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Bad Neustadt
Schutz gegen das 100-jährige Hochwasser: Bad Neustadt ist vorbereitet, wenn die Brend zum reißenden Fluss wird
Die jahrzehntelangen Bauarbeiten entlang der Brend in Bad Neustadt sind beendet und haben 15,4 Millionen Euro gekostet.  Mündungsbereich dient auch der Naherholung.
Neu gestaltet wurden die Rad- und Fußwege im Mündungsbereich der Brend zwischen der Eisenbahnbrücke und dem Jugendzentrum (rechts).
Foto: Stefan Kritzer | Neu gestaltet wurden die Rad- und Fußwege im Mündungsbereich der Brend zwischen der Eisenbahnbrücke und dem Jugendzentrum (rechts).
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 27.05.2024 02:51 Uhr

Der technische Hochwasserschutz an der Mündung der Brend in die Fränkische Saale ist der notwendige Teil der Gesamtmaßnahme. Die neue Führung der dort verlaufenden Fuß- und Radwege samt Schaffung von Platz für Freizeit und Naherholung ist die für Bürgerinnen und Bürger reizvolle Ergänzung.

Nach jahrzehntelangen Arbeiten in mehreren Abschnitten ist der Hochwasserschutz an der Brend in Bad Neustadt fertiggestellt. Mit einem kleinen Fest an der neuen Schutzwand unweit des Jugendzentrums wurde der Abschluss der Bauarbeiten gefeiert. Um die Bedeutung des Tages für die Stadt zu unterstreichen, lud Bürgermeister Michael Werner alle Beteiligten zu einem Eintrag ins Goldene Buch ein.

Gesamtkosten aller Bauabschnitte lagen bei 15,4 Millionen Euro

In den frühen 80er Jahren wurde mit den Planungen und den Bauarbeiten zum technischen Hochwasserschutz an der Brend in Bad Neustadt begonnen. Jetzt konnten die Maßnahmen mit zahlreichen Schutzvorkehrungen im Mündungsbereich der Brend abgeschlossen werden.

Die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen, Birgit Imhof, bezifferte die Gesamtkosten aller fünf Bauabschnitte auf 15,4 Millionen Euro. Die Stadt Bad Neustadt trug hierbei einen Anteil von 4,4 Millionen Euro. Allein die letzten Baumaßnahmen seit Ende vergangenen Jahres beliefen sich auf 2,7 Millionen Euro. Gefördert wurde der Hochwasserschutz an der Brend auch aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Dekan Andreas Krefft sprach die Segensworte für den Hochwasserschutz an einem der neuen Fluttore.
Foto: Stefan Kritzer | Dekan Andreas Krefft sprach die Segensworte für den Hochwasserschutz an einem der neuen Fluttore.

"Sachschäden werden künftig vermieden"

Der technische Hochwasserschutz an der Brend wird die Bewohnerinnen und Bewohner entlang des Flusses vor einem berechneten 100-jährigen Hochwasser schützen können. Dass dies nicht allein ein berechneter Wert ist, wissen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt spätestens seit Januar 2003. Damals trat die Brend an vielen Orten massiv über die Ufer und sorgte im Stadtgebiet in Privathäusern wie in den benachbarten Schulen für immense Schäden.

Regierungsvizepräsident Jochen Lange erinnerte an diese schwierigen Tage, in der sich die Brend in einen reißenden Fluss verwandelte. Er hob aber auch die reizvolle Schönheit der Brend hervor. Bei normalem Wasserstand, versteht sich. "Das Ziel ist jetzt erreicht", sagte Lange. "Sachschäden werden künftig vermieden."

Hochwasserschutz und Naherholung an der Brend gehen Hand in Hand.
Foto: Stefan Kritzer | Hochwasserschutz und Naherholung an der Brend gehen Hand in Hand.

Der stellvertretende Landrat und Altbürgermeister Bruno Altrichter freute sich besonders über den Abschluss der Arbeiten, die ihn selbst während seiner gesamten Zeit als Bürgermeister der Stadt begleiteten. "Wir haben viele Jahre lang am technischen Hochwasserschutz der Brend gearbeitet und getüftelt", sagte Altrichter und dankte den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld bei den umfangreichen Bauarbeiten, vor allem im vorletzten Abschnitt entlang der Otto-Hahn-Straße.

Bänke und Waldsofas laden zum Verweilen ein

Bruno Altrichter und Bürgermeister Michael Werner hoben den heute hohen Aufenthaltswert entlang der Brend hervor. Dieser wurde im Bereich der Otto-Hahn-Straße in den vergangenen Jahren schon gut angenommen und erhielt jetzt im Mündungsbereich etliche weitere Ergänzungen.

Bänke und Waldsofas laden zum Verweilen an der Mündung der Brend in die Fränkische Saale ein und lenken vom reinen Hochwasserschutz mit seinen notwendigen Betonmauern und den beiden neuen Fluttoren ab. "Die Grünanlage mit ihren Sitzgelegenheiten sehen die meisten Besucher", sagte Michael Werner. "Aber in erster Linie ist dieser ganze Bereich natürlich ein technischer Hochwasserschutz."

Dekan Andreas Krefft sprach die Segensworte für den neuen Hochwasserschutz. "Wasser kann Fluch und Segen zugleich sein", sagte er.

 
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