Das ehemalige Brauereigelände in Mellrichstadt, angrenzend an die Meininger Landstraße, ist derzeit noch eine Industriebrache. Die Stadt sieht in dem Areal großes Potenzial und sucht nach Entwicklungsmöglichkeiten. Sollen dort Wohnungen und Arztpraxen entstehen oder Mehrgenerationenhäuser und Pflegeeinrichtungen? Oder ein bunter Mix von allem?
Wie Bürgermeister Michael Kraus in der Stadtratssitzung informierte, hat sich die Stadt nach einer Besprechung mit Vertretern der Regierung von Unterfranken städtebaulich beraten lassen. Ein Architekt hat das Gelände unter die Lupe genommen und mit der Stadtführung besprochen, welche Gebäude im Sinne einer künftigen Nutzung bestehen bleiben könnten.
Wie soll das Gelände vermarktet werden?
Bei dem Gespräch kamen laut Michael Kraus mehrere Fragen auf. Zum einen: Welche Art der Vermarktung soll es geben? Die Stadt könnte das Areal als Baugebiet erschließen und die Flächen an Interessenten verkaufen. Alternativ könnte ein Investor gesucht und beauftragt werden, die Flächen im Sinne der Stadt zu vermarkten. "Die Auswahl des Investors kann dabei im Rahmen eines Wettbewerbs erfolgen", machte der Stadtchef deutlich.
Für die Idee eines Architekten- beziehungsweise Investorenwettbewerbs konnten sich die Stadtratsmitglieder durchaus erwärmen. "Damit sind wir schon beim Stadtumbau gut gefahren", führte Nicole Seemann an. "Es ist ein guter Weg, um die Fläche sinnvoll zu nutzen." Christian Herbig erntete Kopfnicken, als er darauf hinwies, dass das Gelände zu schade sei, um es ausschließlich mit Einfamilienhäusern zu bebauen. Auch Wolfang Stahl plädierte für einen Wettbewerb: "Damit bekommen wir ein Gesamtkonzept für das ganze Areal."
Die alte Scheune könnte stehen bleiben
Bürgermeister Michael Kraus merkte dazu an, dass man vonseiten der Stadt durchaus Vorgaben machen könne, was in der Planung berücksichtigt werden sollte. Wie er aufzeigte, lasse sich das Gelände in drei Baufelder aufteilen, die entsprechend für Wohnraum und andere Zwecke genutzt werden können. Für die SPD ist es dabei wichtig, dass sozialer Wohnungsbau in der Planung berücksichtigt wird, sagte Wolfgang Stahl. Benjamin Schultheis schlug eine abwechslungsreiche Bebauung mit Einfamilienhäusern, einem Ärztehaus und einem Mehrgenerationenhaus vor.
Die alte Scheune auf dem Gelände soll laut dem Willen der Stadtvertreter dabei erhalten und in die Gestaltung einbezogen werden. Im Untergrund müsste die Stadt laut dem beratenden Architekten der Städtebauförderung allerdings nicht tätig werden. Obgleich das Gelände unterkellert ist, sei eine Verfüllung nicht zwingend erforderlich, berichtete Michael Kraus. Evi Stäblein hatte Sicherheitsbedenken, ihrer Meinung nach sollte dies von einem Statiker abgeklärt werden.
Warum es keine zu engen Vorgaben für die Planer geben soll
Nach reiflicher Diskussion erhielt die Verwaltung den Auftrag, einen Investorenwettbewerb auszuloben. Als Vorgabe sollen auf dem Gelände nicht nur Wohnungen, sondern auch andere Nutzungen vorgesehen werden. Nicole Seemann drang allerdings darauf, dass die Anregungen der Stadt, wie etwa die Einplanung eines Ärztehauses, den Investoren nur als Möglichkeit vorgegeben werden, nicht als Bedingung, um der Kreativität der Planer keine zu engen Grenzen zu setzen.
Der Investor, der den Wettbewerb gewinnt, wird beauftragt, das Projekt umzusetzen. Wann das indes sein wird, steht noch in den Sternen. Doch die ersten Weichen sind gestellt.
Bebauungsplan für das Gebiet "Suhlesweg": Entwurf wird ergänzt
Am Hainberg sollen im Baugebiet "Suhlesweg" 19 neue Bauplätze entstehen. Für die Aufstellung des Bebauungsplans macht die Stadt den Bauwilligen bereits einige Vorgaben, die in einer Arbeitskreissitzung im Juli um den Aspekt "Klimafreundliche Bauleitplanung" ergänzt wurden.
Bisher ausgearbeitet wurden die Auflagen, dass Flachdächer begrünt werden müssen und Steingärten verboten sind. Zudem gilt eine Verpflichtung zur Eingrünung mit heimischen Gehölzen. Im Plan festgehalten ist weiterhin die freie Wahl der Dachausrichtung. Neu festgelegt wurde nun die Verpflichtung zur Anbringung von Photovoltaik oder Solarthermie, und auch die Heizung muss mit regenerativen Energien betrieben werden.
Der Stadtrat segnete die neuen Punkte ab, die nun noch in die Entwurfsplanung aufgenommen werden müssen. Anschließend werden die Pläne ausgelegt.