Autofahrer sind genervt: Seit einigen Tagen gibt es Stau am Zubringer zur Autobahn A 71. Und das sowohl in Richtung Wülfershausen, als auch nach Bad Neustadt. Denn der Verkehr in diesem Bereich wird durch Ampeln geregelt.
Laut Karl-Heinz Baumeister, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Rödelmaier, sind die Einschränkungen am Vormittag und in den Nachmittagsstunden am größten. In diesen Zeiten kann sich der Verkehr oftmals bis zu einem Kilometer stauen. Der Grund dafür ist eine Baugrunduntersuchung für die SuedLink-Trasse, die bei Rödelmaier die Autobahn unterquert. Bei den Bohrungen will man Informationen erhalten über die Beschaffenheit des Untergrundes und welche Gesteinsarten vorliegen.
Das Bohrgerät brauch viel Platz
Dazu wird ein großes Bohrgerät benötigt, wodurch die eine Fahrbahn nicht befahrbar ist. Zu den gängigsten Methoden einer solchen Untersuchung gehören Schürfen, Bohrungen und Sondierungen. Auf diese Weise können sich Geologen und Bauplaner ein Bild über den Aufbau des Bodens und seiner Schichtung machen.
An die Entnahme von Bodenproben schließen sich dann verschiedene Analyseverfahren an. So werden zum Beispiel die statischen Bodenkennwerte, Sohlwiderstand, Frostempfindlichkeit, Grundwasser, Tragfähigkeit sowie Setzungsrisiken ermittelt. Die Ergebnisse werden analysiert und dann in einem Bodengutachten festgehalten.
So verläuft die SuedLink-Trasse
Hintergrund der Bohrungen am Zubringer zur A71 ist die geplante Stromtrasse von SuedLink, sagt Dienststellenleiter Karl-Heinz Baumeister. Von der thüringischen Landesgrenze kommend passiert die Trasse die Grenze zum Landkreis Rhön-Grabfeld bei Eußenhausen und unterquert im Anschluss das Malbachtal sowie den Klippergraben.
Aus diesem Grund stand auch schon ein solches Bohrgerät vor einigen Wochen nahe Oberstreu. Danach verlaufen die Leitungen östlich an Mellrichstadt und Oberstreu vorbei in Richtung Süden, wobei einzelne Fließgewässer und Straßen geschlossen unterbohrt werden, sagte Christopher Göpfert, Referent für Bürgerbeteiligung bei TransnetBW, in einem Gespräch mit dieser Redaktion.
Auf der Höhe von Bahra bündelt SuedLink die Stromtrasse dann mit der Autobahn A71 im Westen und hält diese Bündelung auch bis Rödelmaier ein. Dort unterqueren die Leitungen die Autobahn von Westen nach Osten, um hochwertige Waldgebiete im weiteren Verlauf nicht zu tangieren.
Genau das ist der Grund der derzeitigen Bohrungen. Bei Rheinfeldshof in der Gemeinde Strahlungen unterquert SuedLink dann zwei bewaldete Bereiche östlich der Autobahn bis nordöstlich von Münnerstadt, wo die Leitungen Rhön-Grabfeld in Richtung Bad Kissingen verlassen.