die im Winter die Gewässer ablaufen, um beim Vorkommen von Bibern präventiv tätig zu werden zu können. Ziel sei es, gegebenenfalls betroffene Grundeigentümer an den Gewässerabschnitten auf den Biber hinzuweisen und schützenswerte Gehölze, wie Obstbäume vor Fraßschäden zu schützen und die betroffenen Privatwaldbesitzer mit Rat und Tat zu unterstützen.

Schöppner hofft nun, dass der Unterweißenbrunner Biberdamm nicht durch Hochwasser und damit einhergehende starke Fließgeschwindigkeit zerstört wird. „Ich hoffe, er hält. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir kein Hochwasser.“

Beeindruckend sei, was der Biber so alles schaffe. An Bäumen auf gut einen Kilometer am Ufer entlang seien die Bibertätigkeiten zu sehen. „Er hat Zähne wie eine Motorsäge“ meinte Schöppner, der hofft, dass kein Biber-Tourismus einsetzt. „Wir müssen den Biber in Ruhe lassen.“ Bürgermeister Baumann freut sich, im Stadtgebiet einen Biber zu haben. „Das ist eine Besonderheit für uns und zeigt, dass die Wasserqualität der Brend in Ordnung ist, trotz der Nähe der Kläranlage.“

Die Spuren des Bibers an den Bäumen am Ufer der Brend sind eindeutig und beeindruckend. Fotos: Eckert
| Die Spuren des Bibers an den Bäumen am Ufer der Brend sind eindeutig und beeindruckend. Fotos: Eckert
 
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