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Oberelsbach
Rhöner Moore als Naturwunder anerkannt
Akademie Geowissenschaft ernennt erstmals drei Geotope aus Unterfranken zu nationalen Geotopen. Die Rhöner Moore sind dabei.
Das Schwarze Moor zählt jetzt auch offiziell zu den schönsten deutschen Geotopen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Das Schwarze Moor zählt jetzt auch offiziell zu den schönsten deutschen Geotopen.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:02 Uhr

Seit August ist es bekannt, nun ist es offiziell: Die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Clausthal-Zellerfeld hat den Rhöner Mooren den zugkräftigen Titel "Nationales Geotop Deutschlands" verliehen und es damit in eine Reihe von weiteren Geotopen wie dem Elbsandsteingebirge oder den Kreidefelsen auf Rügen aufgenommen.

Die Ernennungsurkunde nahm dieser Tage der Präsident des Landesamts für Umwelt (LfU), Claus Kumutat, entgegen. Wie es in einer Mitteilung des LfU heißt, gingen weitere Auszeichnungen in Unterfranken an die Gambacher Steige und Kalbenstein (Karlstadt) sowie die Würzburger Quaderkalke.

Geologisches Naturerbe

"Bayerns steinerne Naturwunder locken Jahr für Jahr unzählige Touristen aus Nah und Fern. Dass einige dieser Geotope in die Nationalmannschaft berufen wurden, freut uns ganz besonders“, kommentiert der LfU-Präsident die Jury-Entscheidung. Man sehe sich in der Aufgabe bestätigt, diese Geotope besonders zu pflegen, im Sinne eines sanften Tourismus in ein Rad- und Wanderwegenetz einzubinden und die Besucher über die darin verborgene Erdgeschichte anschaulich zu informieren, so Kumutat weiter.

Geotope sind zu Stein gewordene Geschichtsbücher, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie zu bewahren, heiße unser Naturerbe an spätere Generationen weiterzugeben. Eine deutschlandweite Auszeichnung steigert den Bekanntheitsgrad und damit das Interesse für das geologische Naturerbe. Bereits im Jahr 2006 hat die Akademie 14 bayerische Geotope in die Bestenliste aufgenommen, allerdings bislang noch keines aus Unterfranken.

Klaus Spitzl, den Geschäftsführer des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat bayerische Rhön, freut sich natürlich über diese Anerkennung. Schließlich hebe sie die bundesweite Bedeutung der Rhöner Moore und besonder natürlich des Schwarzen Moores hervor.  Andererseits sei die Auszeichnung natürlich auch ein Verpflichtung, das Moor als wichtiges Schaufenster erhalten, zu erklären und zugänglich zu machen. Schließlich habe der Verein die Patenschaft übernommen, als das Schwarze Moor vor mehr als zehn Jahren 2011 unter die der 100 schönsten Geotope Bayerns aufgenommen wurde.

Rhöner Moore
Auf der von vulkanischen Gesteinen geprägten Hochebene der Langen Rhön liegen zahlreiche Moore in flachen Hangmulden, die während der Eiszeit durch Firnerosion und Bodenfließen entstanden. Besonders eindrucksvoll und durch Wege erschlossen sind das Rote Moor (Hessen) und das Schwarze Moor (Bayern). Letzteres ist etwa 60 Hektar groß und gilt als eines der wenigen beinahe unberührten Hochmoore Mitteleuropas. Es blieb von Trockenlegung und Torfabbau weitgehend verschont und zählt zu den wertvollsten Naturschätzen der Rhön. Entlang eines Rundweges sind alle Moorstadien zu sehen, vom Niedermoor bis zum uhrglasförmig aufgewölbten Hochmoor. Geführte Wanderungen durch das Moor werden bis Ende Oktober an jedem Sonntag jeweils um 10 Uhr angeboten. Auf dieser zweistündigen Wanderung über den 2,4 Kilometer langen Holzbohlensteg gibt es Informationen über Flora, Fauna und Entstehung des Moores. Treffpunkt ist jeweils der Steinerne Torbogen vor dem Eingang zum Schwarzen Moor. Erwachsene zahlen drei, Kinder einen Euro. (Quelle LfU)
 
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