Das Jahresergebnis der Bad Neustädter Stadtwerke spiegelt nicht das Engagement wider, das seitens der Mitarbeiter erbracht wird, betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Leber im Rahmen der jüngsten Werkausschusssitzung. Es gebe viele Veränderungen, denen sich die Stadtwerke aktuell "brotlos" stellen müssten, etwa die Weichenstellung Richtung Digitalisierung der Energiewende. In den nächsten Schritten müsse man schauen, wie man daraus wieder ein Geschäft entwickeln könne.
In den vergangenen fünf Jahren hat das Minus der Bad Neustädter Stadtwerke im Jahresdurchschnitt 1,47 Millionen Euro betragen. Die jüngste Werkausschusssitzung behandelte den Jahresabschluss 2023. In diesem Jahr erreichte der Verlust mit 1,94 Millionen Euro sein bisheriges Maximum. Er war um 381.000 Euro höher als im Vorjahr und lag 648.000 Euro über Plan.
Diese Verluste fahren Triamare und Nessi ein
Bevor Ulrich Leber, und der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, Christian Rutter, dem Werkausschuss die Zahlen präsentierten, rief Leber die Rahmenbedingungen ins Gedächtnis: Corona, Ukraine-Krieg, Strompreisexplosion. Während Nessi und Triamare wie bereits in den Vorjahren auch 2023 "sehr negativ zu Buche" schlugen, so Leber, lieferten die Geschäftsbereiche Strom und Wasser "nach wie vor positive Beiträge".
Das Triamare fuhr mit einem Verlust von rund 1,8 Millionen Euro 2023 das schlechteste Betriebsergebnis seit 2014 ein, auch bei der Nessi war der Verlust mit rund 700.000 Euro höher als in den Jahren zuvor.
Was die Planungen der Stadtwerke mitunter schwierig macht
Die Differenz des gesamten Stadtwerke-Jahresabschlusses zum Planergebnis 2023 ist jedoch nicht auf die defizitären Geschäftsbereiche Triamare und Nessi zurückzuführen. Da habe man "punktgenau geplant", erläuterte Leber. Nach unten bewegt habe sich der Geschäftsbereich Strom (mit 131.000 Euro deutlich unter Vorjahresniveau), was Leber einerseits auf einen "erheblichen Rückgang durchgeleiteter Netzmengen" zurückführte, andererseits auf Zusatzkosten beispielsweise durch gesetzliche Änderungen und Auflagen. Einen deutlichen Rückgang habe es auch im Bereich Sonderkunden Wasser gegeben, dennoch lag der Geschäftsbereich Wasser trotz Absatzrückgängen mit 146.000 Euro aufgrund der Anpassung der Trinkwasserpreise über Vorjahresniveau.
"Viele Einflussfaktoren wirken auf unsere Planungen ein", so Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner. Als Beispiele nannte er das Wetter, Reparaturen und den Ausbau von PV-Anlagen. Auch wenn aktuell im Bereich der Energieversorgung viel Umbruch herrsche, sei er zuversichtlich, dass die Stadtwerke "auf dem richtigen Weg sind".