
Relativ entspannt war die Lage am vergangenen Wochenende in der Rhön. Die Parkplätze und Rodelhänge waren zwar gut besucht, doch von einer Überfüllung konnte keine Rede sein, zumindest nicht im Vergleich zu den Tagen um den Jahreswechsel. Die Situation entsprach weitgehend dem Bild, das sich auch schon am Dreikönigstag geboten hatte.
Der Appell "Verteilt Euch" schien bei vielen Rhönbesuchern angekommen zu sein. Hinzu kam, dass auch in niedrigeren Lagen Schnee liegengeblieben war, so dass Familien nicht unbedingt die Hotspots in der Hochrhön anfahren mussten. Dass die Parkplätze in der hessischen Rhön, speziell auf der Wasserkuppe und dem Roten Moor sowie dem Schwedenwall gesperrt waren, führte auch Besucher aus dem Raum Frankfurt in den bayerischen Teil der Rhön. Das hatte offenbar aber keine gravierenden Auswirkungen auf eine Überfüllung der bayerischen Schneegebiete.

Am Parkplatz am Roten Moor war die Polizei präsent. Die Ordnungshüter klärten über die Sperrung der Parkplätze auf. "Skilanglauf an sich ist nicht verboten. Man kann sich zum Parkplatz fahren lassen und in die Loipe gehen", so ein Polizist. Erstaunt war er, dass doch eine ganze Reihe an Besuchern nicht über die Sperrung im Bilde waren. Allgemein setzten die Beamten auf Aufklärung und Information. Am gesperrten Schwedenwallparkplatz standen einige Fahrzeuge, von denen unklar war, ob deren Fahrer die Sperrung einfach nur "übersehen" hatten. Eine Besucherin aus Hessen ärgerte sich ganz offensichtlich über die Sperrung und stellte ihr Fahrzeug bewusst auf dem Parkplatz ab. "Ich gehe immer hier spazieren und parke auch heute hier", betonte sie. Wie schon am vorigen Wochenende parkten Fahrzeuge auch an Einfahrten von Wirtschaftswegen. Vor allem entlang der Straße zum Roten Moor fiel dies auf.

Gut besucht waren die Rodelhänge am Kreuzberg und Arnsberg, doch die Parkplätze boten genügend Platz für alle, die eine Wanderung oder den Spaß am Rodelhang suchten. "Wir sind wieder zum Kreuzberg gekommen, weil der Rodelhang den Kindern so viel Spaß macht und wir das Fahrzeug direkt hier parken können", begründete ein Familienvater aus Würzburg. "Wir sind zwei Stunden hier mit unseren Kindern, dann frieren sie und wir fahren auch wieder."

Dass der Appell, nicht nur die Hotspots anzufahren Früchte trug, zeigte sich am Wochenende in den Walddörfern. Am Ortseingang von Kilianshof (Lkr. Rhön-Grabfeld) parkten Fahrzeuge. Der kleine Wiesenhang wurde wieder zur Rodelbahn. "Unsere Kinder freuen sich über den vielen Schnee. Das haben wir bei uns nicht", sagte eine Mutter, die mit ihrer Familie aus Schweinfurt gekommen war. Auf Kilianshof kam sie durch Zufall. "Wir sind vorbei gefahren und haben schon andere hier rodeln sehen." Auch mit Snowboard und Ski waren viele Wintersportler vor Ort. Sie sind allerdings auf der anderen Seite des Kiliansküppel unterwegs gewesen. "Wir kommen aus Waldberg und kennen uns hier aus."

Gut gefüllt waren auch die Wanderparkplätze oberhalb von Sandberg und Langenleiten. Den Sandberger Wanderparkplatz hatte ein Paar aus Würzburg gezielt im Internet recherchiert. "Wir haben geschaut, wo es Parkplätze gibt, von denen aus wir im Schnee wandern können", erklärte ein Würzburger. Eine weitere Familie aus Würzburg hat diesen Platz gezielt angefahren. Sie waren am vergangenen Wochenende schon am Kreuzberg. "Diesmal wollten wir einen kleineren Parkplatz anfahren. Noch einmal wollten wir nicht auf einen so überfüllten Parkplatz. Hier haben die Kinder auch Möglichkeiten zum Rodeln." Besonders gefiel Gästen aus Bad Kissingen die Weitsicht vom Sandberger Parkplatz aus. "Hier parken wir auch gerne, wenn wir im Sommer zum Kreuzberg wandern."

Auf Unverständnis stieß bei einigen Besuchern der vom Pächter gesperrte Parkplatz am Feuerberg. "Wir wollen doch nur mit unseren Kindern in den Schnee", wunderte sich eine Mutter. Aus dem Raum Main-Spessart waren sie in die Rhön gekommen, vom Feuerberg haben sie über das Internet erfahren und waren erstaunt, dass es keinen Liftbetrieb mehr gibt. "Dass hier nun alles gesperrt ist, verstehen wir nicht."
Alternativ stand der Parkplatz am Guckaspass, genau zwischen Kreuz- und Feuerberg gelegen, zur Verfügung. "Wir haben bei uns auch Schnee, aber nicht so viel und vor allem nicht so auf den Bäumen", strahlten zwei Frauen, die sich mit Schneeschuhen auf den Weg machten zum Kreuzberg. Und strahlende Augen waren in der Rhön am vergangenen Wochenende nicht nur bei Schneeschuhgängern und Tourengeher zu sehen, auch bei den verstärkt eingesetzten Ordnungskräften. Die für die Region zuständigen Polizeiinspektionen Bad Brückenau, Bad Neustadt und Mellrichstadt stellten kein signifikant erhöhtes Besucheraufkommen im Vergleich zu anderen Winterwochenenden fest. Die Parkplätze waren gut frequentiert, jedoch nicht überfüllt. Erfreulich sei, dass sich nahezu alle Tagestouristen an die Verkehrsvorschriften sowie die Regelungen zum Infektionsschutz gehalten haben.





Marion Eckert | Gut besucht, aber nicht überfüllt war der Parkplatz am Rodelhang unterhalb des Gasthof Roth am Kreuzberg am Samstag. <<
>>muss ich das jetzt kapieren?
Ist doch klar, wenn die Polizei vereinzelt Parkplätze sperrt, werden die anderen um so völler. Hätte die Polizei noch einige Parkplätze mehr gesperrt, dann wären sicher auch die anderen, verbleibenden Parkplätze noch zu überfüllen gelungen. Inkompetent und Traurig.
Was bezweckt man damit? Den Inzidenz-Wert synthetisch hochzutreiben..??