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RHÖN-GRABFELD
So schmeckt die Sonne
Regionale Küche: Die Lokalredaktion setzt ihr Essens-Experiment mit einem Drei-Gänge-Herbstmenü fort. Die Kürbisse für die Suppe stammen von den Biobauern Eva und Albert Warmuth aus Wargolshausen.
Herbstzeit ist Kürbiszeit: Eva Warmuth auf einem ihrer Kürbisfelder bei Wargolshausen.
Foto: Ines Renninger | Herbstzeit ist Kürbiszeit: Eva Warmuth auf einem ihrer Kürbisfelder bei Wargolshausen.
Ines Renninger
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:48 Uhr
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Das Essens-Experiment geht weiter: Im Sommer hat die Lokalredaktion Bad Neustadt bewiesen, dass sie nicht nur lokale Nachrichten, sondern auch lokales Essen kann. Eine Woche lang ernährten sich die Redaktionsmitglieder fast ausschließlich von Produkten aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Weil das zwar äußerst lecker, aber im Redaktionsalltag auf Dauer doch zu aufwändig ist, entschied sich die Gruppe, die Ernährung nicht komplett umzustellen, aber zumindest künftig einen regionalen Essens-Tag pro Monat einzurichten.

Aufgrund des Umzugs der Redaktion in die neuen Räumlichkeiten in der Industriestraße hat der erste regionale Tag nach der Sommerpause zwar etwas auf sich warten lassen: Diese Woche aber haben die Redakteure nun erneut zum Kochlöffel gegriffen – und zum Ausgleich gleich ein ganzes Drei-Gänge-Menü in Angriff genommen. Der Saison entsprechend setzte die Gruppe eine Apfel-Kürbis-Suppe, eine Rhöner Apfel-Pfanne und süße Apfelpommes auf den Speiseplan.

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Spannend daran für den Leser als Nichtesser: Wie in der Experimentwoche auch, haben wir nach der Geschichte hinter den Lebensmitteln gesucht. Wo wächst der Kürbis, wie lebte das Schwein und wer hegte den Salat?

Die Kürbisse für die Suppe stammen von Eva und Albert Warmuth aus Wargolshausen. Der Familienbetrieb bewirtschaftet circa 70 Hektar im Getreidebau und Kräuterbereich, auf circa 20 Hektar bauen die Biobauern Hokkaido-Kürbisse an. Die Warmuths zählen zu den Pionieren in Sachen Kürbisanbau im Landkreis. Schon seit rund zehn Jahren haben sie die Südfrucht in ihrem Portfolio: „Wir haben's quasi mit erfunden.“

Leben im Regenschatten

Attraktiv war der Kürbis für die Warmuths vor allem deshalb, weil er mit Trockenheit gut umgehen kann. „Wir leben im Regenschatten der Rhön“, verortet Eva Warmuth Wargolshausen klimatisch. Gleichzeitig ist die Landschaft so kleinteilig, dass das Thema flächendeckende Bewässerung ein schwieriges sei. Den Kürbis stört das nicht wirklich. „Ist es trocken, bleibt die Pflanze einfach stehen, bei Regen wächst sie weiter“, erklärt die Bäuerin.

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Seit 25 Jahren führt das Ehepaar Warmuth den Hof, mit den Jahren ist der Kürbis eine ihrer Hauptfrüchte geworden. Spezialisiert haben sie sich auf den Hokkaido-Kürbis. Für ihn spreche, dass man ihn mit Schale konsumieren kann. „Die meisten Inhalts- und Vitalstoffe sitzen direkt unter der Schale. Und die Hausfrau hat außerdem nicht zu viel Arbeit“, schmunzelt Eva Warmuth. Die Mutter dreier Kinder muss es wissen. Attraktiv ist die leuchtend orange Frucht für sie noch aus einem ganz anderen Grund: „Wenn man sich diese Kürbisse auf den Teller legt, schaut einem die Sonne aus dem Jahr 2015 entgegen“, sagt die Biobäuerin auf ihrem Feld an einem grauen Herbsttag.

Erwerben kann man ihre Kürbisse übrigens mittlerweile nicht mehr in erster Linie im Direktvertrieb. Weil das in der Region nicht funktionierte, verkauft Albert Warmuth an einen Großhändler, der wiederum beispielsweise Aldi, Edeka und die Norma beliefert. „Dort ist dann leider nicht mehr sichtbar, dass der Kürbis von unserem Feld stammt.“

Wer aber sichergehen möchte, dass er Kürbisse von den Warmuths verspeist, kann sich an den Dorfladen in Wargolshausen wenden. Landenbetreiberin Franziska Hartung hat dort jede Menge regionale Produkte im Angebot, unter anderem eben Kürbisse und Kürbisprodukte der Warmuths.

Den Dorfladen Wargolshausen „Backwaren und mehr – ganz regional“ öffnet Franziska Hartung in der Mittleren Dorfstraße 22, dienstags bis samstags von 6 Uhr bis 10 Uhr sowie mittwochs von 14 Uhr bis 17 Uhr. In Junkershausen verkauft Hartung ihre Waren dienstags und samstags ab circa 10.30 Uhr mit dem Auto.

 
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