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Bischofsheim
"Rhöner Winterwahnsinn": Parkplätze in Hessen dicht, in Bayern offen
Am Samstag und Sonntag werden alle touristischen Parkplätze in der Hessischen Rhön gesperrt. In der Bayerischen Rhön will man Besuchern Wintersport ermöglichen.
Die Parkplätze in der hessischen Rhön werden am Wochenende gesperrt. In der bayerischen Rhön bleiben sie geöffnet und Wintersport wie hier am Kreuzberg weiterhin möglich.
Foto: Marion Eckert | Die Parkplätze in der hessischen Rhön werden am Wochenende gesperrt. In der bayerischen Rhön bleiben sie geöffnet und Wintersport wie hier am Kreuzberg weiterhin möglich.
Thomas Pfeuffer
 und  Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Nach dem touristischen Rummel am vergangenen Wochenende in der Rhön hat man nun in Hessen Konsequenzen gezogen:  Um erneut einen solchen "Rhöner Winterwahnsinn", wie die Zustände auf überfüllen Parkplätzen und Rodelpisten schon bezeichnet wurden, zu vermeiden, werden zumindest in der hessischen Rhön nun alle touristischen Parkplätze gesperrt. In der Bayerischen Rhön sieht man sich dem Besucheransturm gewachsen und will die Parkplätze weiter offen halten.

Wie es in einer Mitteilung heißt, haben der Landkreis Fulda und die Stadt Gersfeld in Absprache mit der Polizei Fulda für das Wochenende die Sperrung von touristischen Parkplätzen und der Zufahrten zur Wasserkuppe beschlossen. „Angesichts der Pandemie-Situation und der gerade an Wochenenden und Feiertagen ausufernden Zahlen vor allem überregionaler Besucher und der damit verbundenen Verkehrsüberlastung mussten wir handeln“, erklären Landrat Bernd Woide und Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell übereinstimmend.

Mit Bayern nicht abgestimmt

„Bei allem Verständnis für die Freude an der verschneiten Rhön: Die Situation in den vergangenen Tagen hat gezeigt, dass es leider zu vielen Autofahrern an der Einsicht mangelt, was es bedeutet, sich rücksichtsvoll zu verhalten“, begründet Fuldas Landrat Bernd Woide die Entscheidung.

Die war allerdings nicht mit seinem bayerischen Kollegen im Landkreis Rhön-Grabfeld abgestimmt, wie Landrat Thomas Habermann feststellte. "Wenn die Hessen sich nicht in der Lage sehen, das zu bewältigen", könne er die Gründe nicht beurteilen. Für Rhön-Grabfeld sieht er aber keine Notwendigkeit für ähnliche Sperrungen. Dank des Einsatzes von Polizei und Bergwacht und in Zusammenarbeit mit der Stadt Bischofsheim habe man bisher die Lage gut im Griff gehabt. Auch die Hygieneregeln seien trotz des enormen Andrangs weitgehend eingehalten worden.

"Wir können das leisten", zeigt sich Habermann für das kommende Wochenende und eine mögliche zusätzliche Besucherwelle aus Hessen zuversichtlich. Die Räumdienste seien dabei, die Parkplätze wieder herzurichten, die Polizei habe verstärkte Kontrollen zugesagt und werde bei einer möglichen Überfüllung von Parkplätzen entsprechend reagieren, erklärte Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert, mit dem der Landkreis das Vorgehen ebenso abgestimmt hat wie mit Polizei und Bergwacht.

Die Polizei schließt demnach nicht aus, dass – nach einem Stufenkonzept – auch in der Bayerischen Rhön Parkplätze gesperrt werden können. Dies gelte für den Fall, dass keine Parkmöglichkeiten mehr vorhanden sind. Die Polizei will zur Situation auf den Parkplätzen aktuelle Verkehrsmeldungen veröffentlichen.

Genervte Anlieger 

"Die Menschen wollen doch raus und den Winter in der Rhön genießen", begründet Landrat Habermann den Beschluss zum Offenhalten der Parkplätze weiter. "Wir hatten schon lange keinen so schönen Winter mehr", zeigt auch der Bischofsheimer Bürgermeister Verständnis für den Andrang auf Wanderwege und Rodelhänge.

Wie der Landrat versteht er aber auch die Verärgerung von Anwohnern, die unter unliebsamen Auswirkungen des Runs auf die Rhön zu leiden haben, und appelliert eindringlich an die Besucher, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Dabei sollten vor allem keine Rettungswege und geschützte Flächen zugeparkt werden. Bei Verstößen werde die Polizei verstärkt einschreiten. Das gelte besonders auch für das Naturschutzgebiet Lange Rhön. Hier werde es konsequente Kontrollen und harte Sanktionen bei Verstößen geben. Allerdings wird das Schutzgebiet teils schwer erreichbar sein. Dort ist inzwischen nicht nur die Hochrhönstraße, sondern auch die Verbindung zwischen dem bayerischen Oberelsbach  und dem hessischen Wüstensachsen gesperrt. Damit ist der beliebte Parkplatz Schornhecke nicht mehr erreichbar.

Winterfreuden in der Rhön: Nicht nur am Kreuzberg oder Arnsberg, sondern an vielen anderen Stellen in der Rhön können Besucher die winterliche Rhön erleben. Das Bild zeigt den Rodelhang an der Thüringer Hütte.
Foto: Thomas Pfeuffer | Winterfreuden in der Rhön: Nicht nur am Kreuzberg oder Arnsberg, sondern an vielen anderen Stellen in der Rhön können Besucher die winterliche Rhön erleben. Das Bild zeigt den Rodelhang an der Thüringer Hütte.

Landrat Habermann hat noch einen Ratschlag, der den Besuchern einigen Stress ersparen könnte: "Verteilt Euch! Fahrt nicht nur zu den Hotspots zum Kreuzberg und zum Arnsberg! Die Rhön hat unglaubliche viele herrliche Ecken und Rodelpisten", so sein Appell.  Auch im Bereich Oberelsbach, Hausen oder Fladungen gebe es viele Möglichkeiten, die Winterlandschaft in vollen Zügen zu genießen.

Ebenfalls keine Parkplatz-Sperrungen, aber Appelle an Vernunft gibt es aus dem Landkreis Bad Kissingen. Landrat Thomas Bold pflichtet seinem Kollegen in Rhön Grabfeld bei. "Die Situation in der bayerischen Rhön war in den vergangenen Tagen nicht mit dem Ansturm in der hessischen Rhön vergleichbar", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Bold: Lage überschaubar

Zwar hätten sich viele Besucher den Farnsberg, das Berghaus Rhön und das Würzburger Haus als Start oder Ziel ihrer Wanderungen ausgesucht. Insgesamt sei die Lage in den vergangenen Tagen aber überschaubar gewesen, so Bold.         

Um weiter die schöne Rhön genießen zu können, mahnt Bold, nur ausgewiesene Parkplätze zu benutzen, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und Abfälle mitzunehmen. Außerdem müssen Gäste die Hygieneregeln einhalten."Sollte auf Parkplätzen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können, tragen Sie bitte zusätzliche eine Mund-Nase-Bedeckung", schließt der Landrat seine  Stellungnahme.  

  

Hier ist am Wochenende gesperrt

Zwischen 9 und 16 Uhr bleiben am Samstag und Sonntag in der Hessischen Rhön folgende Parkplätze gesperrt: Wasserkuppe P1 bis P5 an der L3068 zwischen Fuldaquelle und Kreisel Richtung Abtsroda, Märchenwiese Talstation, Zuckerfeld, Abtsroda, Schwedenwall, Rotes Moor, Guckaisee, Grabenhöfchen sowie die beiden öffentlichen Parkplätze am Simmelsberg, im Bereich der Berghütte Simmelsberg/Talstation Skilift Skiclub Hanau. Die Polizei, so informiert der Landkreis Fulda, werde gemeinsam mit dem Ordnungsamt präsent sein und Verstöße verhindern und verfolgen, darunter auch unberechtigtes Parken an den Zufahrtsstraßen.
Quelle: Landkreis Fulda
 
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  • B. H.
    Die 'Grenze' Hessen zu Bayern so bewusst zu erleben, ist schon befremdlich. Dass in Hessen die Rhön 'zugemacht' wird, kann ich wirklich nicht nachvollziehen.
    Na ja. Bin ja auf der anderen Seite der Rhön, wo besser mit Augenmaß entschieden wird....
    Ich hoffe, dass bei künftigen Entscheidungen in Hessen Verantwortungsbewusstsein für alle Menschen sich durchsetzen und nicht unzufriedene Anwohner oder sonstige Nörgler zuviel Aufmerksamkeit und Gewicht bekommen.
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  • B. E.
    Respekt vor der Entscheidung Habermanns und Seifferts! Auch sie haben es erkannt, wie es "einFranke" schreibt und tun ihr Bestes die Situation in den Griff zu kriegen. Meine Kritik an BGM Korell: Seit Jahren saniert Ihr Euren matten Stadtsäckel mit den Parkgebühren der touristisch attrakt. Parkplätze, soweit ok, dafür werden sie auch gepflegt und im Winter geräumt. Aber kaum kommt es aufgrund der außergewöhnlichen Umstände zu Unannehmlichkeiten, zieht Ihr den Kopf ein. Natürlich werden die Tagesgäste aus F, DA, WI, KS etc. nicht wieder nach Hause fahren, sondern in die bay. und thür. Rhön abbiegen. Hoffentlich merken sich das die Gäste für die Zukunft. Denn dort hat man Verständnis für Städter, die ihren Familien etwas erfreuliche Abwechselung in diese triste Zeit bringen wollen. Und zu dem panischen Aufschrei der Gersfelder bei Osthessennews "da wurden sogar Ausflügler aus Bayern gesehen" : In der bay Rhön regt sich keiner über Autos aus FD auf, denn die gehören zur Heimat dazu.
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  • M. S.
    Was für Leute haben hier das Sagen?

    Anstatt den Aufenthalt der anwesenden Personen auf eine möglichst große Fläche zu entzerren tut man genau das Gegenteil!

    Hier weiß die linke Hand nicht was die rechte tut!

    Interessanterweise ist nicht nur Corona der Grund für die Schließungen es wurde in mehreren Berichten Verkehrsüberlastungen, Parkvergehen und "genervte" Einwohner als weitere Gründe genannt.

    Für die Parksituation macht es natürlich absoluten Sinn die offiziellen Parkplätze zu sperren (Ironie aus).

    Weiterhin wird es auch in den kommenden Jahren im Winter zu Verkehrsüberlastungen kommen und genervte Einwohner geben - werden dann die Parkplätze ebenfalls geschlossen? Da bin ich mal gespannt... Da freuen sich die Geschäftsleute sicher drüber.
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  • S. H.
    gute Frage ... was ist montags? die Natur sollte für alle verfügbar sein !
    ich kann das Dilemma nachvollziehen mit dem Massenansturm zu Zeiten der Kontaktbeschränkung, denke aber es wäre anders zu lösen als Parkplätze zu sperren...
    natürlich kann man auch im feuchten, grauen Winterwald spazieren gehen, aber ich kann Familien mit Kindern verstehen, die einfach mal in den Schnee möchten... weg von Tablet und TV... und auch Erwachsenen tut das Laufen im hellen, knirschenden Schnee gut ...
    vielleicht könnte man es über Anmeldung regulieren, die Mitarbeiter im Tourismusbereich arbeiten doch im Moment alle kurz und könnten etwas organisieren oder über Autonummern ... bestimmt gibt es andere kreative Lösungen ... aber einfach Parkplätze absperren 🤔 als die Skilifte und Hütten in den letzten Jahren geöffnet hatten war das Verkehrschaos wesentlich größer als letztes Wochenende ... aber da wurde ja auch entsprechend Geld umgesetzt
    Tipp: es gibt jetzt auch Schnee im Spessart zwinkern
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  • G. Z.
    Wieviel zusätzlicheToiletten, DIXI-Toiletten, Bio-Boxen hat das Landratsamt denn für die Gäste mit WÜ, KT, F, FD, SW aufgestellt? Hygieneregeln wurden eingehalten? Früher verstand man unter Hygiene auch, dass man eine Toilette hatte. Gehört nicht an jedem öffentlichen Parkplatz bei geschlossenen Gaststätten und Kneipen wenigstens ein Schild wo die nächste öffentliche Toilette ist, wenn man doch Gastgeber sein will? Gelben Schnee und braune Tannenzapfen, die näherer Betrachtung doch keine sind, will keiner haben. Hatten wir nicht vor drei Tagen noch über 200? Nach den vom LGL veröffentlichten Zahlen lag die Sieben-Tage-Inzidenz für Rhön-Grabfeld (Stand 8.1. = heute um 8 Uhr) schon wieder bei 195,89 und damit nicht einmal eine Person weit von der Grenze entfernt, ab der die Bewegungseinschränkungen ab der kommenden Woche gelten würden. Heute noch mal die Sau raus lassen? Was unser Landratsamt macht ist für mich unverantwortlich. Nicht wegen fehlender Klos, sondern bei dieser Gefahr!
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  • S. C.
    Sorry, Schwachsinn.

    Laßt doch den Leuten ihr Wandervergnügen und den Kindern ihr Schlittenfahren. Daß die Hütten geschlossen sind, sehe ich noch ein, da ist es oft gerammelt voll und man sitzt dicht auf dicht. Lifte sind auch geschlossen, da könnte man beim Schlangestehen sich zu nahe kommen.

    Aber beim Wandern und Schlittenfahren mit der eigenen Familie steckt sich niemand an; auf der Autofahrt dorthin auch nicht.
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  • E. H.
    lieber nogel - ist das Schwachsinn.?????
    https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/bergwacht-nahezu-im-dauereinsatz-art-10549379
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  • S. C.
    lieber @lehmabatzen:

    Im verlinkten Artikel ist von 3 Personen die Rede, die sich beim Schlittenfahren verletzt haben.

    Was hat das mit der hier diskutierten Thematik zu tun? Genau: nichts, diese Unfälle passieren in jedem Jahr zu hunderten, und die drei Patienten werden unser Gesundheitssystem auch nicht lahmlegen.
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  • A. K.
    Da sollten wir das Autofahren grundsätzlich verbieten. Und das Fahrradfahrn gleich mit dazu. Hier passieren auch immer wieder Unfälle, die dann das - ach so überlastete - Gesundheitssystem beanspruchen.
    Hausarbeit soll auch sehr unfallträchtig sein, also ist die ab sofort auch zu unterlassen.
    Mann kanns auch wirklich auf die Spitze treiben.
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  • N. K.
    Was ist, wenn man vor 9:00 uhr dort ist? Kann man dann um 11:00 uhr wieder vom Parkplarz runterfahren?
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  • M. A.
    Und schon wieder so ein Erbsen zähler .
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