
Ein Trompetensolo, gespielt von Julius Gans, als Arzt, weckt den schlummernden Elferrat. Im Rampenlicht sehen elf "große Babys" mit Schlafhaube und Latz. Vor der Bande vervollständigen bunte, ausgestopfte Strumpfhosen das Bild schlafender Kleinkinder. In der Mitte des Geschehens sitzt Elke Kiesel, die Sitzungspräsidentin, als Storch verkleidet und leitet die Gäste durch den Abend.
Die Schönauer Fosenöchter verwandeln den ausverkauften Kolpingsaal bei ihrer Elferratssitzung zu einer Entbindungsstation. Mit einem gelungenen Programm bieten sie auch heuer nicht nur den vielen Ehrengäste einen höchst unterhaltsamen Abend.
Begeisterung über 24 kleine Superhelden
Nach der amüsanten Einstiegssequenz nehmen Ober- und Lernschwester Sandra und Nele Beck Eltern an die Hand und geben ihnen Mobbingprävention in Form eines Flyers mit. Diese wird bei den aktuellen Trends der Namensgebung vielleicht nötig sein.
Julius Gans, der eigentlich kein Arzt ist, fragt sich, wie die Babys auf die Welt kommen – mit dem Storch? Plötzlich scheppert die Babyklappe, ein von Ruß schwarzes Baby fällt aus dem Schornstein. Eine humorvolle Anspielung auf Diversität, die das Publikum zum Lachen bringt. Mit dem Ausruf "Ihr wollt mir doch schon wieder was gaukeln, wir werden das Kind scho schaukeln!" wird das Baby in den Elferrat integriert.
Die Trainerinnen der Zwergengarde, Sabrina Rocco und Tanja Stäblein, haben ganze Arbeit geleistet. Vierundzwanzig Superhelden und Superheldinnen führen ihre Choreografie zu flotter Musik auf und bringen die Zuschauer zum Staunen. Zahllose "Schönau Helau!"- Rufe sind auch während des weiteren Programms zu hören, für das Harald Gans die Regie führt.
Der Unterschied zwischen schwanger und dick
Immer wieder werden typische Männer- und Frauenrollen karikiert. Den Effekt verstärken die Bühnengestaltung und Wäscheleinen, die den Saal schmücken. An ihnen hängt rosafarbene und blaue Babykleidung. Auch die Kostüme des Elferrats und die Bühnengestaltung sind an die klassischen Jungen- und Mädchenfarben angepasst. Auch der Unterschied zwischen schwanger und dick, mit der Hand auf dem Bauch als "weltweit offizielles Zeichen für schwanger" – bekannt aus den Sozialen Medien – wird humorvoll thematisiert.

Es sind auch außergewöhnlichen Rollen zu erleben. So die temperamentvolle Vera Räder als Kermesmädle, das ihrem Tanzpartner Fabian Göbel durch ihre bloße Präsenz einen Schreck einzujagen scheint. Sehr zum Spaß des Publikums fliegt Fabians Hut regelmäßig, auch durch bloßes Stampfen von Vera in drei Meter Entfernung vom Kopf.
Omas Fitnessprogramm und verzweifelter Skilehrer
Das Männerballett unter der Leitung von Franziska Vey, Sandra Beck unter dem Motto "Let's Dance" sorgt für laute Lacher, besonders als Steffen Beck wie eine Fee mit viel Kraftaufwand über das Parkett befördert wird.
Die Krummtonsänger Sven und Andreas Zirkelbach, Steffen Beck, Volker Kiesel und Elmar Reubelt bieten ein ausgezeichnetes Hörerlebnis und geben, anders als der Gruppenname aussagt, nicht einen einzigen krummen Ton von sich. Themen wie die Kommunal-, Regional- und Weltpolitik sowie die Ankunft des Wolfes in der Rhön werden ebenfalls in lustigem Sinne einbezogen. Ein Höhepunkt auch in diesem Jahr die "Vier Zylinder".
Bürgermeisterin Sonja Rahm thematisiert gemeinsam mit Laura Rahm singend ihre Mutter-Tochter-Beziehung und geben unter dem Thema "Fitness" ihre Meinung kund, Oma zu sein wäre unter anderem mit "Engele-Flieg" ein pures Fitnessprogramm. Anschließend versucht Skilehrerin Lea Beck mit viel Geduld, nicht an Eugenie und Lisbeth (Renate Horbelt und Bianca Goebel) zu verzweifeln, die ihre Freizeit ganz anders verbringen würden, hätten sie nicht den Skikurs "Rhöner Ski Momente" gewonnen.
Nicht enden wollender Applaus
An der Theke geben Florian Zirkelbach, Vera Räder und Harald Gans ihre Bütt zum besten. Franziska Vey, als Beirätin des fränkischen Fastnachtsverbandes, trinkt zusammen mit dem Kölner Prinz Jonas Rahm, um die Situation zu verbessern, so viel Alkohol, dass die beiden von der Bühne taumeln. Dabei wird das Kölsch, was Jonas Rahm eigentlich ausgezeichnet imitiert, immer schwammiger, doch das ist geplant, denn der spanische Akzent in der Rolle Tanzlehrers sitzt wieder genauso gut. Der Alkohol als Lösung für sämtliche gesundheitliche Beschwerden spielt auch bei Opa Ludwig (Harald Gans) eine große Rolle, als Leni Fries versehentlich davon ausgeht, sie wäre schwanger geworden.

Die große Garde, trainiert von Lena Reubelt und Miriam Göbel, sowie das junge Tanzmariechen Jolina Rocco legen, nicht zuletzt dank ihrer Trainerinnen Christina Reubelt und Miriam Göbl, eine tolle Performance hin.
Der Applaus der Besucher am Ende des Abends scheint dann nicht enden zu wollen. Gesamt gesehen erweist sich die Elferratssitzung der Schönauer Fosenöchter eine überaus unterhaltsame und gelungene Veranstaltung, die mit viel Humor und Herz begeistert.